(fette Hervorhebung von mir) [Ergänzungen von mir in eckigen Klammern]
Unten noch eine Lageeinschätzung von mir, wie in # 477 gewünscht.
deepl + edit
howardonmortgagefinance.com/2023/01/04/...ge-1/#comment-29433
...die folgenden Kommentare [in meinem Blog nach dem Eintrag von Bryndon Fisher], die ich gelöscht oder nicht akzeptiert habe, brachten nichts Neues oder Nützliches und hätten, wenn sie akzeptiert worden wären, eine Reihe starker Kommentare mit einem schwachen Kommentar beendet. Den Kommentar von Rule-of-Law-Guy (ROLG) habe ich akzeptiert (obwohl er das vage Wort "Umstrukturierung" verwendet), weil er Argumente zur Ausübung vs. Löschung der Warrants lieferte und diese erläuterte.
Aber den nächste Kommentar von Fanniegate Hero [= Glen Bradford] zu löschen fiel mehr relativ leicht, weil er sich völlig vom Spezifischen und Informativen entfernte und nur ein vages "Wortwirrwarr" darstellte. Dieser Kommentar vernebelte eher die ursprünglich vorgetragenen Argumente, als dass er sie klärte oder ihnen entgegentrat. Das ist nicht das, was ich in diesem Blog will.
Noch ein Wort zum Begriff "Umstrukturierung". Der Nachteil bei der Verwendung dieses Begriffs im Zusammenhang mit Fannie und Freddie ist, dass er zu allgemein ist, was der Klarheit abträglich ist. Eine typische finanzielle Restrukturierung beinhaltet die Umstrukturierung von Schulden, was natürlich nicht das Problem von Fannie und Freddie ist. Und selbst die Aussage, dass sie eine "Eigenkapitalumstrukturierung" benötigen, ist immer noch unnötig allgemein. Die Eigenkapitalprobleme von Fannie und Freddie sind im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig: Sie haben 193,5 Mrd. USD an vorrangigen Vorzugsaktien des Schatzamtes (SPS], die nicht als aufsichtsrechtliches Kapital gelten und zu deren Aufnahme sie aufgrund von nicht zahlungswirksamen Ausgaben gezwungen wurden, die ihnen zwischen Mitte 2008 und Ende 2011 von der FHFA auferlegt wurden, und die sie nicht zurückzahlen können (wie Fannie in seinem 10K von 2022 bekräftigte), und das Schatzamt hat außerdem eine Liquidationspräferenz in Höhe von 288,2 Mrd. USD zum 31. Dezember 2022, die in jedem künftigen Quartal steigen wird, bis sie beseitigt ist. Da DAS ihr "Eigenkapitalproblem" ist, warum nennen sie es nicht einfach so? Und es ist ein Problem, das nur das Finanzministerium lösen kann.
Man könnte auch argumentieren, dass die nachrangigen Vorzugsaktien [A.L.: die JPS] von Fannie und Freddie Kandidaten für eine "Umstrukturierung" sind, aber das ist eine ganz andere Kategorie als die vorrangigen Vorzugsaktien [SPS] und der Liquidationsvorzug. Die [beiden Letzteren] müssen zuerst beseitigt werden, bevor es Sinn macht, über die Rücknahme (oder Umwandlung) der Junior Preferred Stocks nachzudenken und sie durch eine andere Form von Eigenkapital zu ersetzen. Darüber hinaus würde ich argumentieren, dass eine Änderung der Höhe, Art oder Zusammensetzung der nachrangigen Vorzugsaktien [JPS] eine Entscheidung ist, die von der Unternehmensleitung in Zusammenarbeit mit ihren Finanzberatern getroffen werden sollte, und nicht von der FHFA.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
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A.L. Es geht mal wieder um ethisches Verhalten der Regierung. Bryndon Fisher (der Stämme hält und auch Kläger in einem Prozess ist) verlangt von der Regierung, dass sie - sofern sie FnF nicht
in ewiger Zwangsverwaltung halten will - den NWS rückabwickelt und die Warrants löscht. Er bezweifelt, dass sich sonst genug Zeichner für neue Aktien finden werden.
Tim Howard hält dagegen, dass Wall Street von der Zwangsverwaltung, die FnF klein hält, profitiert. Die Biden-Regierung würde sich Stress und Anfeindungen aufhalsen, wenn sie sich gegen die Interessen des Financial Establishment stellt. Obwohl er Bryndon Fishers "ethischen Ansatz" gut findet, ist er zu sehr Realist, um an eine solche für die Stämme sehr vorteilhafte Lösung zu glauben. Tim Howard glaubt stattdessen, dass die Biden-Regierung den Stress, den sie sich mit der Freilassung - gegen die Interessen Wall Streets - aufhalst, nur dann in Kauf nimmt, wenn sie selber finanzielle Vorteile aus der Aktion ziehen kann. Daher plädiert er neuerdings für die Warrantsausübung, die der Regierung 80 % der Firmen bringt - was nach KE/Freilassung einer Summe von 80 Mrd. $ entspricht. [Den Altaktionären blieben dann etwa 20 Mrd. $, was die 1,8 Mrd. Altaktien von FnF auf Kurse von bis zu 11 Dollar bringen könnte.]
Rule-of-Law-Guy weist in seinem Kommentar ebenfalls darauf hin, dass die Biden-Regierung, die keine Mehrheit mehr im Kongress hat, über die Warrantsausübung zu Geldern für Erschwingliche-Wohnraum-Projekte kommen könnte, die keiner Zustimmung des Kongresses bedürfen. Dies deckt sich mit der Einschätzung von Howard (RoLG hält allerdings die JPS).
Die aggressiveren JPS-Halter (bei iHub sind das Bradford, KThomp19, Man with no Name) argumentieren: Wenn man akzeptiert, dass die Regierung einen Anreiz zum Handeln braucht und Geld aus ihrer FnF-Beteiligung rausziehen will, warum sollte sie sich dann mit 80 % (= ca. 80 Mrd.$) begnügen, wenn sie mit einer SPS-Umwandlung auch 99,5 Mrd. $ rausholen könnte?
Dieser eher egoistische (unethische) Ansatz gefällt Tim Howard nicht, wohl auch weil er jahrzehntelang für Fannie gearbeitet hat. Howard hat recht mit dem Argument, dass bei FnF keine Restrukturierung von faulen Altschulden (wie z. B. bei AIG oder GM) erforderlich ist. Die Ausgangslage mit den SPS in der Bilanz, die nicht zu CET1 zählen, ist einzigartig. Trotzdem räumt auch Howard ein, dass die SPS "weg müssen", weil sonst mangels CET1-Kapital keine Freilassung möglich wäre. Er plädiert dafür, die SPS als "abgezahlt" auszubuchen, obwohl - und dass ist der Haken - die SPS Aktien sind und keine Kredite. Die jährlichen 10 % Zahlungen an die Regierung aus den SPS (bis 2019) sind Dividenden - und mit Dividendenzahlungen werden eben keine Kredite bzw. Schulden abgetragen.
Die JPS-Streiter, denen TH in seinem Blog wenig Raum gibt, argumentieren wie Hedgefonds, die vor allem an sich selber denken und aus einer Umstrukturierung hohe Profite für sich selbst herausschlagen wollen. Sie agieren also ähnlich "unethisch" wie das "Financial Establishment". Die Umstrukturierung (SPS-"Beseitigung") wird nach Einschätzung der JPS-Streiter aus dem Grunde als SPS-Umwandlung laufen, weil dann die Regierung das meiste Geld für sich (bzw. ihre Lieblingsprojekte) rausholt.
Auf die (bei iHub schon oft gestellte) Gretchen-Frage, ob bei solch schlechter Behandlung der Altaktionäre (Stämme verlieren fast alles) überhaupt noch genug Zeichner für die neuen Aktien zu finden wären, antwortet KThomp meist, dass es den Zeichnern ebenfalls nur um ihre eigenen Profite geht. D.h. dass ganz Wall Street ein Haifischbecken sei, in dem jeder jeden, der sich nicht wehren kann, frisst. Wenn die neuen Zeichner im Zuge der KE eine Aktie 20 % unter ihrem fairem Wert angeboten bekommen, meint Kthomp, dann werden sie zugreifen, und was vorher gewesen ist (Behandlung der Altaktionäre) interessiert sie nicht sonderlich. Im Zweifel sollen sie sogar für eine starke Verwässerung der Altaktionäre sein, weil dadurch ihr Anteil am Kuchen ebenfalls größer wird. D.h. die jungen Aktien könnten bei der KE dann noch tiefer unter ihrem fairen Wert angeboten werden (= mehr Profite für die Zeichner), und die KE hat wegen des dann geringeren Gesamtvolumens auch mehr Chancen, erfolgreich durchzugehen.
Für die JPS-Halter ist es letztlich egal, ob "nur" die Warrants ausgeübt werden oder ob alternativ (oder zusätzlich) eine SPS-Umwandlung erfolgt. In beiden Fällen steigen die JPS auf 25 Dollar (bzw. 50 Dollar), weil die JPS nach einer KE wieder dividendenberechtigt sind - und teils [z. B: FNMAT] über 8 % Dividende einbringen.
Die JPS-Fraktion geht allerdings - mMn realistisch - davon aus, dass sich das bisherige unethische Verhalten der US-Regierung, das im NWS gipfelte und das auch von den Gerichten bis hinauf zu SCOTUS gedeckt wird, künftig fortsetzen wird, und dass deshalb eine SPS-Umwandlung die größte Wahrscheinlichkeit hat. KThomp sagt nicht, dass er dies ausdrücklich begrüßt oder ethisch okay findet. Es sei eben nur die realistischste Option.