Weil ich glaube, dass die Gewaltenteilung in USA nicht mehr funktioniert. Im Fall des FnF-Debakels ziehen Politiker, die ja zu den Beklagten zählen, und die Gerichtsbarkeit am gleichen Strang. Hinzu kommt, dass die FHFA als tendenziell verfassungswidriger vierter Zweig der Regierung rechtliche Freiräume nutzt und mit Willkür ausfüllt.
Das Endergebnis ist ein verkrusteter Verhau, der so hart ist wie Beton. Die Ungerechtigkeit wurde sozusagen einzementiert. Was die Väter der US-Verfassung einst befürchteten, ist eingetreten und hat sich festgesetzt. Auch Trump wird (und will) daran nicht wirklich rütteln, außer es bringt ihm persönliche Vorteile.
Die Chancen, dass dieses intrigante Zusammenspiel (siehe 4. Briefvereinbarung und die fatale, darauf aufsetzende Scotus-Opinion) mit juristischen Mitteln unterbunden oder gar rückabgewickelt wird, halte ich für äußerst gering.
Auch der Charterklage von Barron4664 gebe ich wenig Chancen, selbst wenn er formal im Recht ist. Alle bisherigen Prozesse haben gezeigt, dass die Justiz sich mit winkeladvokatischen Taschenspielertricks aus der Affäre zieht. Das Vorgehen der Gerichte ist zwar formal legal, aber im Endergebnis eben objektiv nicht gerecht. Die Rechte der Altaktionäre wurden seit Hank Paulson mit Füßen getreten, und diese Fußtritte dürften letztlich ungesühnt bleiben.
Das gilt erst recht, wenn die Zwangsverwaltung beendet worden ist, was schon bald der Fall sein könnte. Wenn die Stammaktien erst einmal im Zuge von recap/release verwässert worden sind, wird dies nachträglich niemand mehr juristisch rückabwickeln können, auch nicht Barron4664 und Co mit einer etwaigen Charterklage. Allenfalls lassen sich noch Peanuts-Abfindungen herausholen wie im Lamberth-Prozess.