Bei Ericsson [ WKN:
850001 ] laufen die Geschäfte immer noch schlecht. Im ersten Quartal ging der Umsatz um 30 Prozent auf 25,9 Milliarden schwedische Kronen (1 Milliarde Kronen sind etwa 110 Millionen Euro) zurück. Der Verlust belief sich auf 4,3 Milliarden Kronen. Die Kennziffern fielen etwas schwächer aus als erwartet.
Der Vorstand relativierte außerdem die Marktprognose für Netzwerke. In Dollar gerechnet könne der Infrastrukturbereich in 2003 mehr als die bislang angenommenen zehn Prozent schrumpfen. Die angekündigte Rückkehr in die Gewinnzone in diesem Jahr dürfte deshalb auch in unerreichbare Ferne rücken.
Der neue Vorstandsvorsitzende Carl-Henric Svanberg gab sich dennoch zuversichtlich: "Wir sind fest entschlossen einen starken und profitablen Konzern aufzubauen." Damit diese Prophezeiung aufgeht, ergreift Svanberg erneut Kostensenkungsmaßnahmen. 7.000 Stellen werden bis Jahresende gestrichen, weitere 4.000 Arbeitsplätze könnten in 2004 folgen. Damit hätte der Konzern innerhalb von drei Jahren die Belegschaft von 107.000 auf 47.000 reduziert.
Analysten finden lobende Worte
Schlechte Zahlen, aber große Versprechungen, das kennen wir von Ericsson. Die Analysten fanden gleichwohl lobende Worte. Auf den zweiten Blick seien die Quartalszahlen gar nicht so schlecht. Das Unternehmen kontrolliere effektiv die Kosten und die operative Marge habe sich verbessert. Außerdem sei das neue Restrukturierungsprogramm eine erfreuliche Überraschung, die dem Unternehmen auf dem Weg zurück in die Gewinnzone helfen sollte.
Vielleicht haben die Experten Recht und den Schweden gelingt tatsächlich in den nächsten Monaten der Turnaround. Stock-World stuft die Ericsson-Aktie jedoch bis auf weiteres als hochriskantes Papier ein, nicht zuletzt weil das Geld demnächst schon wieder knapp werden könnte. Dabei ist es noch keine 12 Monate her, dass der Konzern eine milliardenschwere Kapitalerhöhung durchgeführt hat.
Die Marktteilnehmer bewerten am Mittwoch die Chancen höher als die Risiken, die Aktien von Ericsson steigen um 18 Prozent auf 0,80 Euro.