nsolvenz und Investorensuche
Im Poker um Karstadt drohen alle zu verlieren
Am Montag treffen sich erneut die Gläubiger - dann sollen die Verkaufsgespräche in Schwung kommen. Doch die Abwicklung von Karstadt droht in einem Desaster zu enden. Ungute Erinnerungen an Quelle werden wach. von Alexander Hübner (Frankfurt)
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Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg fürchtet ein Deja-vu. Wenn um das letzte April-Wochenende die bindenden Gebote für die Karstadt-Warenhäuser abgegeben werden sollen, könnte sein Briefkasten ebenso leer bleiben wie ein halbes Jahr davor bei der Schwestergesellschaft Quelle, die anschließend binnen Wochen abgewickelt wurde.
"Das steckt ihm noch in den Knochen", sagt ein Vertrauter. Das Quelle-Desaster treibt auch die Gläubiger um, die sich am Montag in Essen zu ihrer zweiten Versammlung treffen. Sie sollen mit der Zustimmung zum Insolvenzplan den Startschuss für die heiße Phase von Verkaufsverhandlungen geben.
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Aber das Interesse ist mäßig. Zwar haben sich in den vergangenen Wochen sechs Finanzinvestoren in die Bücher des Überbleibsels von Arcandor vertieft. Dazu bekennen will sich keiner: Weder Apollo, Pamplona, Permira, TPG , Blackstone noch Sun Capital wagen sich aus der Deckung.
Die meisten von ihnen spekulieren auf die zweite Chance: sich aus den 120 Karstadt-Häusern die rentabelsten herauszusuchen und sie mit der Metro-Tochter Kaufhof in einer "Deutschen Warenhaus AG" zu bündeln. Metro könnte daran mit Minderheit zunächst beteiligt bleiben.
"Alles andere entbehrt jeder Logik", sagt ein auf den Handel spezialisierter Restrukturierungsberater, der ungenannt bleiben will. Kontakte zwischen mehreren an Karstadt interessierten Investoren und Metro gibt es längst. Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes hofft, die ungeliebte Tochter Kaufhof auf diese Weise noch in diesem Jahr loszuschlagen. Erste Vorbereitungen laufen schon. "Eine Lösung muss es noch im April geben", sagt ein Banker, der einen der Investoren vertritt.
Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg
Denn der erfahrene Verwalter hat sich mit dem Insolvenzplan für Karstadt womöglich in eine Sackgasse manövriert. Zwar hat Görg Vermieter - allen voran das Konsortium Highstreet um die Banken Goldman Sachs und Deutsche Bank -, Logistikunternehmer und die Vertreter der 26.000 Mitarbeiter zu Zugeständnissen in deutlich dreistelliger Millionenhöhe bewegt.
Wenn Görg aber nur den Konzern zusammenhält, könnte er ihn beinahe verschenken. Von der Pflicht, das höchste Angebot anzunehmen, haben ihn die Gläubiger schon im Herbst ausdrücklich befreit. Sie geben sich vorab mit einer Quote von drei Prozent ihrer Forderungen zufrieden.
Barfuss oder Lackschuh
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