WHOA ist wie auch insolvenzverfahren dazu gedacht überschuldete Unternehmen wie es SH ist, zu sanieren, nur eben vereinfacht ohne jahrelange Abwicklungen/Klagen etc.
Zunächst mal irrst du dich WHOA betreffend.
So wie es von LdP angedacht geht der Sanierungsplan nicht in das WHOA als Vorschlag ein. Es wird noch nach unseren Vorstellungen und Wünschen geändert, da sind SDK Anwälte gerade dabei.
Je mehr dabei die Schulden die Assets übersteigen um so mehr wird die Notwendigkeit eines Schuldenschnitts offensichtlich, das ist eben das woran LdP bei Bilanzfrisierung nicht gedacht hat. Bilanzfrisierung war in erster Linie dafür da bei der HV eine Zustimmung zu erreichen, in dem man die Ausweglosigkeit zeigt.
Im WHOA sieht die Sache nun anders aus und alles weil sich nun mal das operative Ergebnis leider nicht wegrechnen lässt. Steinhoff hat kein operatives Problem, Steinhoff hat ein Finanzierungsproblem. Und ein solches Unternehmen ist immer sanierungswert. Daher wird dem Richter auch klar sein dass ein Schuldenschnitt einfach her muss. Und damit rechne ich auch. Entweder Schuldenschnitt oder Debt-to Equity Swap. Dass Gläubiger diese zwei Möglichkeiten umgehen ist unmöglich.
Ohne weiter auf das WHOA einzugehen, das habe ich bereits zu genüge gemacht, das WHOA wird PRO-STEINHOFF und PRO-Aktionäre entscheiden, anders kann es nicht ausgehen. Punkt. Anders kann es nur dann ausgehen, wenn aktuell vorliegender Entwurf dem WHOA vorgelegt wird und alle dem zustimmen, was allein schon deshalb nicht passieren wird, weil uns die Anwälte der SDK im WHOA vertreten werden.
Nun zu deinem zweiten Punkt, Insolvenz. Hier hast du meiner Meinung nach einen ganz großen Fehler in deinen Vermutungen.
Und der ist: Bei Insolvenz bekommen Gläubiger nicht automatisch Zugang zu allen Assets. Es läuft folgender Maßen ab:
Insolvenzverwalter wird einberufen. Dieser friert alles ein, Alle Assets, alle Konten, alle Geschäftsvorgänge auch rückwirkend.
Unabhängig davon, was in den Geschäftsverträgen als auch in Finanzierungsverträgen steht. An die Assets kommt keiner ran.
Dann wird ein 5-Jahres-Sanierungsplan erstellt und saniert, mit sofortigem Schuldenschnitt mindestens 25% usw. ebenfalls zu genüge beschrieben.
Also egal wie du hier argumentiert, Gläubiger verlieren immer mehr Einfluss und Freiraum für irgendwelche Aktionen.
Sollten sie unseren Vorstellungen im WHOA nicht ausreichend entgegenkommen sodass wir zustimmen und auch das Gericht unsere Ablehnung als angemessen in dem Fall sieht, weil sie uns sonst unangemessen benachteiligen würde, dann bleibt nur das Insolvenzverfahren. In diesem würde Gläubiger aber zwischen 5-6 und womöglich deutlich mehr Milliarden verlieren. Fakt.