Was Ben sagt ist genau meine Meinung. Mit dem Auskunftsgeschäft könnte TG, bei richtiger Bewerbung, die ja auch in der Anfangsphase, als man noch nicht der einzig ernstzunehmende Konkurrent für die DTAG war, sondern ein Newcomer unter vielen, Basis des Erfolgs war, in diesem Teilbereich sicherlich fast eine Alleinstellung erreichen.
Und die Leute, die nicht ins Internet gehen, um eine Nummer zu recherchieren, weil der Rechner auch nicht den ganzen Tag online neben ihnen steht, sondern mal eben kurz und bequem die Auskunft anrufen, wird es immer geben. Man muß einfach sehen, daß man hier mit sehr überschaubarem Aufwand sehr viel Geld verdienen kann. Ohne das Geschäft müßten wir über den sog. Media-Bereich übrigens gar nicht erst reden, denn kein Unternehmen, das nicht sehr viel Geld woanders verdient kann sich eine derartige Verschwendung von finanziellen Ressourcen leisten.
Anders als Ben halte ich klare Aussagen zum Media-Bereich für keine gute Lösung. Von mir aus kann damit jeder der will machen, was er will, solange ich davon nicht mehr betroffen bin. Meinetwegen sollen sie den Bereich einfach von TG abspalten. Die Möglichkeit dazu besteht ja über die Telegate Media AG mit Sitz in Essen und gesondert an die Börse bringen oder an die Pleite-Mami in Italien verschubsen, bei der spielen ein paar Millionen Verlust mehr oder weniger ohnehin keine Rolle. Meinetwegen geben sie dem Media-Bereich auch noch einmal einen Jahresverlust von12-13 Mio. € auf Kosten der TG-Auskunft mit, wie BMW das mit Rover und Mercedes mit Chrysler gemacht hat. BMW hat damals 1 Mrd. plus die Lieferung von Motoren dafür bezahlt, daß sie Rover losgeworden sind und was haben die Aktionäre heute für eine Freude an diesem Unternehmen! Aber da hatte der Vorstand auch den Mut zu erkennen und einzugestehen, daß er sich mit Rover vertan hatte. Von unserem italienischen Chefschuldenmacher und seinem Zahlenverdreher, der noch jedem Vorsitzenden die Zahlen so zurecht gebogen hat, wie er sie wollte, kann man das anscheinend nicht erwarten.
Man muß ja als Unternehmen auch nicht zwangsläufig immer irgendwo hin wachsen. Sonst müßten ja alle deutschen Brauereien gleich ihren Betrieb einstellen. Tatsache ist aber, daß es tausende von Brauereien in Deutschland gibt, die alle ihre Mitarbeiter und Eigentümer ernähren. Wenn ich bei einem rechnerischen EK von 1,00 € je Aktie jährlich eine Dividende von 0,25 € erhalte, dann habe ich eine Verzinsung von 25%. Wenn ich das über 20 Jahre mit einer gewissen Stetigkeit erhalte, dann habe ich da eine richtig feine Anlage, die deutlich mehr bringt, als wenn ich mein Geld in einer Lebensversicherung verpulvere. Selbst auf Basis eines Kaufpreises von 9 €, den ich heute, vor der Dividendenausschüttung leicht realisieren kann, ergibt sich dann bei 0,25 € Div. p.a. immer noch eine Verzinsung von rund 2,78% und das bei einem Unternehmen, das nach heutigem Stand, keine Schulden hat. Das ist besser als jede Lebensversicherung und besser als eine Staatsanleihe von Deutschland.
Ohne Media-Bereich ist TG ein klarer Kauf. Mit Media-Bereich ein Pleite-Kandidat.
Nehmen wir nur noch einmal das Beispiel der Erlöse aus den Datenkostenklagen der Vergangenheit. Über 100 Mio. € hat die DTAG an TG gezahlt. Rund 40% davon sind an den Fiskus für Steuern gegangen, hätten bei den Aktionären also 60 Mio. € ankommen müssen, die ohne den Media-Bereich ja nicht durch Verluste geschmälert, sondern noch weiter erhöht worden wären. Das hätte dann aber nicht einer Sonderdividende von 1,50 € entsprochen, sondern einer solchen von 3,00 € je Aktie. Bei einem EBITDA für den Bereich Auskunft von knapp 17,5 Mio hätte sich so eine Dividende von sicherlich 3,50 € für 2012 realisieren lassen. Tatsächlich sind aber wegen der knapp 12,5 Mio Verluste aus dem Media-Bereich letztlich nur so wenig Mittel übrig geblieben, daß es statt für 3,50 € Div je Aktie nur für 2 € je Aktie reicht. Noch Fragen?!?
Ich frage mich ohnehin, ob das Verhalten des Vorstands, der sich im Zusammenhang mit der Absage der HV ohnehin als vollkommen der Pleite-Mami hörig entpuppt hat, nicht als Untreue strafrechtlich relevant ist. Eigentlich sollte man mal einen entsprechenden Strafantrag stellen. Wenn ich dann noch lese, daß die Herrschaften sich knapp 400.000,00 € an Boni für ihre tolle Geschäftsführung eingesteckt haben, kriege ich das Kotzen!