Also ich boin genau wie du auch kein BWLer sondern Sozialwissenschaftler mit ein wenig Geschichtswissenschaften. Aber sowas wie FreeCashflow-Multiple sollte man sich auch ohne BWL Kenntnisse mal anlesen, wenn man an der Börse aktiv ist. Das ist kein Vorwurf. In meinen ersten Börsenjahren hatte ich davon auch keine Ahnung, aber mittlerweile gibt es ja das Internet. Hab ich gehört. ;) ... Da kann man sich all diese Grundlagen zur Analyse von Finanzberichten (GUV, Bilanz, Kapitalfluss) ganz leicht anlesen.
Aber zu deiner Frage. Von Multiple spricht man im Normalfall wenn man eine Unternehmenskennzahl mit dem Börsenwert des Unternehmens vergleicht. Tom Tailor hat aktuell bei einem Kurs von 4,45 € beispielsweise einen Börsenwert von 115 Mio €. Den vergleicht man dann mit diversen Kennzahlen, wie dem Nettogewinn oder dem Ebitda (Gewinn vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) oder eben dem operativen oder freien Cashflow. Der freie Cashflow ist das Geld was nach dem Investitionen vom erzielten operativen Cashflow (also dem Geld was operativ erwirtschaftet) hängenbleibt. Das ist meist sinnvoller als den Nettogewinn sich anzuschauen, weil der oft durch hohe Abschreibungen oder andere Sondereffekte verzerrt wird. Muss man sich aber immer im Finanzberciht im Detail anschauen, denn auch beim Cashflow kann es natürlich Sonderfaktoren geben, wie zeitweilig (bspw. durch ein Sonderprojekt) erhöhte Investionen, oder der operative Cashflow ist durch den Aufbau von Forderungen zu einem bestimmten Stichtag verzerrt, wodurch das Geld erst später eingenommen wird, es sei denn es gibt Probleme mit der Zahluingsmoral der Kunden/Partner. Aber guck dir das im Detail einfach mal irgendwo an! Dazu gibt es im Internet sicherlich haufenweise Seiten, die die Kapitalflussrechnung genauer beschreiben. So schwer ist das auch für einen Sozialwissenschaftler nicht.