Nach einem wenig spektakulärem Handelsverlauf verabschiedeten sich die deutschen Standartwerte, trotz schwacher Vorgaben aus New York, leicht gefestigt in den Feierabend. So verbesserte sich der DAX um 0,25 Prozent auf 5.947,11 Punkte. Der MDAX büßte dagegen einen Großteil der Gewinne aus der Tagesmitte ein und schloss noch 0,17 Prozent fester bei 8.673,94 Zählern.
Im Fokus der Anleger stand unter anderem die Deutsche Lufthansa, deren Anteilsscheine einen kräftigen Aufschlag von 5,2 Prozent verzeichneten. Wie die Fluggesellschaft am Vorabend bekannt gab, konnte der Gewinn im abgelaufenen Jahr deutlich gesteigert werden, zudem soll die Dividende merklich erhöht werden. Daneben richteten sich die Blicke auf die beiden Pharmakonzerne Schering und Bayer, deren Papiere um jeweils mehr als 2 Prozent zulegten. Einem Pressebericht zufolge könnte Bayer ein Gegenangebot für Schering, insofern der Schering-Vorstand ein solches Angebot begrüßt, vorlegen. Anteil! sscheine des Mitbewerbers Merck KGaA, der bereits eine Übernahmeofferte abgegeben hat, verloren im MDAX dagegen knapp 3 Prozent.
Einen kräftigen Kurszuwachs von 8,9 Prozent verzeichneten Aktien von Infineon, die damit aus der seit Juli 2005 bestehenden Seitwärtsbewegung ausbrechen konnten. Stark präsentierten sich auch die Papiere der Commerzbank, die 3,1 Prozent fester tendierten. Der Titel profitierte dabei von einer Aufstufung durch die Analysten der UBS, die das Rating von "hold" auf "buy" erhöhten. Daneben verteuerten sich METRO-Aktien, die nach der Bekanntgabe von Ergebnissen am Vortag deutlich unter Druck standen, um 0,9 Prozent.
Dagegen ging es für TUI am Tag nach den Zahlen weiter abwärts, bis Handelsende verloren die Anteilsscheine des Touristikkonzerns 0,9 Prozent. Schwächster Indexwert war aber Continental mit einem 1,8-protentigen Minus, was auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen war. Die tags zuvor stark favorisierten Automobiltitel legten auch eine Verschnaufpause ein. Volkswagen rückten leicht vor, während DaimlerChrysler et was an Boden abgaben. Deutliche Käufe gab es lediglich bei BMW, die 1,1 Prozent fester schlossen. Im MDAX preschten Anteilsscheine von Vivacon mit +11,3 Prozent an die Spitze. Zudem griffen die Anleger bei der Hannover Rückversicherung nach der Vorlage von Geschäftszahlen und dem Ausblick auf das laufende Jahr beherzt zu.
Schlusskurse (17:37 Uhr):
DAX: 5.947,11 (+0,25 Prozent)
MDAX: 8.673,94 (+0,17 Prozent)
Tagesgewinner: Infineon, Deutsche Lufthansa, Commerzbank
Tagesverlierer: Continental, E.ON, TUI
Unternehmensmeldungen:
Die Deutsche Lufthansa AG (ISIN
DE0008232125/ WKN
823212), die zweitgrößte Fluggesellschaft in Europa, konnte ihren Gewinn im abgelaufenen Jahr deutlich steigern und plant eine Anhebung der Dividende. Wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab, haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, der Hauptversammlung am 17. Mai 2006 für das Geschäftsjahr 2005 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Anteilsschein (2004: 0,30 Euro) vorzuschlagen. Begründet wird die geplante Dividendenerhöhung mit dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2005. So verbesserte sich das operative Ergebnis von 383 Mio. Euro auf 577 Mio. Euro, während der Konzerngewinn von 404 Mio. Euro auf 453 Mio. Euro anstieg. Detaillierte Informationen zum Jahresabschluss 2005 veröffentlicht der Konzern anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 23. März 2006.
Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines Holding AG (ISIN
DE000A0D9PT0/ WKN
A0D9PT) konnte seinen Gewinn und Umsatz im abgelaufenen Jahr deutlich ausweiten. Wie der im MDAX notierte Konzern heute bekannt gab, legten die Umsatzerlöse in 2005 deutlich auf 2,15 Mrd. Euro zu. Dies entspricht einem Wachstum von 12 Prozent. Den weiteren Angaben zufolge kletterte der Nettogewinn auf 32,9 Mio. Euro, nachdem er im Vorjahr nur bei 0,2 Mio. Euro gelegen hatte. Infolge dieser Entwicklung soll für das vergangene Jahr eine Dividende in Höhe von 73 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. CEO Udo Stark erwartet für 2006 eine weitere Steigerung bei Umsatz und Ergebnis. Durch die Geschäftsentwicklung in den ersten beiden Monaten sieht er sich in dieser Prognose bestätigt.
Der Abfüllanlagenhersteller Krones AG (ISIN
DE0006335003/ WKN
633500) meldete heute, dass er auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005 seine Serie mit verbesserten Ergebnissen bei Umsatz, Auftragseingang und Gewinn fortgesetzt hat. Der Konzernumsatz wuchs insbesondere auch aufgrund eines starken Schlussquartals um 11,9 Prozent auf knapp 1,7 Mrd. Euro. Vor allem die wachsende Nachfrage nach Abfüllanlagen für Wasser, aber auch der anhaltende Trend zu Getränkeverpackungen aus PET, trugen zu dieser Umsatzentwicklung bei. Bestellungen im Wert von 1,74 Mrd. Euro führten zu einer Steigerung des Auftragseingangs um 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn des Unternehmens belief sich nach Steuern auf 63,4 Mio. Euro. Das bedeutet eine Erhöhung des Jahresüberschusses um 2,2 Prozent. Der 2005 im Wettbewerbsumfeld über den Preis geführte Kampf um Marktanteile wirkte sich dabei stark ! auf die Gewinnmarge aus. Für 2006 erwartet der Konzern eine weitere Umsatzsteigerung, insbesondere durch Beiträge aus neuen Geschäftsfeldern. Durch verstärkte Investitionen in Höhe von 69 Mio. Euro will man die deutschen Standorte stärken, durch konsequente Optimierung aller Geschäftprozesse die Produktivität steigern und auf dieser Basis das Ergebnis weiter verbessern.
Der Mode- und Bekleidungshersteller HUGO BOSS AG (ISIN
DE0005245534/ WKN
524553) veröffentlichte heute seinen Jahresabschluss 2005. Der Konzernumsatz wuchs demnach um 12 Prozent auf 1,31 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie stieg um 20 Prozent auf 162,9 Mio. Euro und das Ergebnis vor Steuern um 21 Prozent auf 157,2 Mio. Euro. Das Konzernergebnis konnte gegenüber 2004 um 23 Prozent auf 108,2 Mio. Euro zulegen. Für das laufende Jahr stellt der Konzern ein Wachstum bei Umsatz sowie Ergebnis vor und nach Steuern von 7 bis 9 Prozent in Aussicht.
Die HeidelbergCement AG (ISIN DE00060470! 04/ WKN
604700) verbesserte Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2005. Wie der im MDAX notierte Baumaterialhersteller heute erklärte, kletterte der Umsatz von 6,93 Mrd. Euro in 2004 auf 7,80 Mrd. Euro. Beim operativen Ergebnis wurde einen Anstieg um 37,4 Prozent von 735 Mio. Euro auf 1,01 Mrd. Euro ausgewiesen. Gleichzeitig kletterte das Vorsteuerergebnis auf 772 Mio. Euro, nach einem Minus von 152 Mio. Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss (Anteil der Gruppe) erreichte 415 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr ein Fehlbetrag von 366 Mio. Euro gemeldet worden war. Dabei stimmen die Zahlen des Geschäftsberichts mit den vorläufigen Angaben überein.
Der Mischkonzern GEA Group AG (ISIN
DE0006602006/ WKN
660200) gab heute bekannt, dass er seinen operativen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr verdoppeln konnte. Zudem will man wieder eine Dividende ausschütten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg demnach von 86,1 Mio. Euro auf 209,4 Mio. Euro. Die EBIT-Marge vom Umsatz lag im Geschäftsjahr 2005 bei 4,7 Prozent, nach 2,1 Prozent in 2004. Der Konzernum! satz legte um 10,8 Prozent auf 4,50 Mrd. Euro zu. Der Auftragseingang stieg im Vorjahresvergleich um 15,4 Prozent auf 4,96 Mrd. Euro. Nach Steuern erzielte der Konzern aus fortgeführten Geschäftsbereichen ein Ergebnis von 94,6 (Vorjahr: -24,4) Mio. Euro. Wie berichtet, führte die Veräußerung des Automobilzulieferers Dynamit Nobel Kunststoff zu einem negativen Ergebnis nach Steuern aus den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen in Höhe von -158,9 (Vorjahr: +190,7) Mio. Euro. Daraus resultierte ein Konzernergebnis von -64,3 (Vorjahr: +166,4) Mio. Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 4. Mai 2006 vor, eine Dividende von 10 Cent je Aktie auszuschütten. In die ersten beiden Monate 2006 ist der Konzern mit zweistelligen Zuwachsraten bei Auftragseingang und Umsatz gestartet. Für das Gesamtjahr geht man daher von einer weiteren Verbesserung des Auftragseingangs und des Umsatzes sowie einer überproportionalen Steigerung des Ergebnisses aus.
Der Bahntechnikkonzern Vossloh AG (ISIN
DE0007667107/ WKN
766710) musste im vergan gen Jahr trotz eines Umsatzwachstums einen Gewinnrückgang verzeichnen. Wie der im MDAX notierte Konzern heute bekannt gab, erhöhten sich die Umsatzerlöse in 2005 auf 996,4 Mio. Euro, nachdem sie im Vorjahr bei 917,8 Mio. Euro gelegen hatten. Dagegen ging das EBIT von 105,6 Mio. Euro in 2004 auf nun 90,8 Mio. Euro zurück. Gleichzeitig fiel das Konzernergebnis von 57,2 Mio. auf 45,1 Mio. Euro.
Die Hannover Rückversicherung AG (Hannover Rück) (ISIN
DE0008402215/ WKN
840221) gab am Donnerstag bekannt, dass ihr Geschäftsjahr 2005 von einer beispiellosen Belastung aus Naturkatastrophen gekennzeichnet war. Für die Hannover Rück führten diese Ereignisse zu einer historisch einmaligen Netto-Großschadenlast von über 1 Mrd. Euro. Die Hurrikans "Katrina", "Rita" und "Wilma" alleine bedeuteten für das Unternehmen einen Nettoschaden von fast 800 Mio. Euro. Damit bleibt die Belastung in dem Rahmen, der schon zum dritten Quartal geschätzt wurde. Abgesehen von der hohen Großschadenbelastung zeigte man sich mit der Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung sehr zufrieden. Im nicht katastrophenexponierten Geschäft habe man gute Ergebnisse erzielt. Dies trug dazu bei, dass die kombinierte Schaden-/Kostenquote trotz der Wirbel¬stürme mit 112,8 Prozent nicht erheblich höher ausgefallen ist. Vor dem Hintergrund der außerordentlich hohen Gro߬schaden¬belastung erzielte die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2005 einen Konzernüberschuss von lediglich 49,3 Mio. Euro(Vorjahr: 279,9 Mio. Euro). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,41 Euro(Vorjahr: 2,32 Euro). Der Konzern¬jahresabschluss wurde erstmals nach (IFRS aufgestellt; die Vergleichswerte des Vorjahres wurden ebenfalls auf IFRS umgestellt. Die Bruttoprämie für den Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro. Wachstumstreiber waren im Berichtsjahr die Geschäftsfelder Schaden- und Personen-Rückversicherung. Aufgrund eines wiederum leicht erhöhten Selbstbehalts stieg die verdiente Nettoprämie mit 2,2 Prozent etwas stärker auf 7,7 Mrd. Euro. Das Eigenkapital erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro. Das haftende Kapital (einschließlich Anteilen der Minderheitsaktionäre am Kapital und Hybridkapital) stieg um 10,1 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro. Insgesamt erwartet die Hannover Rück ein sehr gutes Gesamtergebnis für 2006. Dies steht wie immer unter dem Vorbehalt, dass sich die Großschadenerwartung im lang¬jährigen Durchschnitt von 8 Prozent bewegt und negative Entwicklungen auf den Kapitalmärkten ausbleiben. Ziel ist eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent. Gemäß der Dividendenpolitik sollen 35 bis 40 Prozent des Jahresüberschusses ausgeschüttet werden.
Gruß Moya