Kapitalerhöhung der UniCredit als Nagelprobe
Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 06. Jänner 2012 17:30
UniCredit-Chef Federico Ghizzoni hofft auf ausländische Investoren, etwa den Staatsfonds von Katar.
Der Kurs der UniCredit ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit zwanzig Jahren gesunken
Für die UniCredit entwickelt sich die geplante Kapitalerhöhung zum Desaster. Seit Bekanntgabe der Konditionen für eine 7,5 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung hat der Aktienkurs der größten Bank Italiens mit 3,9 Euro am Freitag das niedrigste Niveau seit 1992 erreicht. Die Investmentbank Morgan Stanley hat das Kursziel für sie nach der Kapitalerhöhung von 5,5 auf 2,4 Euro gesenkt. DZ Bank rät zum Verkauf.
Ungemach droht auch Emissionskonsorten. Immerhin machen die Kommissionen für die 27 Konsortialbanken 250 Mio. Euro aus. Das ist in dem der Börsenaufsicht Consob übergebenen Prospekt zur Kapitalerhöhung festgesetzt. Befremden hat in Bankkreisen ausgelöst, dass UniCredit in dem Papier vor Risiken eines Auseinanderbrechens der Eurozone warnt.
Inzwischen senden auch Großaktionäre der Bank negative Signale. Der Anteil der Bankstiftungen, des "harten Aktionärskerns" der UniCredit, soll sich von 13 auf elf Prozent verringern. Nachdem die Stiftung der Sparkasse Verona, Cariverona, wissen ließ, dass sie ihre Beteiligung von 4,2 auf 3,5 Prozent reduziert, haben nun kleinere Stiftungen nachgezogen.
Quelle:
derstandard.at/1325485784961/...g-der-UniCredit-als-Nagelprobe