vielleicht steht Altomare nicht ganz alleine da...
Wall Street: Warum Anlegerschutz jetzt groß geschrieben wird
Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer ist unerbittlich. Nicht nur, dass er althergebrachte – und fragwürdige – Praktiken an der Wall Street attackiert. Gewisse angestammte Privilegien etwa bezeichnet er als „niedrig hängende Trauben“, die nur darauf warten, gepflückt zu werden.
Nein, sein ganzes Denken läuft den Gewohnheiten der Wall Street zuwider und verursacht Unruhe in ehrwürdigen Institutionen wie der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC). Nur werden diese Institutionen auch dann noch das Sagen haben und den Markt regulieren, wenn die Amtszeit des rührigen Chefanklägers längst abgelaufen ist.
Dennoch: Spitzer macht seinen Job genau richtig. Er bringt frischen Wind in die alten Strukturen und prangert aggressiv Praktiken an, die von manchen Leuten als ganz normal dargestellt werden. So klagt er Investmentbanker an, die den Analysten in ihren Häusern Empfehlungen diktieren, und Manager, die ihren Fonds durch Markt-Timing Vorteile verschaffen.
Auch die Aufsichtsbehörden selbst lässt er nicht ungeschoren, bezeichnet sie als Gefangene der Interessensgruppen und institutionalisierte Handlanger der Märkte. Nach den Skandalen der letzten Zeit hat er die Chefs der großen Wall-Street-Häuser das Zittern gelehrt. Sie fürchten, persönlich ins Zielfeuer seiner Angriffe zu geraten. Inzwischen plagt manchen die Angst, dass die von ihnen gelenkten und für die US-Wirtschaft lebenswichtigen Institutionen ähnlich wie der Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen durch ein einfaches und leicht zu erlangendes Geschworenenurteil ausgelöscht werden könnten.
Im Fall Arthur Andersen reichte schon die Anklageschrift, um die Firma zu zerstören; einer strafrechtlichen Verurteilung hatte es gar nicht mehr bedurft. Aber Spitzer ist ein kluger und praktisch denkender Mann. Er weiß, dass die Wähler, deren Stimmen er braucht, wenn er in ein Amt gewählt werden will, seine Leistungen genau beobachten. Ein engagierter Spitzer ist der beste Schutz für den Markt. Aber auch die Öffentlichkeit sollte ein wachsames Auge auf den Generalstaatsanwalt werfen.
ROBERT ABRAMS / JOEL COHEN
22.03.2004
aus diesem Bericht kann man schön lesen, das RA schon irgendwie Recht hat oder ?
Besonders der vorletzte Absatz ist interessant.
greetz
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