ist der Stochastik eigentümlich, dass bei Zeitreihenanalysen die Zeitachse am ungenausten ist.
Je statischer das Umfeld und die äußeren Faktoren desto genauer die Prognose. Wäre die Zeitachse jetzt zuverlässig, wüsstest Du, wann es Entspannung an den Energiebörsen gäbe und in Folge dessen wärest Du wohl bald auch der reichste Mann der Welt.
Man kann das Ganze (Chart) aber schon in Abhängigkeit zu den anderen Informationen bringen. Das ist dann schon sehr zuverlässig.
Wenn wir auf eine Rezession mit grenzüberschreitenden Wechselwirkungen in der zweiten Jahreshälfte, wie es bspw. das Ifo aber auch die Chefanalysten der DeuBa, von JPM oder der Allianz usw. prognostizieren, zusteuern, dann wäre es typisch, dass sich solche Trendumkehrsignale bereits vorher in Q2/ Q3 im Chart zeigten. Wenn die Rezession aber noch partielle Komponenten aus EU-Krise (Zentrifugalkräfte, Salvini-LePen-Putin-Achse) oder einer Finanzkrise (bspw. die von Meloni versprochenen Steuersenkungen könnten sowas indizieren) dazubekäme, ist für die Volkswirte die Dauer der Rezessionswelle kaum noch sauber vorhersagbar.
Grundsätzlich nehmen Kurse die Erholung schneller auf als es die Wirtschaft in Realität erfährt. Käme eine Entspannung so wie unsere Regierung es für 03.2024 prognostiziert, dann würden wir das vorher am Kurs sehen.
Dazu müssten die europäischen Regierungen konzertiert handeln, kriegten die das nicht hin, dann drohte Deutschland tatsächlich sowas wie Deindustrialisierung. Dann sehen wir hier in wenigen Dekaden nur noch die geistigen Spitzen für F&E an den Bioepharmarzeutischen Hotspots um Biontech und für den Batteriebau wohl das, was sich um Münster herum ansiedelt.