Egal wie tief der Kurs auch steht, hier will einfach kein Kaufinteresse aufkommen. Bis auf Daytrader, die sich abwechselnd long und short positionieren, scheint hier kein Engagement mehr vorhanden?
Verbio ist mal wieder eines dieser Beispiel, die zeigen, dass die meisten Anleger wie auch Analysten absolut keine Ahnung von der Bewertung eines Unternehmens haben und rein emotionsgesteuert Aktien kaufen und verkaufen.
Als die Aktie vor drei Jahren bei 80 EUR notierte, phantasierten Analysten das Blaue vom Himmel über die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Niemand störte sich am hohen KGV und der Minidividende, die damals wie heute ein klares Indiz für die Notwendigkeit hoher Investitionen und vergleichsweise schwache Free Cashflows ist.
Bei Kursen unter 10 € sieht die Angelegenheit bewertungstechnisch freilich dramatisch anders aus.
So notiert die Aktie mittlerweile fast 50% unter dem Buchwert des Eigenkapitals.
Sollten sich die THG-Quoten erholen und die Biodiesel- und Bioethanolpreise weiterhin stabil sein, wird Verbios Profitabilität im am 01.07.25 startenden Geschäftsjahr 2025/2026 enorm steigen.
Eine 6 Monate vorausschauende Börse müsste die erwartbare Profitabilitätsverbesserung bereits heute einpreisen. Zudem sollte der Kurs die bereits im laufenden Quartal zu erwartende Rückkehr zur Profitabilität reflektieren durch eine angemessene Relation des Marktpreises zum Substanzwert bzw. EK-Buchwert je Aktie.
Statt dessen scheinen sich Shorties schon wieder für die am 12.02. erwarteten Quartalszahlen zu positionieren. Warum sollte man die längst bekannte Nachricht eines hohen Halbjahresverlustes nicht bei Zahlenbekanntgabe ein weiteres Mal als "Enttäuschung" spielen und den Kurs nochmal abschließen...???
In einem hochliquiden Markt wäre mehrfaches "aufwärmen" von Nachrichten kursirrelevant.
Nicht so bei illiquiden Mittelstandsaktien wie Verbio, die seit Jahren zum Spielball der Charttrader und Shortseller verkommen ist. Auf langfristig positive Renditen abzielende Kleinanleger machen mittlerweile einen großen Bogen um Mittelstandsaktien und erst recht um Verbio, die infolge nicht vorhandener Transparenz und Kapitalmarktkommunikation zur Mutter aller Black Boxes mutiert ist.
Solange Firmenchef Sauter nicht im Ansatz Interesse für die Informationsbedürfnisse der Kleinanleger zeigt und Vorstand + Aufsichtsrat keinerlei Aktienkäufe über die Börse tätigen, wird das Vertrauen nicht zurückkehren und haben Charttrader und Shorties hier weiterhin freie Bahn für ihr perfides Spiel mit der Aktie.
Wirklich schade, dass Hr. Sauter das Kapitalmarktvertrauen durch wiederholt falsche Prognosen, fehlende Maßnahmen zur kurzfristigen Profitabilitätssteigerung und die Abwesenheit einer auf Transparenz abzielenden Kapitalmarktkommunikation und IR-Arbeit völlig zerstört hat und ein deutsches Vorzeigeunternehmen sich nunmehr gänzlich in der Hand von Kurzfristzockern befindet.
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