DGAP-Ad hoc: WCM Bet. und Grundbes. < WCM> deutsch
Ad-hoc-Meldung nach §15 WpHG
Strategische Unternehmensentscheidungen
Restrukturierungskonzept - Grundsätzliche Kreditverlängerung
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG (WCM) gibt bekannt, dass zur weitgehenden
Ablösung der konzerninternen Verbindlichkeiten gegenüber der Klöckner-Werke
AG (Klöckner) und der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG (RSE) die
kurzfristige Umsetzung folgender Maßnahmen beabsichtigt ist:
1. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der WCM, die WCM Beteiligungs- und
Verwaltungs GmbH & Co. KG, verkauft 14.652.000 Aktien der Klöckner-Werke AG,
somit ca. 32 Prozent des Grundkapitals von Klöckner, an RSE zum Preis von ca.
264 Mio. Euro. Dies entspricht einem Preis pro Aktie von 18,00 Euro. Der Kauf-
preisanspruch der WCM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG aus diesem
Verkauf wird aufgrund einer entsprechenden Vereinbarung mit den bestehenden
Verbindlichkeiten der WCM gegenüber RSE in Höhe von rund 262 Mio. Euro
verrechnet.
2. Die Optionsvereinbarung zwischen Klöckner und WCM, wonach Klöckner das
Recht hat, an WCM 10,7 Mio. RSE-Aktien zu veräußern (Put-Option), wird
aufgelöst. Klöckner übt die Put-Option nicht aus und erhält einen Abfindungs-
anspruch gegen WCM in Höhe der Differenz zwischen dem Kaufpreis, den Klöckner
bei Ausübung der Put-Option erzielt hätte, und dem Wert der RSE-Aktien von
8,30 Euro je Aktie. Der Abfindungsbetrag beläuft sich auf insgesamt rund 175
Mio. Euro.
3. Klöckner erwirbt von WCM RSE-Aktien in Höhe von ca. 70,7 Prozent des
Grundkapitals der RSE zum Preis von insgesamt 236 Mio. Euro. Dies entspricht
einem Preis pro RSE-Aktie von 8,30 Euro. Die Kaufpreiszahlung erfolgt in Form
der Verrechnung gegen die bestehenden Ansprüche von Klöckner gegen WCM
einschließlich des Anspruchs auf Abfindungszahlung gemäß Ziffer 2 (insgesamt
rund 287 Mio. Euro).
4. Nach Umsetzung der unter Ziffer 1 bis 3 geschilderten Maßnahmen verbleibt
eine restliche Verbindlichkeit von WCM gegenüber Klöckner in Höhe von
insgesamt ca. 50 Mio. Euro.
5. Es ist beabsichtigt, die von RSE gemäß Ziffer 1 erworbenen 14.652.000
Klöckner-Aktien zu einem späteren Zeitpunkt auf Klöckner zu übertragen und der
ordentlichen Hauptversammlung von Klöckner im Jahre 2006 die Einziehung
dieser Aktien vorzuschlagen. Der Free Float von Klöckner wird sich nach
Einziehung auf 32 Prozent erhöhen, der Anteil von WCM an Klöckner reduziert
sich dadurch von derzeit rund 78 Prozent auf ca. 68 Prozent.
Mit Umsetzung des gesamten Maßnahmenkataloges im WCM-Konzern ergibt sich nach
der internen finanziellen Entflechtung eine vereinfachte Konzernstruktur.
Weiter konnte grundsätzlich eine Verlängerung der Ende Januar 2006 fälligen
Bankkredite bis 31. Juli 2007 vereinbart werden; eine Finanzierung ist damit
grundsätzlich gesichert.
Weiter geben wir eine Veränderung in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats der
WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG bekannt:
Prof. Dr. Dieter Vogel hat dem Vorstand und Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er
sein Mandat zum 31. Januar 2006 niederlegt. Prof. Vogel begründet seinen
Schritt mit seiner sonstigen beruflichen Belastung. Prof. Vogel stand seit dem
9. Oktober 2003 an der Spitze des Aufsichtsrats. Seither hat WCM die
Verschuldung bei Banken um rund 3 Mrd. Euro vermindert und die Fokussierung
auf einen Industriekonzern weitgehend umgesetzt. Mit der in diesen Tagen
grundsätzlich gesicherten mittelfristigen Finanzierung der noch verbliebenen
Verbindlichkeiten bei Banken von rund 200 Mio. Euro für die WCM AG und der
jetzt eingeleiteten Beseitigung der internen finanziellen Verflechtungen sieht
Prof. Vogel den größten Teil der Wegstrecke zur Gesundung von WCM als
bewältigt an. Der Vorstand dankt Prof. Vogel für seine wertvolle Hilfe bei der
Restrukturierung des Unternehmens. Anlässlich der nächsten
Aufsichtsratssitzung am 2. Februar 2006 wird der Aufsichtsrat einen neuen
Vorsitzenden wählen.
Frankfurt am Main, den 27. Dezember 2005 Der Vorstand
WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG
Opernplatz 2
60313 Frankfurt am Main
Deutschland
ISIN: DE0007801003 (SDAX)
WKN: 780100
Notiert: Amtlicher Markt in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Frankfurt (Prime
Standard), Hamburg und Stuttgart; Freiverkehr in Hannover und München
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 27.12.2005
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-Hoc-Mitteilung:
Neben den bekannten wirtschaftlichen Problemen der Vergangenheit waren die
komplexe Konzernstruktur und die internen finanziellen Verflechtungen
wesentliche Kritikpunkte des Kapitalmarktes gegenüber der WCM AG.Die
verantwortlichen Gremien der WCM AG (WCM) und der Tochtergesellschaften,
Klöckner-Werke AG (Klöckner) und RSE AG (RSE), haben mit einem gemeinsam
erarbeiteten Maßnahmenpaket die Voraussetzungen geschaffen, um die Transparenz
erheblich zu erhöhen und dabei die konzerninternen Forderungen sowie
Verbindlichkeiten signifikant reduziert. Die einzelnen Schritte sind:
a. Bündelung aller RSE-Aktien (über 97 %) bei Klöckner mit der Möglichkeit
einer nachfolgenden Verschmelzung, eines Squeeze-Out oder eines Verkaufs der
RSE b. Beendigung des Optionsgeschäftes mit RSE-Aktien zwischen WCM und
Klöckner c. Erhöhung des Streubesitzes an der Klöckner-Werke AG auf ca. 32 %
(vorher 22 %) - dies bedeutet eine Reduzierung des Anteilsbesitzes der WCM an
Klöckner von heute 78 % auf 68 % d. Die Eigenkapitalquote von Klöckner beträgt
vor der Restrukturierung 92 % - nach der Restrukturierung 83 % e. Reduzierung
der internen Verschuldung der Obergesellschaft WCM bei RSE und Klöckner von
ca. EUR 550 Mio. auf noch ca. EUR 50 Mio. gegenüber Klöckner.
Für eine Würdigung dieser Maßnahmen, sind die aktuelle wirtschaftliche
Ausgangslage der WCM, der RSE und Klöckner sowie die sich hieraus ergebenden
Handlungsoptionen zu berücksichtigen. Zum 30. November 2005 hat die WCM
Verpflichtungen gegenüber RSE in Höhe von EUR 264 Mio. und gegenüber Klöckner
von EUR 287 Mio. Die Verpflichtungen gegenüber RSE werden durch den Verkauf
von Klöckner-Aktien zum Buchwert in Höhe von EUR 264 Mio. beglichen. Durch den
Erwerb von RSE-Aktien von WCM zum Buchwert kann Klöckner Forderungen in Höhe
von EUR 236 Mio. realisieren. Im Zuge dieser Maßnahmen erhält Klöckner
mittelbar dann eigene Aktien, die bei der nächsten Hauptversammlung der
Klöckner-Werke AG in 2006 eingezogen werden könnten. Den notwendigen Maßnahmen
haben die Gremien der genannten Gesellschaften zugestimmt. Entscheidende
Transaktionen werden in den nächsten Tagen vollzogen; die weiteren Schritte
werden bis Mitte 2006 umgesetzt.
Neben diesen konzerninternen Schritten informieren wir darüber, dass mit
unserer Hausbank die Verlängerung der Ende Januar 2006 fälligen Kredite bis
zum 31. Juli 2007 grundsätzlich vereinbart wurde. Damit ist die Finanzierung
der WCM AG bis 31. Juli 2007 grundsätzlich gesichert.
" Mit den vorstehend beschriebenen Schritten werden wesentliche Meilensteine
auf dem Wege einer endgültigen Stabilisierung der WCM AG erreicht und die vom
Kapitalmarkt erwartete höhere Transparenz geschaffen" sagte Roland Flach,
Vorstandsvorsitzender der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG. Ähnliche
Ergebnisse wären auch durch die geplante Verschmelzung der WCM und Klöckner zu
erreichen gewesen. Diese Verschmelzung ist wegen der Steuerproblematik
zunächst nicht möglich. Mit dem vorgelegten Umstrukturierungskonzept werden
wesentliche Schritte, die ansonsten mit einer Verschmelzung herbeigeführt
worden wären, realisiert. Unbenommen davon ist, dass nach Erledigung der
Steuerproblematik weiterhin eine Verschmelzung geplant ist. Mit der
weitgehenden Rückführung der internen Verschuldung im Konzern ist ein
wichtiger Schritt hin zu der angestrebten strategischen Ausrichtung des WCM-
Konzerns durchgeführt. Die strategische Ausrichtung wird eine Konzentration
des WCM-Konzerns auf das operative Geschäft von Klöckner vorsehen. Dazu sind
weitere Schritte in 2005 eingeleitet bzw. durchgeführt worden: 1.
Kapitalerhöhung bei der MATERNUS-Kliniken AG, mit der die Gesellschaft ein
höheres Maß an Wettbewerbsfähigkeit erreicht und eine Veräußerung vereinfacht
wird; 2. Kapitalerhöhung um EUR 75 Mio. bei der KHS AG, der wichtigsten
Klöckner-Tochtergesellschaft; 3. Wahrnehmung signifikanter Wachstumsmöglich-
keiten der KHS AG im internationalen Geschäft des Anlagenbaus für Abfüll- und
Verpackungstechnik u. a. durch den Bau eines neuen Werkes der KHS in Indien
und geplante Akquisitionen dazu passender Unternehmen.Unverändertes Ziel ist
es, die KHS AG zu einem Umsatzvolumen von ca. EUR 1 Mrd. zu entwickeln und
eine über dem Branchendurchschnitt liegende Rentabilität zu erreichen
4. Realisierter Vergleich mit REBON und I.G. Farben und damit eine endgültige
Erledigung von wesentlichen Risiken für die WCM-Gruppe
Die Vorstände der beteiligten Gesellschaften sind zuversichtlich, dass die
beschriebenen Maßnahmen für das operative Geschäft des Konzerns hilfreich sind
und den Interessen aller beteiligten Aktionäre Rechnung tragen.
Ende der Meldung (c)DGAP