Es gibt kein Marktversagen, es gibt nur Versagen am Markt, so Weissgarnix in einem Kommentar seines lesenswerten Blogs. Wie herum auch immer - der Ölpreis ist der Beweis, dass der Öl-Markt auf jeden Fall mächtige Fehlsignale liefert und diese zu einem künftigen "Versagen" führen können, denn das Zeitalter des billig verfügbaren Öls ist vorbei! Die Preisentwicklung der letzten Monate zeigt das der Ölmarkt irrational, turbulent, unberechenbar, wild und ein wenig wie das Wetter ist. So wie Spekulation sicher zum Preishoch von über 147 Dollar je Barrel beigetragen hat, jagen die Spekulanten gepaart mit einem etwas nachlassenden Verbrauch den Ölpreis in gefährliche Tiefen!
Im Zeitalter des Finanzkapitalismus in welchen Unsummen an Buchgeldern nach Anlage suchen, erhält Machiavellis Metapher von "Vermögen sei wie eine Flut" eine besondere Bedeutung! Denn die Flut mutiert zum spekulativen Kapital, welches egal ob long oder short am Terminmarkt auf das Öl zu Verwerfungen größten Ausmaßes führt! Die Flut verhindert, dass Produzenten und Verbraucher auf diese Kurskapriolen reagieren, geschweige denn stabil planen und kalkulieren können. Dies trifft auch die großen Ölfirmen egal ob staatlich oder privat! Die Investitionen in Ausrüstungen und in neue Ölfelder werden gerade drastisch weltweit zurückgefahren!
Bloomberg berichtete am 19. November 2008, das zu diesem Zeitpunkt bereits 44 neue Ölprojekte weltweit verschoben wurden bzw. an mangelnder Finanzierung scheiterten! Nach Angaben von BDO Seidman LLP, einer der führenden Steuerberatungs-und Consulting-Unternehmen geben 57% aller Chief Financial Officers (CFOs) von US-Öl-und Gasunternehmen an, das sie unter Beschränkungen von Kreditvolumen und einem erschwerten Zugang zu Krediten leiden! In den letzten 12 Monaten wurden 26% der Öl oder Gas Exploration Projekte erheblich verzögert bzw. eingestellt. Von diesen Projekten gaben 80% einen Mangel an Kapital zur Finanzierung der Vorhaben als Grund an.
Auch die Nordseeprojekte sind gefährdet, nach Angaben des Branchenverbandes Oil & Gas UK könnten 60 von 170 neuen Erdöl- und Erdgaserschließungsprojekte in der Nordsee verschoben werden. Die Ursache ist laut David Thomas, CEO von Melrose Resources, "nicht nur der niedrige Ölpreis, sondern auch der erschwerte Zugang zu Finanzmitteln."
In der Provinz Alberta, der Ölsandregion Kanadas haben sich in den letzten 3 Monaten geplante Investitionen von gewaltigen 60 Mrd. Dollar verzögert. Die Kosten für die derzeitige Ölproduktion aus Ölsand liegen zwischen 30 und 45 US-Dollar (Förderkosten inkl. der Umwandlung des aus dem Ölsand gewonnenen Bitumen in synthetisches Rohöl). Bei durchschnittlichen Förderkosten von unter 70 Dollar kommt aber bereits ein Großteil der Investitionen zum Erliegen. Die Entwicklung neuer Teer-Sandprojekte rentiert sich erst ab einem Ölpreis von 80 - 90 US-Dollar. Ein Analyst von Merrill Lynch geht laut Economist sogar davon aus, dass die steigenden Kapitalkosten dazu führen werden, dass neue Ölsandprojekte bis 2010 Förderkosten von bis zu 150 US-Dollar aufweisen.
Während die oberen Sandschichten im klassischen Tagebau abgebaut werden, muss man für die Gewinnung von Rohöl aus ölhaltigen Sand in den tieferen Schichten Wasserdampf vor Ort einsetzen, im in-situ Verfahren, mit Hilfe von Dampf-Injektionen. Dabei wird Wasserdampf mit Hilfe von Erdgas erzeugt und in die Lagerstätte eingeleitet, um die Kohlenwasserstoffe zu verflüssigen. Diese fließen dann zu den Bohrstellen und können von dort zu Tage gefördert werden. Sowohl Wasserbedarf als auch Energieaufwand sind gewaltig. Die in sito-Förderung ist ökologisch mehr als fragwürdig, da bei diesem Verfahren riesige Mengen von Energie und Wasser eingesetzt werden müssen!
Im Jahr 2001 erreichte die Provinz Alberta bereits ihr Fördermaximum beim Erdgas. Nur der Erdgaseinsatz für den Wasserdampf, um ein Barrel Öl aus dem Sand zu lösen, beträgt 1 Gigajoule um ein Energieäquivalent von 6 Gigajoule zu erzielen. Für jedes produzierte Barrel synthetischen Öls werden mehr als 80 Kilogramm Treibhausgase in die Atmosphäre freigegeben und ungefähr 4 Barrel Abwasser landen in Abwässerseen. In der Provinz Alberta zerstört diese Form der Ölgewinnung vollständig den borealen Wald, die Moore, die Flüsse sowie die natürliche Landschaft. Die natürlichen Ökosysteme sind dauerhaft zerstört!
Auch die Kosten der Tiefseeölförderung explodieren, sie sollen 2009 bei um die 80-95 Dollar pro Barrel liegen! Die brasilianische Ölkonzern Petrobras hat für 2008 die erwartete Ölförderung um 500'000-600'000 Barrel nach unten korrigiert! Ursache sind die Verzögerungen beim Aufbau neuer Förderplattformen. Betroffen seien insbesondere die neue Offshore-Plattformen vor der Küste Brasiliens! Wegen der Kreditkrise und dem erschwerten Zugang zu Krediten hat auch Petrobras Probleme seine Projekte zu finanzieren, dies betrifft vor allem die kapitalintensiven Tiefsee-Bohrplattformen deren medienwirksam angekündigte Erschließungen nun anstehen würden.
Auch bei den "alternativen" Treibstoffen macht sich die Kreditkrise in Brasilien bemerkbar. Die ausländischen Investitionen in die brasilianische Ethanolproduktion sind regelrecht kollabiert.
Die Internationale Energie Agentur (IEA) warnte bereits, dass auf Grund der mangelnden Investitionen in den nächsten 2 Jahrzehnten ein Energieversorgungs-Crunch drohen könnte. Alle großen Ölfelder der Welt befinden sich bereits im Förderrückgang (Decline), darunter die drei größten Ghawar in Saudi Arabien, Bhurgan in Kuweit und Cantarell in Mexiko.
Immerhin 20% der weltweiten Öllieferungen stammen aus nur 14 Ölfeldern, die im Durchschnitt 60 Jahre alt sind und bereits Erschöpfungserscheinungen zeigen. Von den 798 in der Datenbank der IEA befindlichen großen Ölfeldern befinden sich bereits 580 Ölfelder mit -5,1% im Decline, davon bereits 479 Ölfelder mit einem Förderrückgang von -5,8% in einem irreversiblen Zustand. In dem neuen World Energy Outlook der IEA wurde der Förderabfall für alle bestehenden Ölfelder auf durchschnittlich -6,7% erhöht! Die Ölfelder, welche sich bereits im Decline befinden förderten 2007 immerhin 40,5 Millionen Barrel täglich (mb/d) bzw. 58% der Welt-Rohölförderung! Peak Oil vollzieht eine Zeitenwende. In 60 der weltweit 98 Öl produzierenden Länder ist der Förderabfall bereits eingetreten.
Auch wenn der Ölpreis etwas anderes suggeriert, Peak Oil ist real! Peak Oil beschreibt den globalen Förderhöhepunkt den der begrenzte Rohstoff Erdöl überschreitet, vergleichbar mit einer Glockenkurve, fällt dann die Fördermenge rapide ab. Beim konventionellen billigen Öl ist der Peak bereits erreicht, das Förderhoch von Mai 2005 mit 74,24 mb/d wurde nur noch einmal im Juli 2008 mit 74,86 mb/d getoppt so ziemlich zeitgleich mit den Preishoch bei 147 Dollar für einen Barrel (159 Liter)! Im September 2008 lag die Förderung des konventionellen Öls bei 73,80 mb/d. Unter Einbeziehung der unkonventionellen Öls, wie Biofuels, Extra Heavy Oil, Tar Sands, Polar Oil and Natural Gas Liquids könnte sich der Zeitrahmen von Peak Oil bis 2012 ausdehnen.
Mexikos staatliche Ölgesellschaft Pemex meldet für November 2008 einen Förderrückgang von -6,5% beim Rohöl, auf 2,711 mb/d von 2,901 mb/d im Vorjahresmonat! Besonders gravierend der Rückgang beim drittgrößten Ölfeld der Welt Cantarell. Cantarells Offshore-Ölförderung fällt in einem atemberaubenden Tempo. Gewaltige -33% beträgt der Förderabfall zum Vorjahresmonat auf nur noch 0,862 mb/d! Nur noch 32% der Pemex Ölförderung entfallen auf Cantarell, zum Förderhoch in 2004 war es noch ein 65%-iger Anteil an der Pemex Ölförderung.
Mexikos Ölexporte fielen im November 2008 um -20% im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 1,511 mb/d. Mexiko ist der drittgrößte Öllieferant der USA mit gewaltigen 1,317 mb/d, nach Kanada und Saudi Arabien.
Auch bei der Nordseeölförderung geht es weiter drastisch abwärts. Norwegens Rohölförderung fiel um -9,7% in 2008 auf 1,9 mb/d, nach 2,11 mb/d in 2007.
> Die Ölförderung in UK hat sich mehr als halbiert seit dem Hoch im Jahre 1999, auf nur noch 1,42 mb/d im November 2008! Quelle Charts: Omrpublic.iea.org<
Am Beispiel Großbritannien wird das Problem der Nordsee-Ölförderung deutlich, die IEA schätzt, dass im Jahr 2030 nur noch 0,5 mb/d in UK gefördert werden!
Selbst Russland, der größter Non-OPEC Produzent lässt nach. Nach einem jahrelangem Boom ist die Ölproduktion in Russland zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt nach Angaben des russischen Energieministerium zurückgegangen. In 2008 schrumpfte die Ölförderung um -0,9% auf 9,78 mb/d im Vergleich zum Vorjahr!
Einen weiteren deutlichen Hinweis dafür, dass Peak Oil real ist, liefern die 5 größten privaten Ölfirmen der Welt! ExxonMobile berichtete zum 3. Quartal 2008 von einem Förderrückgang beim Rohöl von -9,6% auf 2,291 mb/d, nach 2,536 mb/d in Q3 2007! Dies noch bei Ölpreisen von über 100 Dollar. Der Rückgang zum Förderhoch bei Exxon im 1.Quartal Q1 2007 beträgt sogar gewaltige -16,5%!
Auch bei Chevron ging es bereits im 3. Quartal 2008 abwärts, um -9,0%, auf 1,576 mb/d, nach 1,732 mb/d in Q3 2007.
Der kleinste im Bunde der US-Ölriesen, ConocoPhillips schlug sich im 3. Quartal mit einer Förderung von 0,781 mb/d noch gut, ein Plus von 0,9%, nach 0,774 mb/d in Q3 2007!
Bei BP sieht es ebenfalls noch moderat aus, im 3. Quartal 2008 wurden 2,283 mb/d gefördert, -0,4% zu Q3 2007 mit 2,292 mb/d. Das Förderhoch lag in Q4 2005 mit 2,564 mb/d. Ein Einbruch zum Hoch von -11%!
Bei Shell ging es vergleichsweise stark in Q3 2008 bergab, um -10% auf 1,612 mb/d, nach 1,792 mb/d im 3. Quartal 2007!
Die gesamte Ölförderung der 5 privaten größten Ölfirmen sank trotz Ölpreisen von über 100 Dollar im 3. Quartal um -9,1% auf 8,543 mb/d, nach 9,398 mb/d in Q3 2008!
Bei den aktuellen Ölpreisen von unter 40 Dollar wird es mit den Investitionen steil bergab gehen. Schon in der Vergangenheit investierten die fünf größten nichtstaatlichen Ölkonzerne der Welt nach einer Studie des Baker Institute for Public Policy lieber in eigene Aktien als in die Ölförderung! Die Aktienrückkäufe an den Gesamtkosten lagen 1993 bei einem Prozent. 2007 waren es dagegen 34%. Gleichzeitig sind die Ausgaben für die Erforschung neuer Ölquellen von 14% in 1993 auf 6% in 2007 im Verhältnis zu den Gesamtkosten gefallen.
Auch die OPEC meldet im Dezember einen Rückgang der Förderung um -1,5% auf 30,64 mb/d, den niedrigsten Stand seit 16 Monaten. Dieser Rückgang geht allerdings auf das Konto der Förderquotenkürzungen der OPEC. Die niedrigen Preise dürften auch hier die Neigung für Neuinvestitionen deutlich dimmen. Saudi Arabien drosselte allein im Dezember um 400‘000 Barrel seinen Output auf nur noch 8,4 mb/d!
Dies alles vor dem Hintergrund eines weltweit steigenden gesamten Energiebedarfs von 45% bis 2030 bzw. von 1,6% pro Jahr laut IEA. Um diesen Bedarf zu decken veranschlagt die IEA Investitionen in Höhe von fulminanten 26 Billionen Dollar bis 2030!
Der Ölverbrauch in 2030 wird mit 106,4 mb/d erwartet, ein jährlicher Anstieg von 1,2%. Um den Anstieg des Ölverbrauches und den Förderrückgang zu kompensieren müssten laut IEA-Szenario gewaltige Kapazitäten von 64 mb/d erschlossen werden, oder Stand Dezember das 7,6-fache der aktuellen Ölförderung von Saudi Arabiens. Um diese Ziele zu erreichen müssten nur in die Ölförderung jedes Jahr bis 2030 gewaltige 360 Milliarden Dollar investiert werden, insgesamt 8 Billionen Dollar, so die IEA.
7,6 neue Saudi Arabiens sind ein nicht ernst zunehmendes Szenario – Wunschdenken!
Der groß herbeigeredete Einbruch beim Ölverbrauch rechtfertigt überhaupt nicht so einen Preisverfall und ist für künftige Investitionen total kontraproduktiv! Im Jahr 2008 sank zwar erstmals seit 25 Jahren der weltweite Ölverbrauch, aber bitte um nur -0,23% bzw. 200‘000 Barrel auf 85,8 mb/d, nach 86 mb/d in 2007! Für 2009 geht die IEA weiterhin von einem leichten Anstieg von 0,58% bzw. 500'000 Barrel auf 86,3 mb/d aus!
Negativszenarien eines drastischen Einbruchs beim Ölverbrauch sehen anders aus.
> Die Ölförderung in UK hat sich mehr als halbiert seit dem Hoch im Jahre 1999, auf nur noch 1,42 mb/d im November 2008! Quelle Charts: Omrpublic.iea.org<
Am Beispiel Großbritannien wird das Problem der Nordsee-Ölförderung deutlich, die IEA schätzt, dass im Jahr 2030 nur noch 0,5 mb/d in UK gefördert werden!
Selbst Russland, der größter Non-OPEC Produzent lässt nach. Nach einem jahrelangem Boom ist die Ölproduktion in Russland zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt nach Angaben des russischen Energieministerium zurückgegangen. In 2008 schrumpfte die Ölförderung um -0,9% auf 9,78 mb/d im Vergleich zum Vorjahr!
Einen weiteren deutlichen Hinweis dafür, dass Peak Oil real ist, liefern die 5 größten privaten Ölfirmen der Welt! ExxonMobile berichtete zum 3. Quartal 2008 von einem Förderrückgang beim Rohöl von -9,6% auf 2,291 mb/d, nach 2,536 mb/d in Q3 2007! Dies noch bei Ölpreisen von über 100 Dollar. Der Rückgang zum Förderhoch bei Exxon im 1.Quartal Q1 2007 beträgt sogar gewaltige -16,5%!
Auch bei Chevron ging es bereits im 3. Quartal 2008 abwärts, um -9,0%, auf 1,576 mb/d, nach 1,732 mb/d in Q3 2007.
Der kleinste im Bunde der US-Ölriesen, ConocoPhillips schlug sich im 3. Quartal mit einer Förderung von 0,781 mb/d noch gut, ein Plus von 0,9%, nach 0,774 mb/d in Q3 2007!
Bei BP sieht es ebenfalls noch moderat aus, im 3. Quartal 2008 wurden 2,283 mb/d gefördert, -0,4% zu Q3 2007 mit 2,292 mb/d. Das Förderhoch lag in Q4 2005 mit 2,564 mb/d. Ein Einbruch zum Hoch von -11%!
Bei Shell ging es vergleichsweise stark in Q3 2008 bergab, um -10% auf 1,612 mb/d, nach 1,792 mb/d im 3. Quartal 2007!
Die gesamte Ölförderung der 5 privaten größten Ölfirmen sank trotz Ölpreisen von über 100 Dollar im 3. Quartal um -9,1% auf 8,543 mb/d, nach 9,398 mb/d in Q3 2008!
Bei den aktuellen Ölpreisen von unter 40 Dollar wird es mit den Investitionen steil bergab gehen. Schon in der Vergangenheit investierten die fünf größten nichtstaatlichen Ölkonzerne der Welt nach einer Studie des Baker Institute for Public Policy lieber in eigene Aktien als in die Ölförderung! Die Aktienrückkäufe an den Gesamtkosten lagen 1993 bei einem Prozent. 2007 waren es dagegen 34%. Gleichzeitig sind die Ausgaben für die Erforschung neuer Ölquellen von 14% in 1993 auf 6% in 2007 im Verhältnis zu den Gesamtkosten gefallen.
Auch die OPEC meldet im Dezember einen Rückgang der Förderung um -1,5% auf 30,64 mb/d, den niedrigsten Stand seit 16 Monaten. Dieser Rückgang geht allerdings auf das Konto der Förderquotenkürzungen der OPEC. Die niedrigen Preise dürften auch hier die Neigung für Neuinvestitionen deutlich dimmen. Saudi Arabien drosselte allein im Dezember um 400‘000 Barrel seinen Output auf nur noch 8,4 mb/d!
Dies alles vor dem Hintergrund eines weltweit steigenden gesamten Energiebedarfs von 45% bis 2030 bzw. von 1,6% pro Jahr laut IEA. Um diesen Bedarf zu decken veranschlagt die IEA Investitionen in Höhe von fulminanten 26 Billionen Dollar bis 2030!
Der Ölverbrauch in 2030 wird mit 106,4 mb/d erwartet, ein jährlicher Anstieg von 1,2%. Um den Anstieg des Ölverbrauches und den Förderrückgang zu kompensieren müssten laut IEA-Szenario gewaltige Kapazitäten von 64 mb/d erschlossen werden, oder Stand Dezember das 7,6-fache der aktuellen Ölförderung von Saudi Arabiens. Um diese Ziele zu erreichen müssten nur in die Ölförderung jedes Jahr bis 2030 gewaltige 360 Milliarden Dollar investiert werden, insgesamt 8 Billionen Dollar, so die IEA.
7,6 neue Saudi Arabiens sind ein nicht ernst zunehmendes Szenario – Wunschdenken!
Der groß herbeigeredete Einbruch beim Ölverbrauch rechtfertigt überhaupt nicht so einen Preisverfall und ist für künftige Investitionen total kontraproduktiv! Im Jahr 2008 sank zwar erstmals seit 25 Jahren der weltweite Ölverbrauch, aber bitte um nur -0,23% bzw. 200‘000 Barrel auf 85,8 mb/d, nach 86 mb/d in 2007! Für 2009 geht die IEA weiterhin von einem leichten Anstieg von 0,58% bzw. 500'000 Barrel auf 86,3 mb/d aus!
Negativszenarien eines drastischen Einbruchs beim Ölverbrauch sehen anders aus.
> Auch der große Einbruch des Ölverbrauches in den USA relativiert sich, im 4 Wochendurchschnitt liegt er in der ersten Januarwoche bereits wieder bei 20,108 mb/d. Das Hoch im geglätteten 4 Wochenschnitt war in der vierten Februarwoche 2007 mit 21,799 mb/d. Ein „Absturz“ von -7,75% zum Top, angesichts der schweren Wirtschaft- und Finanzkrise wohl eher noch moderat! Quelle Chart: Eia.doe.gov <
> Der Ölverbrauch in China schwächt sich zwar ab, liegt aber immer noch mit 7,943 mb/d um +5,3% höher als 2007! Für 2009 wird immer noch ein Anstieg um 3,5% auf 8,225 mb/d erwartet. Quelle Chart und Daten: PDF Omrpublic.iea <
So wie spätestens 2006 an Hand der Datenlage klar war, dass die Kreditexzesse in der Nähe eines unhaltbaren Gipfels waren, ist an Hand der Datenlage beim Öl klar, Peak Oil wird das Gesicht dieser Welt verändern und wir sind verdammt wenig darauf vorbereitet sind. Bessere Technologien und Methoden bei der Ölgewinnung aus Ölsand und Tiefseeöl sind irgendwie wie die Finanzinnovationen des Finanzmarktes, sie führen zu einer sinkenden Risikoaversion und kaschieren einen unhaltbaren exzessiven Ressourcenverbrauch!
Quellen: PDF Peakoil.nl, Eia.doe.gov, PDF Omrpublic.iea, PDF Simmons, PDF Simmons1
"Die Aktienbörsen werden im wesentlichen von Psychopathen bevölkert."
Altkanzler Helmut Schmidt