..auch die Chance ist gut heraus zu lesen..kahrmann ist noch im amt..die fonds noch dabei, bzw neue stark eingestiegen.
CBB: „Halten Sie die Schnauze“
Noch jünger ist der Insolvenzantrag der Concordia Bau und Boden, kurz CBB Holding. Das Verfahren wurde erst im April eröffnet und ist der Gipfel einer Geschichte voller Klagen, Prozesse und allerlei Merkwürdigkeiten. Das ursprünglich 1850 als Bergbaugesellschaft gegründete Unternehmen war zuletzt auf das Management von Immobilien und Fonds spezialisiert.
In den neunziger Jahren engagierte sich der umstrittene Kölner Immobilienkaufmann Günter Minninger. Dieser steuerte als Großaktionär und Vorstandsvorsitzender bis 1996 erfolglos gegen die allgemeine Marktschwäche. Concordia rutschte tief in die roten Zahlen (Aktie von Stolberger Telecom besser meiden).
In den vergangenen Jahren stieß vor allem der Umgang mit den Aktionären vielen sauer auf. Im Jahr 2004 fand sich CCB im „Schwarzbuch Börse“ wieder. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger berichtete, Vorstand Rainer Kahrmann habe auf einer Hauptversammlung zwar keine Bilanz vorgelegt, dafür aber einen Aktionär mit den Worten „Halten Sie die Schnauze“ zur Ordnung gerufen.
Erst auf zähes Nachfragen habe Kahrmann seinerzeit eine Excel-Tabelle vorgelegt und bezeichnete die 400 Millionen Euro, die an seine Gesellschaft geflossen sein sollen, als „Legende wie den Yeti“ - er habe das Geld nie erhalten. Es kam zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren.
Rin in die Hauptversammlung, raus aus die Hauptversammlung
Eine von Minderheitsaktionären einberufene Hauptversammlung verhinderte CBB per Gerichtsbeschluß. Die Aktionäre hatten dazu mit der Begründung eingeladen, daß die Verwaltung seit drei Jahren die Rechte der Aktionäre mißachte, indem sie keinerlei Auskünfte über den Stand der Gesellschaft gebe. So seien unter Mißachtung der handels- und aktienrechtlichen Vorschriften keinerlei Bilanzen für die Jahre 2002 und 2003 vorgelegt worden, außerdem irreführende Mitteilungen gemacht worden.
So sei mitgeteilt worden, daß ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals bestünde. Danach sei in einer Ad-hoc-Mitteilung suggeriert worden, daß der Verlust doch nicht eingetreten sei. Nachdem die erzwungene Hauptversammlung verhindert worden war, verkaufte die Grundrendite Liegenschaften & Co. Wohnbauten KG, an der die CBB Holding als Komplementärin beteiligt ist, im September ihren gesamten Immobilienbestand von 2.025 Wohnungen an ein Tochterunternehmen der Vivacon.
Dann folgte der Insolvenzantrag der CCB im Januar. Eine zwischenzeitlich vom Unternehmen anberaumte Hauptversammlung wurde wieder abgesagt. Wer bei dieser verworrenen Unternehmensgeschichte investiert, muß schon sehr wagemutig sein. Klagen und Prozesse dürften wohl bevorstehen - mit höchst ungewissem Ausgang.
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