We are deep into the process of evaluating proposals and alternatives, and will update our shareholders as soon as is prudent, Mayer said.
Ich meine, dass das Unternehmen schon seit langer Zeit weitab von sinnvoller Unternehmensführung und sinnvoller strategischer Ausrichtung agiert, deshalb darf man natürlich schon gespannt sein, wann dieser "sinnvolle" Zeitpunkt erreicht wird und wie sich das dann im Detail darstellt ...
Seit langem wird man das Gefühl nicht los, dass alles auf einen "Big Bang" hinausläuft. Seit Monaten läuft Yahoo! seitwärts auf einer Range zwischen $36 und $38 und immer wieder werden neue Bieterrunden ausgerufen und auch einiges getan, um das Unternehmen zu verschlanken und die Bilanz zu bereinigen. Gerade hier wäre es nun endlich einmal an der Zeit, die "latenten Steuern auf die Beteiligung an Alibaba" aufzulösen und neben einer Lösung bezüglivh der Zukunft des Kerngeschäfts auch eine steueroptimierte Lösung für die asiatischen Beteiligungen zu präsentieren.
Fakt ist doch, dass eine Ausgliederung der Beteiligungen und von Aabaco, so wie sie letztes Jahr angedacht war, mit großer Wahrscheinlichkeit (wenn nicht mit Sicherheit) nicht steuerschädlich gewesen wäre. Erst jetzt hat die IRS bekanntgegeben, dass man an einer Neuerung der Regeln arbeite und schon gaben bei Blommberg & Co. jede Menge Experten zu bedenken, dass bis zur Einführung der neuen Gesetze wohl noch einige Transaktionen auf diese Art und Weise durchgeführt werden, um den Aktionären den damit verbundenen Steuervorteil einzuräumen. Die Zustimmung der IRS wäre zu keinem Zeitpunkt notwendig gewesen, da geltendes Recht nun einmal geltendes Recht ist und man nicht rückwirkend bestraft werden kann, wenn sich die Rechtsgrundlagen ändern. Das ist ein formales Prinzip der Rechtstaatlichkeit und Yahoo! hätte dies zu seinen Gunsten und dem seiner Aktionäre nutzen müssen ...
Es gibt so viele Indizien "unlogischen" Handelns seit dem Amtsantritt von Mayer und so drängt es sich förmlich auf, dass da irgendetwas anderes im Busch sein muss, von dem wir bislang nichts wissen. Ich gehe davon aus, dass es politische Gründe sind, die eine Übernahme von Yahoo! durch Alibaba bislang verhindert haben. Mit einer Ausgliederung des Kerngeschäfts und damit auch der Rechenzentren und der Informationen, die sich über die Jahrzehnte dort angesammelt haben (Stichwort: Hillary Clinton oder Korrespondenz zwischen den Ölmultis mittels des Yahoo! Messengers), wird eine solche Übernahme (endlich) ermöglicht.
Dennoch bedeutet das nicht, dass man Marissa Mayer für ihr mehr als irrationales Verhalten in dieser Sache nicht verurteilen sollte. Es lag in ihrer Hand, für die Yahoo!-Aktionäre (und nicht für irgendwelche übergeordneten Ziele der US-Regierung oder von Alibaba) das Maximum aus Yahoo! herauszuholen. Das hat sie zu keinem Zeitpunkt geschafft und aktiv an der Entwertung des Kerngeschäfts und seiner Beteiligungen mitgearbeitet. Wenn es irgendwelche Deals im Hintergrund gibt, dann hat sie diese nicht im Sinne der Yahoo!-Aktionäre abgeschlossen und in erster Linie an ihre eigene Geldbörse und die ihrer Gefolgsleute gedacht, statt sich in irgendeiner Form helfen oder für mögliche Verluste der Aktionäre entschädigen zu lassen.
Nur so lässt sich auch erklären, weshalb sie bis heute CEO bei Yahoo! (geblieben) ist. Wenn solche undurchsichtigen Deals gelaufen sind, dann kann man diese nicht mit zu vielen Leuten teilen. Womöglich haben nun auch Leute wie Jeff Smith oder Eric Jackson inzwischen Wind von diesen Dingen bekommen, weshalb sie sich kaum noch öffentlich zu Yahoo! äußern und insbesondere nicht mehr gegen Marissa Mayer wettern. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Marissa Mayer und Yahoo! maßgeblich Aktien für den IPO von Alibaba bereitgestellt und dabei offenbar die weiteren Schritte ihres Handelns nicht wirklich ausreichend und vollständig bedacht haben. An die Öffentlichkeit wird so ein Thema aber garantiert niemals gelangen, weshalb das auch reine Spekulation bleibt und bleiben wird.
Es ist übrigens richtig und gut, dass Yahoo! Abschreibungen auf Geschäftsteile vornimmt, die nicht mehr den Bilanzwerten entsprechen. Auf diese Weise spart man den Käufern für das aktuelle Geschäftsjahr womöglich noch die eine oder andere Steuerzahlung. Es ist ja auch nicht so, dass wegen dieser Abschreibungen (weiteres) Geld in die Hand genommen werden müsste. Der Cash-Flow ist erfreulich, der Verkauf des Grundstücks ebenso. In dieser Sache arbeiten McKinsey & Co. mit dem Ziel einer steueroptimierten Lösung für das aktuelle Geschäftsjahr in die richtige Richtung. Auch der Stellenabbau scheint zügig voranzugehen und die damit verbundenen Kosteneinsparungen dürften sich in den kommenden Quartalen bemerkbar machen. Für potenzielle Käufer ist das natürlich ein wichtiger Punkt, weil mit einem Verkauf meist auch Jobgarantien ausgesprochen werden, die den Kaufpreis für Yahoo! Core erheblich mindern könnten. Trotzdem sind 8.800 Leute einfach viel zu viel für das, was da an Umsatz generiert wird. Das gilt auch und vor allem im Vergleich mit der Konkurrenz (vor allem Google und Facebook).
Ich hoffe, dass wir nicht mehr allzulange auf den von mir erhofften "Big Bang" warten müssen. Ich hoffe auch, dass zusammen mit dem Verkauf von Yahoo! Core auch die steuerliche Seite in Bezug auf YHOO (Yahoo Inc.) endgültig und für alle nachvollziehbar geregelt sein wird, damit wir hier endlich zu einem Ende kommen.