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05.12.2011 17:18 | Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Finster
Millionen für die Windkraft
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, spielt sich gegenwärtig der Kampf um diejenigen Standorte für Windkraftanlagen ab, die im aktualisierten Regionalplan Main-Rhön ausgewiesen sind. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Grundbesitzer. Sie haben es in der Hand: Soll ein Grundstück möglichst hohe Pachtsummen bringen oder kommt ein regionaler Anbieter zum Zug, der zwar nicht so viel Pacht zahlt, dafür aber garantiert, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.
Die Unterfränkische Überlandzentrale (ÜZ) bekennt sich seit Jahr und Tag zu den regenerativen Ideen und investiert folglich auch in die Windkraft. Bereits beteiligt ist die ÜZ im Windpark Zieger bei Neumarkt mit fast 2,0 Megawatt und im Windpark Domitz bei Halle mit 1,6 Megawatt. Der größte Wurf aber soll oberhalb von Forst bei Schonungen entstehen, wo die ÜZ mit fünf großen Windrädern insgesamt 11,5 Megawatt aus der Windkraft gewinnen will. Diese Anlagen sollen zwischen 15 und 18 Millionen Euro kosten und bis Ende März 2012 fertig sein.
Für diesen Standort wurde eine eigene Betreibergesellschaft als Tochter der ÜZ gegründet, die ÜZ Windpark Schonungen GmbH & Co. KG mit Sitz in Schonungen. Geplant ist eine direkte und eine indirekte Beteiligungsmöglichkeit an der Windkraft, teilweise unter Einbeziehung regionaler Partner. Dazu werden im Frühjahr 2012 entsprechende Angebote herauskommen.
Der erzeugte Strom wird über eine Leitungslänge von 16,5 Kilometer von Waldsachsen nach Heidenfeld transportiert. Dazu wurde ein neues 20-kV-Kabelsystem errichtet, welches je Einzelader einen Querschnitt von 300 Quadratmillimeter besitzt. Die Verlegung erfolgt größtenteils im Kabelpflugverfahren. Die Unterquerung des Mains, der Autobahn A 70 und anderer Straßen erfolgt im Spülbohrverfahren. Die Trasse kostet rund eine Million Euro.