Der Chef der Anlagenbau-Sparte von Thyssen-Krupp wollte die Division zu einem einheitlichen Unternehmen zusammenführen. Jetzt muss er wohl gehen.
In der Schlussphase hat Peter Feldhaus das Ruder noch einmal herumreißen wollen. Der Chef der Thyssen-Krupp-Sparte Anlagenbau (Industrial Solutions) holte die Berater von McKinsey und Roland Berger ins Haus. Die Kosten dafür taxieren Insider auf rund 15 Millionen Euro. Feldhaus wollte mithilfe der Berater die aus vielen Einzelfirmen bestehende Sparte zu einem einheitlichen Unternehmen zusammenführen. Ein guter Ansatz, so das Urteil eines Vertrauten – doch leider nicht umsetzbar.
Die Sparte baut Anlagen für Unternehmen aus der Chemie-, Zement und Bergbauindustrie. Um dort erfolgreich zu sein, braucht es Nähe zum Kunden, heißt es in Konzernkreisen. „Die Mannschaft ist entscheidend, nicht die Strukturen.“ Doch in den vergangenen zwei Jahren ist die Sparte wiederholt umstrukturiert worden. Der Durchbruch blieb aus. Stattdessen sorgten die Maßnahmen für Unruhe unter den jungen Technikern und Kaufleuten – bis einige gingen.
Nun muss Feldhaus gehen, entschied der Aufsichtsrat am Dienstag – und beauftragte den Konzernvorstand, mit Feldhaus über eine Vertragsaufhebung zu verhandeln. Gleiches gilt für Stefan Gesing, der bisher als Finanzvorstand für Industrial Solutions verantwortlich war.
Während Gesing aus Sicht der Top-Etage seinen Posten räumen muss, weil er seinen Bereich nicht im Griff hat, ist die Ablösung von Feldhaus vor allem ein symbolischer Akt. Der frühere McKinsey-Berater war gerade einmal ein Jahr im Amt – zu kurz, um wirklich eine Wende herbeizuführen.
Die Leitung über das Geschäft mit einem Jahresumsatz von zuletzt 5,5 Milliarden Euro soll nun Marcel Fasswald übernehmen. Der war bislang im Bereichsvorstand für das operative Geschäft von Industrial Solutions verantwortlich.
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