Die Krisenbank Monte dei Paschi will mehr Zeit für ihren Rettungsplan. Doch die EZB ist offenbar gegen einen Aufschub ab. Nun wird die Krise schlimmer.
Inmitten der Regierungskrise in Italien spitzen sich die Probleme bei der massiv angeschlagenen Bank Monte dei Paschi zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) lehnt es Insidern zufolge ab, dem Institut aus der Toskana mehr Zeit für die Suche nach frischem Geld zu geben. Darauf aber dringen potenzielle Investoren. Damit wächst der Druck auf die Regierung, in die Bresche zu springen und das drittgrößte Kreditinstitut des Landes selbst zu retten. Erschwert wird die Suche nach einer raschen Lösung durch den Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi, der nach der klaren Niederlage beim Verfassungsreferendum nur noch geschäftsführend im Amt ist. Die Krise könnte auch Branchenprimus UniCredit zu schaffen machen, der ebenfalls auf der Suche nach neuen Geldgebern ist.
Monte dei Paschi hat wegen der Regierungskrise in Rom um eine Fristverlängerung bis zum 20. Januar gebeten. Denn mehrere Investmentbanken halten den Fahrplan für die Rettung ebenfalls für zu knapp bemessen. Sie sei bis zum Jahresende wohl nicht umsetzbar, sagten Insider zu Reuters. Auch mangele es an Investoren. Ein Konsortium von Investmentbanken muss darüber entscheiden, ob es bei der angedachten Kapitalerhöhung in Höhe von fünf Milliarden Euro mitmachen will.
An der Mailänder Börse stürzten Monte-Paschi-Aktien zum Wochenschluss um mehr als 14 Prozent ab. Die EZB wollte sich nicht zu den Informationen äußern.
Was macht der Staat?Ein Eingreifen des Staates könnte nun sehr schnell erfolgen. Dies sei innerhalb von Tagen denkbar, verlautete aus Kreisen der Finanzbranche und Regierung. Am Freitag traf sich demnach Monte-Paschi-Chef Marco Morelli mit Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan sowie Vertretern der Investmentbanken JPMorgan und Mediobanca.
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