Deutschland will bei Rohstoffen unabhängiger werden
Auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sprach sich dafür aus, verstärkt eigene Rohstoffe zu nutzen. "Wir können nicht nur auf die Welt schauen und glauben, andere lösen unsere Probleme. Wir sind selber verantwortlich. Wir wollen uns unabhängiger machen." Zugleich wolle man zeigen, dass so etwas auch mit den hohen Standards in Deutschland möglich ist. "Wir sind ein Automobilland. Wir haben ein Interesse daran, dass die Wertschöpfung hier in Sachsen bleibt und dementsprechend unsere Rohstoffe und Ressourcen genutzt werden."
Scholz hatte sich in Freiberg vor allem das von der Zinnwald Lithium GmbH geplante Lithium-Abbau-Vorhaben bei Altenberg im Erzgebirge informiert. Es soll entsprechend des vor wenigen Monaten durch die EU beschlossenen Critical Raw Materials Act als strategisches Projekt anerkannt und realisiert werden. Geplant sind Investitionen von mehr als 500 Millionen Euro und mindestens 400 neue Jobs.
Mit Jahresmenge ließen sich eine Million Batterien für E-Autos herstellen
Lithium gilt als zentraler Rohstoff für die Herstellung von Batterien und anderen Hochtechnologieprodukten. Das Erzmetall findet sich in der Batterie von Elektroautos. Allein in Europa soll der Bedarf von E-Autos bis zum Jahr 2050 um das 35-fache steigen. Die Zinnwald Lithium GmbH plant durch den Abbau des Rohstoffs die Herstellung von jährlich 15.000 Tonnen batteriefähigem Lithiumhydroxid. Das würde den Bedarf von jährlich einer Million Batterien für E-Autos durchschnittlicher Größe decken.
Die EU hatte unlängst mit Serbien einen Lithium-Deal vereinbart. Scholz war deshalb im Juli nach Belgrad gereist. Gemeinsam mit EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic unterschrieb er eine Absichtserklärung, die eine umweltverträgliche Förderung des weltweit extrem begehrten Leichtmetalls im Jadar-Tal ermöglichen soll. Dort befindet sich Europas größtes Lithium-Vorkommen. Kürzlich hatten Zehntausende Menschen in Belgrad gegen den geplanten Abbau demonstriert./jos/DP/mis
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