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Trendbewegungen sind von einem steigenden Interesse der Marktteilnehmer am Handel gekennzeichnet. Somit liegt die Annahme nahe, dass gleichzeitig auch die Umsätze an der Börse in dem betrachteten Titel in trendstarken Phasen zunehmen. Die Accumulation Distribution Linie ist ein von Mark Chaikin entwickelter Indikator, der diesen Ansatz aufgreift. Die Accumulation Distribution Linie dient dazu, Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse in einen Basiswert aufbereitet anzuzeigen. Berechnet wird sie in drei Schritten.
Als erstes wird der so genannte Closing Location Value (CLV) ermittelt, der als Gewichtungsfaktor bei der Berechnung der Accumulation Distribution Linie benötigt wird. Die Frage, die hinter dem CLV steckt, lautet: Wo liegt der Schlusskurs, in der oberen oder in der unteren Hälfte der Handelsspanne des betrachteten Tages? Diese Frage wird anhand folgender Formel beantwortet:
CLV = ((Schlusskurs-Tiefstkurs) – (Höchstkurs-Schlusskurs)) / (Höchstkurs-Tiefstkurs).
Entspricht der Schlusskurs der Aktie auch gleichzeitig dem höchstem Kurs, zu dem sie an diesem Tag gehandelt wurde, sind Zähler und Nenner in der Formel identisch. Der CLV ist damit gleich 1. Ist hingegen der letzte Kurs des Handelstages gleichzeitig der tiefste Kurs an diesem Handelstag, ist der CLV gleich -1, wie sich aus der Formel ergibt.
Der CLV bewegt sich also stets in einer Spanne von +1 bis -1. Doch man kann noch mehr ablesen: Genau Null beträgt der CLV, wenn der Schlusskurs in der Mitte der Preisspanne des Tages liegt. Ist der CLV größer Null, hat die Aktie in der oberen Hälfte der Handelsspanne geschlossen, ist er kleiner Null, hat sie im unteren Bereich der Handelsspanne geschlossen.
Nun zu Schritt zwei: Der Indikator soll am Ende wie oben erwähnt dazu dienen, aus dem Mittelzufluss oder Mittelabfluss in die Aktie Rückschlüsse auf die Trendbewegung zu ziehen. In Berechnungsschritt zwei wird daher das Handelsvolumen des Tages mit dem CLV multipliziert. Oder anders ausgedrückt: Das Handelsvolumen wird mit dem CLV gewichtet. Man erhält den so genannten AD-Wert. Im dritten und letzten Schritt schließlich wird zum AD-Wert des betrachteten Tages der AD-Wert des Vortages hinzuaddiert.
Die Gewichtung des Handelsvolumens mit einem von der Kursbewegung abhängigen Faktor ist eine Besonderheit der Accumulation Distribution Linie. Wenn am betrachteten Handelstag kaum eine Preisbewegung stattgefunden hat und der CLV dementsprechend nahe Null liegt, kommt dem Volumen bei der Berechnung des Indikators dem Wert nach eine kleinere Bedeutung zu als an einem Handelstag, an dem der Schlusskurs weit vom Tagesmittel entfernt ist.
Interpretiert wird die Accumulation Distribition Linie meist unmittelbar in Zusammenhang mit der Chartentwicklung der betrachteten Aktie. Streben Accumulation Distribition Linie und {Wertpapier} Chart in dieselbe Richtung, wird die Aufwärts- beziehungsweise Abwärtsbewegung des Kurses durch die Mittelzu- oder abflüsse gestützt. Weichen Accumulation Distribition Linie und Chartbewegung hingegen voneinander ab, ist der vorherrschende Trend in Gefahr, weil die Mittelbewegung vergleichsweise klein ausfällt. Der Kauf- beziehungsweise Verkaufsdruck sind dann am Markt nur gering, so eine mögliche Interpretation.