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Hier noch etwas zum Lesen, ganz meiner Meinung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
das kapitalistische System, so wie wir es kennen, gehört der Vergangenheit
an. Die Konsequenzen werden bitter sein. Doch jetzt steht fest: Ein Bäcker
kann Pleite gehen, eine Bank nicht.
Egal ob Verantwortliche Fehler machen oder gar bewusst und gewollt betrügen
oder ob sie einfach nur dumm sind – es gilt: ab einer bestimmten Größe
zahlt der Steuerzahler.
Gewiss würde der Untergang der IKB das Finanzsystem zerrütten. Aber das
System würde dadurch auch aufgerüttelt und gereinigt. Dieser Vorgang wurde
nun mit Hilfe von Steuergeldern unterdrückt. Wenn allerdings in komplexen
Systemen Selbstreinigungskräfte unterdrückt werden, dann ist das System
selbst in Gefahr. Es droht der Untergang. Ich verweise in diesem
Zusammenhang auch ausdrücklich auf mein Buch:
www.evolution-des-erfolgs.de
Fest steht jetzt: Keine Bank wird Pleite gehen. Nicht in Europa und nicht in
den USA. Nicht nur keine Bank geht Pleite, auch kein Kreditversicherer, kein
Rückversicherer und keine Versicherung geht bankrott. Immer die gleiche
Argumentation: Die Konsequenzen wären unübersehbar.
Aber nicht nur die Finanzbranche ist "betroffen". Ab einer bestimmten
Größe wird in der kapitalistischen Welt gar nichts mehr Pleite gehen
können, weil immer die Konsequenzen zu groß sind. Für den DAX gilt: Alle
Banken und Versicherer können nicht bankrott melden, auch alle
Energieversorger (weil sonst das Licht aus geht),
Telekommunikationsunternehmen, Luftverkehrsunternehmen usw...
Gleichzeitig gilt: Die Verantwortlichen werden nicht zur Rechenschaft
gezogen. Also - Die Schönste aller Welten: Man geht enorme Risiken ein.
Gehts gut, werden die Gewinne eingestrichen. Gehts daneben, zahlt die
Allgemeinheit.
Ein solches System ist kaum überlebensfähig. Es lädt geradezu zum
Mißbrauch ein! Im Prinzip haben wir auch die Kreditkrise diesem Zustand zu
verdanken. Die Rädelsführer wussten genau:
1. Sie können nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
2. Wenn's schief geht, muss der Staat die Zeche zahlen.
Und genau so ist es denn auch gekommen.
Noch diskutiere ich mit Experten darüber, welches die Konsequenzen eines
solchen "faulen" Systems sind. Doch die die Aussichten sind nicht gut.
Je mehr kleine Schäden übertüncht werden, desto größer ist die
Wahrscheinlichkeit, dass es am Ende zum großen Knall kommt.
Ja, es drängt sich geradezu der Vergleich mit den sozialistischen /
kommunistischen System der Vergangenheit auf. Auch hier wurde bis zu letzt
alles verschwiegen, geradegebogen, manipuliert. Das Ende der Sowjetunion
kennt jeder!
Es ist geradezu aberwitzig, dass ausgerechnet ein kapitalistisches System
den gleichen Fehlern anheim fällt. Vielleicht ist es aber auch der Prozess,
den Karl Marx mit "Akkumulation des Kapitals" beschrieb. Am Ende ist die
Wirtschaftswelt in der Hand einiger weniger Oligopole bzw. Monopole, die
mangels Konkurrenz sich nicht mehr selbst erneuern und daran zugrunde gehen.
Was heisst das jetzt alles für den DAX?
Zunächst ist es positiv. Insbesondere im Bankensektor sollte es nach oben
gehen. Nächste Stufe könnte also 8000 sein.
Michael Mross
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Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für Humor fehlt. (Samuel Coleridge)