Mittwoch, 1. August 2001
US-Aufschwung nicht in Sicht
NAPM-Index unter Erwartungen
Eine Konjunkturerholung in den USA lässt weiterhin auf sich warten. Der Frühindikator der US-Einkaufsmanagervereinigung, der nationale NAPM-Index für das verarbeitende Gewerbe, fiel im Juli auf 43,6 Punkte. Gegenüber dem Vormonat war das ein Rückgang um 1,1 Zähler. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg oder zumindest mit einem unveränderten Index gerechnet.
Der Indikator zeigt die Geschäftserwartungen der Industrie auf einer einfachen Zahlenskala. Werte über 50 deuten auf eine Ausweitung, Werte darunter auf eine Abschwächung der Geschäftstätigkeit. Mit dem Juli-Wert befindet sich der NAPM-Index nunmehr ein volles Jahr unterhalb der 50er-Marke. Den niedrigsten Stand erreichte er im Januar mit 41,2 Punkten. Wegen der leichten Aufwärtsbewegung in den Folgemonaten hatten Experten auf eine Trendwende spekuliert.
Zuverlässiger Frühindikator
Der NAPM-Index gilt als einer der besten Signalgeber für den künftigen Verlauf der Konjunktur. Jörg Krämer, Chefvolkswirt von Invesco Asset Management, verweist auf die ausgezeichneten historischen Erfahrungen: "In den vergangenen vierzig Jahren hat der NAPM den Beginn von elf konjunkturellen Aufschwüngen und elf Abschwüngen im Durchschnitt sechs Monate vorher angezeigt." Acht der 22 Wendepunkte signalisierte der Index allerdings mit einer Vorlaufzeit von nur zwei Monaten. In der Telebörse um 22.15 Uhr wird Krämer zu Gast sein und die neuen Zahlen kommentieren.
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