"Jefferies hat die Einstufung für Evotec-Titel von "Kaufen" auf "Halten" herabgesetzt und das Kursziel drastisch von 16 Euro auf 6,80 Euro reduziert. In seiner jüngsten Analyse vom Montag erklärte Analyst Benjamin Jackson, dass die strategische Neuausrichtung des Wirkstoffherstellers Zeit erfordern werde. Er wies darauf hin, dass Evotec sich in einem von Herausforderungen geprägten Umfeld bewegt und es ungewiss bleibt, wann sich die Marktsituation tatsächlich verbessern werde.
Die Aktie notiert am Montag mit roten Vorzeichen bei 6,00 Euro. Die Titel haben schmerzhafte Monate hinter sich. Seit Jahresbeginn hat die Aktie des Wirkstoffunternehmens über 70 Prozent an Wert verloren.
Zunächst trat zu Jahresbeginn der langjährige Firmenchef Werner Lanthaler zurück, nachdem Insidertransaktionen zu spät gemeldet wurden. Im August musste das Hamburger Unternehmen seine Prognose zurücknehmen, woraufhin der Aktienkurs um rund 40 Prozent fiel und auf ein neues Mehrjahrestief absackte.
Kürzlich hatte das Analyseinstitut Warburg Research die Bewertung für Evotec mit "Kaufen" und einem Kursziel von 14 Euro bestätigt. Analyst Christian Ehmann merkte an, dass die schwache Nachfrage bei Auftragsforschungsunternehmen wie Evotec voraussichtlich länger andauern werde als zunächst erwartet, mindestens bis 2026.
Trotz der Herausforderungen habe Evotec durch seine US-Tochtergesellschaft Just-Evotec Biologics auf eine erfolgversprechende Sparte gesetzt und könne von dem robusten Wachstum im Bereich biotechnologisch hergestellter Biosimilars profitieren, so Ehmann.
Evotec gelang außerdem ein bedeutender Fortschritt mit der Sicherung einer neuen Partnerschaft mit Novo Nordisk. Diese Zusammenarbeit zielt auf die Entwicklung von Technologien im Bereich der Zelltherapien ab. Die Kooperation umfasst Finanzierungszusagen sowie eine nicht offenbarte Anzahlung und könnte zudem potenzielle Meilenstein- und Lizenzgebühren für Evotec nach sich ziehen."