3,2,1,0 DAK bald insolvent?

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BRAD PIT:

3,2,1,0 DAK bald insolvent?

 
28.02.03 12:19
 
KRANKENKASSEN

DAK angeblich in massiver Finanznot

Die Mitglieder wandern ab, Reformen wurden verschleppt, die Sparmaßnahmen greifen nur langsam: Deutschlands zweitgrößte Ersatzkasse, die DAK, steckt einem Medienbericht zufolge in einer der schwersten Finanzkrisen ihrer Geschichte. In Kassenkreisen werde gar über eine mögliche Insolvenz spekuliert.

 
DDP

DAK-Zentrale in Hamburg: Reformen jahrelang verschleppt


Hamburg - Erst zur Jahreswende hat die DAK ihren allgemeinen Beitragssatz auf 15,2 Prozent erhöht, das aber hat ihr möglicherweise mehr geschadet als geholfen. Einem Bericht des "Norddeutschen Rundfunks" ("NDR") zufolge hat die Kasse allein zwischen November und Januar 72.000 Mitglieder verloren, die dramatische Mitgliederflucht werde sich fortsetzen.
Nach "NDR"-Informationen hat die DAK im abgelaufenen Jahr zudem ein Defizit von 423 Millionen Euro eingefahren. Dem Bericht zufolge steckt die Kasse nun in einer ihrer größten Krisen seit Gründung.


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Die DAK wies die Darstellung in einer Pressemitteilung zurück. Darin heißt es: "Es gibt keine Krise der DAK, sondern eine politisch verursachte Krise der Gesetzlichen Krankenversicherung". Die DAK habe ihren Haushalt auf einer soliden Finanzbasis aufgestellt.


Allerdings bestätigte die Kasse, dass das Defizit 2002 die vom "NDR" genannte Dimension erreicht habe. Damit ist die DAK immerhin für 17 Prozent des Gesamtdefizits der Gesetzlichen Krankenkassen verantwortlich, obwohl sie nur zehn Prozent der Mitglieder organisiert. Ursache des Defizits sind laut DAK die überproportional gestiegenen Kosten für Arzneimittel und Krankenhausaufenthalte.


Der erhöhte Beitragssatz von 15,2 Prozent deckt laut DAK-Mitteilung aber die derzeitigen Kosten und diene dazu, das Defizit aus dem Jahr 2002 abzudecken. Die DAK wies darauf hin, sie habe im vergangenen Jahr 3,2 Prozent ihrer Mitglieder verloren. Das sei weniger als bei vielen anderen Ersatzkassen.


Laute Kritik am Vorstandschef


Im "NDR"-Bericht heißt es weiter, Reformen wie ein Abbau von Geschäftsstellen und Personal seien bei der DAK verschleppt worden. Die Kritik am noch amtierenden Vorstandschef Hansjoachim Fruschki werde lauter. Die DAK wiederum wies darauf hin, dass sie allein seit 2001 123 Geschäftsstellen geschlossen und 700 Stellen abgebaut habe. Weitere 1400 Jobs sollten bis Ende 2004 wegfallen.


Ein Kollaps der DAK erscheint insofern unwahrscheinlich, als die Mitgliedsunternehmen im Verband der Ersatzkassen füreinander haften. Laut "NDR" graust es den anderen Kassen aber davor, der DAK mit dreistelligen Millionenbeträgen zu helfen. In den Gremien des Ersatzkassenverbandes sei sogar schon darüber diskutiert worden, dass eine Insolvenz nicht auszuschließen sei. Laut DAK-Mitteilung entbehrt diese Darstellung jeder Grundlage.


Eines indes ist sicher: Der neu gewählte DAK-Chef Herbert Rebscher steht vor immensen Herausforderungen.




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