5 Gründe für eine bevorstehende Trendwende ?!

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tom68:

5 Gründe für eine bevorstehende Trendwende ?!

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28.03.01 15:39
Auszug aus 'Neuer Markt Newsletter' (Christian Frenko) Jeder kann sich hier mal eigene Gedanken machen


Die US-Maerkte bestimmen weiterhin die Entwicklung des Neuen  
Marktes. Vor diesem Hintergrund treten gesamtwirtschaftliche  
Entwicklungen in Europa und Ereignisse am Neuen Markt zurueck.  
Falls sich die massgebliche US-Technologieboerse NASDAQ erholt,  
gilt dies auch fuer den Neuen Markt. Falls die NASDAQ weiter  
baissiert, wird sich dem auch der Neue Markt nicht entziehen  
koennen. Vor diesem Hintergrund spielt es keine Rolle, ob sich  
die Euroland-Konjunktur nun wirklich als so robust erweisen  
wird, wie sie von manchen Experten gerne gesehen wird. Nachdem  
die Kurse am Freitag an der Nasdaq anzogen, stellen sich viele  
Investoren folgende Frage:  

Kommt sie nun, die heiss herbeigesehnte Trendwende an der Nas-  
daq, die nunmehr seit 12 Monaten baissiert und zuletzt Kurs-  
staende im negativen Sinn erreichte, die nahezu alle Marktteil-  
nehmer nie mehr zu sehen glaubten? Kommt jetzt der lang erhoffte  
Fruehling an der Nasdaq, der die Eiszeit beendet? Sicherlich  
waren derartige Hoffnungen der juengsten Vergangenheit mehr von  
Emotionen als von Realismus gepraegt. Inzwischen sehen wir je-  
doch auch einige statistische Begebenheiten, die fuer eine Erho-  
lung der Technologie sprechen:  

- In der Vergangenheit reagierten die US-Maerkte stets mit deutli-  
chen Kursaufschlaegen um 25-30 % binnen Jahresfrist, nachdem die  
FED die Zinsen dreimal in Folge und innerhalb kurzer Zeit massiv  

senkte. In den letzten 100 Jahren trat diese Konstellation ins-  
gesamt dreizehnmal auf, wobei sich die einzige Ausnahme zu Zei-  
ten der grossen Wirtschaftsdepression 1930 ereignete. Einer der-  
artigen Wirtschaftsdepression sehen wir nun sicherlich nicht  
entgegen, weshalb mit Erfuellung dieser statistischen Regel  
gerechnet werden kann. Im S&P erkennen wir ferner derzeit eine  
Unterbewertung von 10 %, betrachtet man die Relation der S&P-  
Konsensus-Gewinnschaetzung im Valuation-Modell und zehnjaehrigen  
Treasury-Bond.  

- Nachdem sich die NASDAQ bereits seit laengerem so ueberverkauft  
wie noch nie zuvor praesentiert, durchbrach der CBOE Nasdaq  
Market Volatilitaets-Index (VXN) einen doppelten Boden bei 72.  
In inverser Beziehung zur Nasdaq stehend, impliziert ein fallen-  
der VXN steigende Nasdaq-Kurse. Durch den Indexanstieg von Don-  
nerstag und Freitag wurde dieses historisch seltene Signal vor-  
erst verifiziert und darf als technischer Key-Indikator fuer  
steigende Kurse betrachtet werden: Die sinkende Volatilitaet in  
einem Baerenmarkt auf dem derzeit extrem ueberverkauften Niveau  
impliziert steigende NASDAQ-Kurse, zumal sie von deutlich ge-  
stiegenen Handelsvolumina begleitet wird.  

- Gingen Marktteilnehmer zum Jahresende 2001 bisher von hoeheren  
Kursen aus, zweifeln sie dies im Rahmen mehrer Umfragen nun zu-  
nehmend an. Wenn es nur noch wenige Optimisten gibt, gibt es nur  
noch ein paar, die investiert sind. So gibt es nur noch wenige,  
die verkaufen koennen. Auch dies spricht fuer steigende Chancen  
einer Trendwende/Stabilisierungsphase. Zudem titelten nunmehr  
saemtliche Wirtschaftsmagazine mit Crash-Theorien, die bis vor  
kurzem noch Umkehrphantasien propagierten. Auch dieser Kontrain-  
dikator ermutigt uns mittelfristig. Fuer die Kontraindikator-  
Theorie spricht auch das am 22. Maerz immens hohe PUT-Aufkommen.  
Dieser bisherige Hoehepunkt bei PUT/Shortengagements, dieser  
bearische Exzess auf Technologietitel, kann ebenfalls als  
Kontraindikator betrachtet werden.  

Die nunmehr wegbrechenden Kurse der defensiven Standardwerte,  
die im vergangenen Jahr als Zufluchtsstaette dienten, sind posi-  
tiv fuer die NASDAQ, da es nun fuer Marktteilnehmer keine Zu-  
fluchtsstaette mehr gibt und Hedgefonds sich geneigt fuehlen  
werden, Arbitrage von Technologie gegen Defensiv zu betrei-  
ben/hedgen. Sind die vorgenannten Gruende isoliert wenig aussa-  
gekraeftig, spricht deren nun geballtes Auftreten aus unserer  
Sicht jedoch fuer die steigende Wahrscheinlichkeit einer Stabi-  
lisierungsphase bzw. einer moderaten Trendwende.  

tztz:

Und hier mal kein Börsenbrief

 
28.03.01 17:28
sondern meine eigene Einschätzung der Lage:


VERTRAUEN:

Das Anlegervertrauen ist erstmal futsch. (Gilt allerdings nur für die Neuen Märkte)

Nach den wiederholten Enttäuschungen, den Kursstürzen, den viel zu ambitionierten Umsatz- und Ertragserwartungen, hinter denen vielleicht sogar eine bestimmte Absicht zu vermuten war, den Ausreden, warum man urplötzlich und völlig überraschend die Planzahlen teilweise wiederholt nicht erreichen konnte bzw. diese reduziert werden mussten, sowie der Frage, wieso die Kurse dies regelmäßig bereits vorweggenommen haben, bevor die Zahlen kamen, kann kein seriöser Anleger mehr in den NM investieren. Damit könnten große Kapitalströme erst mal auf sich warten lassen.

Entweder, die Unternehmen stehen jetzt, nachdem sie in der Vergangenheit Jubelmeldungen verbreitet haben, wirklich so schlecht wie sie vermelden (was wegen des Managements- Versagens kein Kauf wäre) oder es steckt, wie bereits an anderer Stelle gelesen, hinter den schlechten Meldungen die Absicht, billig die vormals abgestoßenen Anteile zurückzukaufen. Letzteres wäre auch keinen Kauf wert, da man als "Hinterherinformierter" von den "Machern" verars..t würde, was dann wohl den endgültigen Tod des NM zur Folge hätte.


STIMMUNG:

Noch ist die Menschheit in der Phase, in der Emotionen über die Ratio regieren. Also muß auch die Befindlichkeit der Anleger betrachtet werden.

Ist die zur Zeit schlechte Stimmungslage positiv zu werten? Einerseits die schlechten Konjunkturaussichten und der Katzenjammer der Anleger - andererseits aber schon wieder (oder immer noch?) die Hoffnung auf bessere Aussichten, diesmal nicht in Form der Sonstwann- Rallye, dafür aber die Erwartung einer im zweiten Halbjahr verbesserten Lage der Konjunktur und sich erhohlender Aktienkurse.

Nach meiner Einschätzung haben sich die meisten die Hände verbrannt und sind nicht bereit, nachzukaufen, weil sie erstmal ihren Einsatz wiedersehen wollen - aber jetzt zu verkaufen lohnt auch nicht mehr. Derzeit herrscht Käuferstreik. Aber von einer Verkaufswelle war auch noch nichts zu sehen.

Ist das Jammertal also erreicht? Aber das dachte ich vor 5 Monaten auch schon. Die Stimmung kann wieder aufheitern oder sich noch weiter verschlechtern. Stimmung läßt sich genausowenig vorhersagen wie bewußt steuern.

Nun, vielleicht ist die Gier, die Anfang 2000 herrschte, auch wiederzubeleben.


KAPITAL:

Aber wird diese Gier noch mit genügend Geld ausgestattet sein, um den Markt kräftig nach oben zu bewegen? Nachdem unzählige IPO's unzählige Millionen, ach was, Milliarden abgesaugt haben und inzwischen bei der Masse der Anleger Buchkapital vernichtet wurde?

Seien wir ehrlich, Unmengen von Geld wurde im Hochofen NM verbrannt, sorry "umgeschichtet", und zwar von der breiten Masse (Kosto's zittrigen Händen - ich würde sie die Irregeführten nennen) auf relativ wenige Insider, wie Altaktionäre und Geschäftsführer (Kosto's starken Hände - bei mir die Informierten+Macher). Und letztere denken nicht daran, ihre "sauer verdienten" Aktienerlöse wieder zu investieren.

Ja, ok, einiges IPO-Geld ging auch in die Unternehmen (hier hätte es meiner Meinung eigentlich zu 100% hin gehört), wo es mit riskanten, oft sogar fragwürdigen Geschäfstkonzepten, in nicht wenigen Fällen ohne greifbare Aussicht auf die Gewinnschwelle, zum Fenster rausgeworfen wurde. Sicher gibt es einige Unternehmen, die seriös arbeiten, aber nach der Enttäuschung von Sunburst ist es wesentlich schwieriger geworden, diese zu orten.

Und nicht zu vergessen die jahrelange negative Sparquote der Amerikaner und der für meine Begriffe zu hohe Anteil kreditfinanzierter Aktienkäufe. Und dann ist da noch Japan...(wäre einen eigenen Beitrag wert). Hat sich darüber hinaus schon mal jemand die Geldmenge M3 in Deutschland angeschaut?


FAZIT:

Nachdem mir zum zweitenmal ein in den fallenden Markt gerichteter Nachkauf ausgestoppt wurde (was mir übrigens größere Verluste erspart hat) wird jetzt eine abwartende Haltung eingenommen.

Beruhigend finde ich in dieser spannend-unruhigen Zeit, dass der Goldpreis noch niedrig bleibt, so schlimm scheint es also nicht zu werden.

Ich werde mir ein erneutes Engagement entweder bei deutlich und nachhaltig gestiegenen Kursen oder deutlich schlechterer Stimmung nochmal überlegen.

Selbst für einen Kurzfrist- Zock in OS zu gehen ist mittlerweile aufgrund der hohen Volatilität viel zu teuer, was die Gewinnaussichten in weite Ferne rückt.


ein skeptischer, aber dennoch auf bessere Zeiten hoffender

tztz
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