Deine Logik verstehe ich nicht.
Wenn das Wohnungsangebot dank fehlender Bautätigkeit stagniert, die Nachfrage dank enormen Zuzugs in die Städte aber ständig steigt... wirkt der einer Marktwirtschaft inhärente Preismechanismus zugunsten einer stetigen Preiserhöhung des Immobilienbestands...
Aroundtown ist allenfalls marginal selbst im Wohnungsbau engagiert. Aroundtown ist einer der größten Anbieter von Gewerbeimmobilien Europas. Das sollte hier im Forum auch endlich einmal ankommen, dass der permanente Verweis auf Wohnimmobilien bei einem Unternehmen mit 70% Gewerbeimmobilienbestand nicht sinnvoll ist.
Der Ergebnisbeitrag der Wohnimmobilientochter Grand City Properties ist vergleichsweise gering.
Aroundtowns FFO wird vor allem durch Büroimmobilien und das Hotelportfolio beeinflusst.
Letzteres wirkt bedingt durch die massive Erholung der Reisebranche in 2023 und 2024 konträr zu einem finanzierungskostenbedingt tendenziell rückläufigen Immobilienmarkt.
In den USA steigen die Immobilienpreise yoy bereits wieder leicht an.
Die Krise der Baubranche in Deutschland ist m.E. ein Grant dafür, dass wir in Deutschland spätestens Anfang 2024 wieder nahezu flächendeckend steigende Immobilienpreise sehen werden.
Aufbauend auf einem im Peergroup-Vergleich einzigartigen Cashpolsters von 3 MRD € kann Aroundtown m.E. seelenruhig abwarten, bis sich die Preisrückgänge diesen Jahres wieder in einen Preisanstieg umkehren.
Charttechnisch orientierte Pfennigfuchser mögen gern auf einen Rücklauf an die SMA50 spekulieren.
Ich persönlich spekuliere nicht auf 5 Cent Kursdifferenz, sondern kaufe eine umfassende Immobilienaktien-Neubewertungsstory, die m.E. erst im Anfangsstadium begriffen ist und Aroundtown bei fallenden Zinsen zurück auf Kursniveaus um 8 EUR führen könnte.
All die Negativtrigger, welche die Shortseller im Frühjahr so weidlich ausgenutzt haben, wie der Rauswurf aus dem MSCI World Index und der MDAX-Abstieg, werden sich mit steigenden Kursen ins Gegenteil verkehren, weil Aroundtown schon auf dem aktuellen Kursniveau mit ca. 1,5 MRD € MKAP wieder ein MDAX-Kandidat ist und bei Erreichen einer MKAP > 2 MRD EUR auch wieder ein Thema für den MSCI World Index werden dürfte. Ich will nur daran erinnern, dass beim Abstieg aus dem MSCI World Index Ende März mehr als 200 MIO Aktien, d.h. ca. 20% aller ausstehenden Aktien, gehandelt wurden. Eine Rückkehr in den MSCI World Index könnte demnach einen regelrechten Kaufrun durch Zwangskäufe passiver Indexfonds / ETFs auf den MSCI World auslösen. Es ist zwar m.E. ein total krankes System, dass die Kursentwicklung einer Aktie bei Index-Auf-und Abstiegen durch terminlich UND der Höhe nach für Profiinvestoren und Shortseller im Vorfeld absehbare Zwangskäufe oder Zwangsverkäufe passiver Fonds massiv manipuliert wird, aber nach den Erfahrungen im Frühjahr 2023 sollte nun tatsächlich jeder Aroundtown Aktionär um das mit einer Index- Zu- oder Nichtzugehörigkeit verbundene Kurspotenzial wissen.
Für die kurzfristige Charttechnik spielt dieses Thema freilich absolut keine Rolle, aber sehr wohl für die langfristig erwartete Kursperformance. Nachdem sich an meiner bereits im Frühjahr mehrfach und im Disput mit Shortsellern wie jgfreeman geäußerten Einschätzung einer dramatischen Unterbewertung der Aroundtwon Aktie nichts geändert hat, habe ich mein Investment - ganz ohne Blick auf irgendwelche charttechnischen Signale - bei 1,45 € um 25% erhöht. Sollte die EZB am Donnerstag die Leitzinsen tatsächlich nicht erhöhen oder im Fall einer weiteren Erhöhung um 25 Basispunkte eine Zinserhöhungspause für die nächste EZB-Sitzung ankündigen, dürften die besonders zinssensitiven Immobilienaktien hiervon am stärksten profitieren und ihren im Sommer begonnenen Wiederaufstieg fortsetzen können. Vor dem Hintergrund einer sich zuletzt immer stärker abzeichnenden Rezession im EU-Wirtschaftsraum und bereits leicht steigender Arbeitslosenzahlen gehe ich nicht davon aus, dass die EZB den aggressiven Zinserhöhungskurs über die Sitzung am Donnerstag hinaus fortsetzen wird, zumal die EZB Banker - im Gegensatz zu vielen Analysten - selbstverständlich um den Basiseffekt der nach Auslaufen vieler staatlicher Preisbremsen im September 2022 gemessenen Inflationsexplosion wissen. In Deutschland betrug der von August zu September 2022 gemessene Inflationsanstieg knapp 2 Prozentpunkte. Bei einer für Sept 2023 erwarteten Inflation ggü. dem Monat August von 0,2% bis 0,4% sinkt die deutsche Inflation auf Jahressicht von 6,1% im August auf 4,3 bis 4,5% im September und liegt dann nahe des aktuellen Leitzinsniveaus. Im Oktober dürfte der Basiseffekt die deutsche Inflation dann bereits an oder leicht unter die 4% Marke drücken, so dass selbst ohne weitere Zinserhöhungen spätestens im Oktober ein restriktives Leitzinsniveau erreicht werden dürfte. Erstmals seit zwei Jahrzehnten gäbe es in Deutschland dann wieder positive Realzinsen.
Sobald ein Ende der Zinserhöhungen absehbar ist und Banken langfristige Darlehenszinsen wieder vernünftig kalkulieren können, dürfte der Immobilienmarkt - zumindest der Handel mit Bestandsimmobilien - wieder in Schwung kommen.
Ich bin gespannt, wie "GESCHOCKT" der Aktienmarkt auf den seit Monaten absehbaren "Einbruch" der deutschen September-Inflationsrate reagieren wird. Sollten diesbezüglich tatsächlich viele Shorties auf dem falschen Fuß erwischt werden, könnte Ende September, am Tag der Bekanntgabe der vorläufigen Sept-Inflationsdaten, ein schöner Run dt. Immo-Aktien folgen.
Fazit: Neben der am EK-Buchwert bzw. am NAV je Aktie ablesbaren Unterbewertung sehe ich sowohl kurz- als auch mittel- und langfristig mehrere Buy-Trigger für deutsche Immobilienaktien und insbesondere für Aroundtown. Daher bleibe ich guten Mutes langfristig engagiert und interessiere mich 0,0 für kurzfristige Charttechnik-Zocks...