Die chinesische Handelsplattform macht ihrem größten Aktionär sehr deutlich, was sie von ihm hält: Alibaba verkauft seinen Online-Bezahldienst ausgerechnet an eine Investorengruppe um Konzernchef Jack Ma. Yahoos Investoren sind entsetzt. von Björn Maatz Hamburg
Yahoo verliert in China den Zugriff auf einen seiner größten Hoffnungsträger: Alibaba verkauft den Online-Bezahldienst Alipay. Der US-Internetkonzern ist mit 43 Prozent größter Anteilseigner der chinesischen Handelsplattform. Yahoo-Aktionäre quittierten die Nachricht mit Verkäufen: Der Aktienkurs fiel am Mittwoch nachbörslich um fast zehn Prozent, so stark wie seit zehn Monaten nicht mehr.
Neue Auflagen der Regierung in Peking hatten Alibaba dazu genötigt, Alipay abzustoßen. China schränkt die Beteiligung ausländischer Firmen bei Bezahldiensten ein. Mit Yahoo als größtem Anteilseigner hatte Alibaba bislang keine Chance, an die benötigte Lizenz zu kommen, die von der Notenbank des Landes vergeben wird.
Um die Zustimmung der "People's Bank of China" zu erhalten, hat sich Alibaba nun einen Kniff ausgedacht: Der Konzern verkauft seinen Online-Bezahlservice Alipay an eine Investorengruppe um den eigenen Firmenchef Jack Ma. "Es ist kein Geheimnis, dass Jack Ma nach einem Weg gesucht hat, Yahoos Anteil zu reduzieren", sagte Analyst Eric Jackson von Ironfire Capital, einem Anteilseigner des US-Konzerns. Laut Yahoo-Chefin Carol Bartz versucht Alibaba permanent, seine Aktien zurückzukaufen. Der Internetkonzern hatte sich 2005 mit 1 Mrd. Dollar an der Handelsplattform beteiligt.
Der Verkauf dürfte das Verhältnis zwischen Alibaba und Yahoo weiter belasten: Die Chinesen hatten sich im vergangenen Jahr verstimmt gezeigt, weil Yahoo Google im Streit mit der chinesischen Regierung unterstützt hatte. Google wollte die Zensurvorschriften des Landes nicht länger hinnehmen.
Yahoos Asiengeschäft gilt unter Investoren als besonders reizvoll. Der in dem US-Konzern investierte Hedge-Fonds Greenlight Capital hatte erst in der vergangenen Woche seine Anteile aufgestockt und damit begründet, dass alleine Yahoos Beteiligung an Alibaba so viel wert sei wie der derzeitige Börsenwert des Unternehmens von rund 24 Mrd. Dollar. Yahoo gewinnt gegen Google keinen Stich und verliert zudem Nutzer und Werbekunden an das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook.
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