Danke @Armasar für deine Infos zum drohenden Delisting. Die mangelnde Überprüfbarkeit US-gelisteter chinesischer Unternehmen ist ja nicht neu. Seit ca. 20 Jahren können die ihre Audit-Unterlagen vor den Anlegern verstecken. Bereits 2012 hat es die SEC (erfolglos) über die internationalen Wirtschaftsprüfer versucht (www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...aftspruefer-11981538.html). Jetzt, nach Orient Paper, Luckin Coffee... droht jetzt halt einigen endgültig ein Delisting. Von der China Securities Regulatory Commission wird, was die mögliche Herausgabe von Audit-Unterlagen angeht, wohl differenziert vorgegangen werden. Der Onlinehändler Alibaba ist für die Chinesische Seite eben nicht gleich zu setzen mit anderen sensiblen Tech-Konzernen mit Staatsbeteiligung.
In diesem Artikel: www.washingtonpost.com/business/...8e-9c6e9fc7a0de_story.html deutet sich die Richtung an: Unter Punkt 4 steht zu lesen, dass für den chinesischen Staat unkritische Firmen mit wenig/ ohne Staatsanteil Audit-Informationen werden weitergeben dürfen. Was mich allerdingst wundert: Schon 2016 hiess es aus China "Alibaba und Baidu akzeptieren US-Wirtschaftsprüfung" (german.people.com.cn/n3/2016/0808/c209052-9096859.html). Hat das nicht gereicht? Ist denn danach nichts mehr passiert?
Das das ganze Thema ausgerechnet jetzt kulminiert, wo es doch erst in 2024 (also in noch ganzen 7 Quartalen) zum tatsächlichen Delisting käme, hat finde ich einen politischen Anstrich. Würde mich nicht wundern, wenn die ganze Delisiting-Aufgeregtheit sich wieder legt und die chinesiche Börse mit guten Kursaussichten wieder stärker gewichtet wird. Wenn dann noch am Ende Alibaba sein NYSE-listing wird halten können, dann könnte sich ein Einstieg jetzt vielleicht doppelt lohnen.