Ausblick/"Harte" US-Daten dürften Aufschwungshoffnungen dämpfen
Washington (vwd) - Die in der laufenden Woche anstehenden "harten" Konjunkturdaten aus den USA werden nach allgemeiner Einschätzung nicht dazu beitragen, allzu viel Konjunkturoptimismus zu verbreiten. Am Dienstag dürften zunächst neue Daten zum Einzelhandel im Dezember darauf hindeuten, dass der Konsum weiter schwach ist und somit ein Unsicherheitsfaktor für die vielerorts erwartete Konjunkturerholung bleibt. Im Durchschnitt der von vwd befragten Volkswirte wird mit einem Rückgang um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gerechnet, nachdem die Umsätze im November bereits um 3,7 Prozent gefallen waren.
Hinter diesem Minus dürften vor allem sinkende Verkaufszahlen für Automobile gestanden haben, heißt es. So rechnen die Analysten von Merrill Lynch mit einem diesbezüglichen Absatzminus von elf Prozent und verweisen darauf, dass die zinslosen Kredite deutlich an Wirkung verloren haben dürften. Ohne den Automobilhandel wird allerdings in der Konsensprognose beim Einzelhandelsumsatz lediglich ein Rückgang von 0,2 Prozent erwartet nach einem Minus von 0,5 Prozent im Monat zuvor.
Für die am Mittwoch anstehende US-Industrieproduktion Dezember wird im Durchschnitt eine unveränderte Entwicklung im Vergleich zum Vormonat vorhergesagt nach einem Minus von 0,3 Prozent im November. Gleichzeitig wird mit einem leichten Rückgang der Kapazitätsauslastung um 0,1 Prozentpunkte auf 75,6 Prozent gerechnet. SalomonSmithBarney (SSB) merken zur Produktion an, dass diese im Dezember wahrscheinlich wetterbedingt gestützt worden sei. Zudem deuten die Analysten der Commerzbank auf den zuletzt deutlichen Anstieg des Einkaufsmanagerindexes ISM, der auf eine Trendwende im Verarbeitenden Gewerbe schließen lassen sollte.
Die ebenfalls am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise Dezember dürften den Prognosen zufolge das bislang gedämpfte Preisumfeld bestätigen. Nach einem überraschend starken Rückgang der Dezember-Erzeugerpreise wird auf Verbraucherebene allerdings lediglich mit unveränderten Preisen gerechnet. In der Kernrate wird eine Zunahme um 0,2 Prozent erwartet. SSB zufolge werden sinkende Energiepreise, aber auch niedrigere Tabakpreise und Wohnkosten den Preisauftrieb in Schach halten. Die Analysten der Investmentbank sagen hier selber einen Rückgang der Gesamtrate um 0,2 Prozent vorher, was ihren Berechnungen zufolge eine Jahresinflation 2001 von 1,5 Prozent ergeben würde - die niedrigste Steigerungsrate seit 1986.
Allerdings dürfte die Kernrate auf Jahressicht SSB zufolge noch um 2,7 Prozent höher liegen. Für die Fed sollte dies allerdings kein Problem sein, da angesichts der schwachen US-Konjunktur noch ein kräftiger Rückgang der Kernrate erwartet wird. Merrill Lynch bemerken in diesem Rahmen treffend, "die Inflation ist sehr tot". Deswegen - und vor allem nach den konjunkturskeptischen Worten von Fed-Chairman Alan Greenspan am vergangenen Freitag - wird mittlerweile auch wieder mit einer weiteren Fed-Zinssenkung zu Monatsende gerechnet. Alles deutet jetzt wieder auf einen Schnitt um 25 Basispunkte auf 1,50 Basispunkte, heißt es. +++ Peter Trautmann
vwd/15.1.2002/ptr
Washington (vwd) - Die in der laufenden Woche anstehenden "harten" Konjunkturdaten aus den USA werden nach allgemeiner Einschätzung nicht dazu beitragen, allzu viel Konjunkturoptimismus zu verbreiten. Am Dienstag dürften zunächst neue Daten zum Einzelhandel im Dezember darauf hindeuten, dass der Konsum weiter schwach ist und somit ein Unsicherheitsfaktor für die vielerorts erwartete Konjunkturerholung bleibt. Im Durchschnitt der von vwd befragten Volkswirte wird mit einem Rückgang um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gerechnet, nachdem die Umsätze im November bereits um 3,7 Prozent gefallen waren.
Hinter diesem Minus dürften vor allem sinkende Verkaufszahlen für Automobile gestanden haben, heißt es. So rechnen die Analysten von Merrill Lynch mit einem diesbezüglichen Absatzminus von elf Prozent und verweisen darauf, dass die zinslosen Kredite deutlich an Wirkung verloren haben dürften. Ohne den Automobilhandel wird allerdings in der Konsensprognose beim Einzelhandelsumsatz lediglich ein Rückgang von 0,2 Prozent erwartet nach einem Minus von 0,5 Prozent im Monat zuvor.
Für die am Mittwoch anstehende US-Industrieproduktion Dezember wird im Durchschnitt eine unveränderte Entwicklung im Vergleich zum Vormonat vorhergesagt nach einem Minus von 0,3 Prozent im November. Gleichzeitig wird mit einem leichten Rückgang der Kapazitätsauslastung um 0,1 Prozentpunkte auf 75,6 Prozent gerechnet. SalomonSmithBarney (SSB) merken zur Produktion an, dass diese im Dezember wahrscheinlich wetterbedingt gestützt worden sei. Zudem deuten die Analysten der Commerzbank auf den zuletzt deutlichen Anstieg des Einkaufsmanagerindexes ISM, der auf eine Trendwende im Verarbeitenden Gewerbe schließen lassen sollte.
Die ebenfalls am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise Dezember dürften den Prognosen zufolge das bislang gedämpfte Preisumfeld bestätigen. Nach einem überraschend starken Rückgang der Dezember-Erzeugerpreise wird auf Verbraucherebene allerdings lediglich mit unveränderten Preisen gerechnet. In der Kernrate wird eine Zunahme um 0,2 Prozent erwartet. SSB zufolge werden sinkende Energiepreise, aber auch niedrigere Tabakpreise und Wohnkosten den Preisauftrieb in Schach halten. Die Analysten der Investmentbank sagen hier selber einen Rückgang der Gesamtrate um 0,2 Prozent vorher, was ihren Berechnungen zufolge eine Jahresinflation 2001 von 1,5 Prozent ergeben würde - die niedrigste Steigerungsrate seit 1986.
Allerdings dürfte die Kernrate auf Jahressicht SSB zufolge noch um 2,7 Prozent höher liegen. Für die Fed sollte dies allerdings kein Problem sein, da angesichts der schwachen US-Konjunktur noch ein kräftiger Rückgang der Kernrate erwartet wird. Merrill Lynch bemerken in diesem Rahmen treffend, "die Inflation ist sehr tot". Deswegen - und vor allem nach den konjunkturskeptischen Worten von Fed-Chairman Alan Greenspan am vergangenen Freitag - wird mittlerweile auch wieder mit einer weiteren Fed-Zinssenkung zu Monatsende gerechnet. Alles deutet jetzt wieder auf einen Schnitt um 25 Basispunkte auf 1,50 Basispunkte, heißt es. +++ Peter Trautmann
vwd/15.1.2002/ptr