Wenn "sicher" gar nicht mehr sicher ist
Die Finanzmärkte sind unruhig. Doch es scheint ja noch Refugien zu geben, in denen es ganz "sicher" zugeht. "Versicherte Garantien" werden da etwa zu Finanzinvestments vergeben.
Versicherer von Schuldverschreibungen, Wertpapieren und Pfandbriefen haben auf den Finanzmärkten eine wichtige Funktion: Sie garantieren, dass bestimmte Investments sicher sind. In der Branche werden sie auch "Monoliner" genannt. Diese "Monoliner" können ganz unterschiedliche Schuldtitel versichern: Die Bandbreite reicht von kommunalen Anleihen bis zu Fondsprodukten.
Wie stabil sind die Versicherer?
Wichtig für den Finanzmarkt ist, dass die "Monoliner" stabil sind - also auch beste Ratings haben. Denn ein schlechtes Rating kann Auswirkungen auf den Finanzmarkt haben.
Da ist zum Beispiel ein US-Pensionsfonds. Der darf laut Gesetz nur in ein Anlageprodukt der Kategorie "AAA" investieren - also in ein Produkt höchster Bonität. Sollte ein "Monoliner" nun sein Toprating verlieren, dann färbt das auf die Produkte ab, die er versichert.
Ein Pensionsfonds könnte unter diesen Umständen gezwungen sein, seine Investments, weil sie nicht mehr top geratet sind, zu verkaufen - und das auf einem gerade schwachen Markt, den weitere Massenverkäufe nach unten drücken.
Agenturen warnen seit längerem
Noch ist das ein hypothetisches Szenario und ein Puzzlestein in der großen Hypothekenkrise. Doch einige Versicherer sind unter Druck geraten, etwa die New Yorker Versicherungsgruppe Financial Guaranty Insurance Co. (FGIC). Diese hatte schon Ende November eine Frist von drei Wochen bekommen, Dokumente vorzulegen, die eine Herabstufung verhindern können.
FGIC versichert Anleihen im Wert von 315 Mrd. Dollar, davon 30 Mrd. an hypothekenbesicherten Wertpapieren und 25 Mrd. an wertpapierbesicherten Schuldentiteln, verfügte aber Ende September nur über fünf Mrd. Dollar an Kapitalreserven.
Moody's hat, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtet, die zuletzt ausgesprochene "AAA"-Wertung für FCIG mit der Möglichkeit eines Downgrade verbunden. Drei weitere "Monoliner" könnte ein ähnliches Schicksal ereilen, berichtete Bloomberg zu Wochenbeginn.
Die "Monoliner" Armonk, MBIA und CIFG Guaranty haben zwar alle "AAA"-Wertungen bekommen - doch auch hier hieß es, dass die Perspektiven "negativ" seien.
Die "Monoliner" garantieren derzeit für 2,4 Billionen Dollar an Wertpapieren mit "AAA".
Anbei der Link zu dem Bloomberg-Artikel
Moody's Warnings on FGIC, MBIA Cast Doubt on $1.2 Trillion Debt
www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=axq9jHTd4c4s#