Warum ich eher relativ optimistisch für den Rest dieses Jahres gestimmt bin, will ich nachfolgend darstellen.
"Relativ" optimistisch, weil wir traditionell eher im August eine Sommerflaute haben und traditionell im September und Oktober des Jahres Crash- oder Korrekturängste vorherrschen. Diese traditionellen Faktoren werden sicher auch dieses Jahr ihr Scherflein beitragen. Es sei angemerkt, daß die traditionellen Herbst Ängste sich nur erfüllten, wenn die Wirtschaft eines bedeutsamen Staates am Boden lag oder Währungsprobleme (Asienkrise, Rubelverfall usw.) gegeben waren. Auch die Wirtschaftsindikatoren in Europa, USA und bedingt auch in Japan sehen alles andere als schlecht aus. Fazit: sollte nichts überraschendes noch auf unserer Erde geschehen, so vermute ich das außer Ängsten nicht viel bleibt, das substanziell eine Korrektur fördert.
Im Gegenteil wir haben einige positive m.E. vorhersehbare Sondereinflüsse. Allem voran halte ich die US Präsidentschaftswahl am 6. November für sehr bedeutsam. Greenspan will das vielzitierte Softlanding der US Wirtschaft einleiten. Es ist meines erachtens egal, ob wir am 22. August noch einen weiteren Viertelprozentpunkt hochgehen oder nicht, entscheidend ist, daß dann wohl erst mal für eine ganzes Vierteljahr Zinsanhebungsspekulationen passe sein sollten, da sonst m.E. zu viel Turbulenzen zum Wahlzeitpunkt hineingetragen werden könnten. Sollte sich diese Ansicht verbreiten, so hat der Aktienmarkt schon mal eine Sorge weniger und könnte deshalb stimuliert werden.
Nachdem die Europäische Wirtschaftslage per se zumindest gut positioniert ist und die positiven Euroeffekte noch dieses Jahr weiter zum tragen kommen bin ich auch für den Europäischen Aktienmarkt optimistisch gestimmt, zumal ich für USA eben auch zu einem positiven Szenario tendiere, so daß sich beide Märkte gegenseitig verstärken könnten.
Am DAX sehe ich alle Steuerreformgewinner recht positiv, insbesondere DB und Allianz. Siemens positioniert sich immer noch glänzend um. Infinion dürfte zumindest dieses Jahr noch gut laufen. SAP sehe ich ebenfalls ähnlich zu Idefix positiv. Zur Telekom will ich nichts prognostizieren, da hier Phantasien offenbar hohe Ausgaben noch immer dominieren.
Der Neue Markt hat sehr viel frisches Blut erhalten, wie es Nase mal anfang des Jahres gefordert hatte. Die ganzen Neuemissionen sind teils schon hoch bewertet gestartet teils aber auch nicht, so daß hier Potential schlummert. Viele auch interessantere NM Werte haben diese Jahr stark nachgegeben und könnten wieder nach oben korriegieren. Deshalb sehe ich auch den NM eher positiv.
Gruß furby