Der alte Senat wird abgewählt. Rot-Grün/Dunkelrot kommt an die Macht. Diepgens letzte Stunden als Regierender Bürgermeister haben begonnen
Und er arbeitete bis ganz zum Schluss.
Berlin - Reservisten der Bundeswehr standen stramm. Applaudierten minutenlang. Für Eberhard Diepgen, Freitag im Abgeordnetenhaus. Das tat ihm sichtlich gut. Sein Besuch bei der Truppe war Auftakt seines vermutlich letzten Arbeitstages. Mit preußischer Disziplin erledigte er seine Termine. "Sie können stolz darauf sein, in Berlin die Uniform der Bundeswehr tragen zu können."
Mittags dann eine fröhliche Abwechslung im Amtszimmer. Gleich 30 Kinder der Klasse 4a der St.-Alfons-Grundschule aus Marienfelde besuchen den Regierenden Bürgermeister.
Diepgen rückt seinen Sessel zurück. "Im Moment wollen so viele auf meinen Stuhl", lacht er. "Wer will von Euch?" Schnell ist eine Reihe gebildet. "Wie fühlen Sie sich?", will plötzlich jemand wissen. Diepgen schmunzelt: "Es gibt in der Politik auch Freunde, jetzt zum Beispiel." Nächste Frage: "Werden Sie wieder kandidieren?" Diepgen: "Das wollen viele wissen. Ich mache das jetzt seit 16 Jahren. Ich muss mir das gut überlegen."
Gleich darauf rennt Diepgen die Treppe rauf zu seiner Pressekonferenz mit den CDU-Senatoren. Sein Lächeln von eben verfinstert sich: "Die Berliner SPD gibt die Mitte auf", schimpft er. Kurz darauf wedelt er mit der rot-grünen Koalitionsvereinbarung, die er nur mit spitzen Fingern anfaßt: "Ein Papier, wie ich es oberflächlicher noch nie erlebt habe. Worüber sollen die Berliner bei Neuwahlen eigentlich entscheiden?"
Die CDU-Senatoren nicken. Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner: "Ich bin auch für den Verbraucherschutz zuständig und kann nur sagen, diese Vereinbarung ist eine Mogelpackung."
Am Nachmittag ehrt Diepgen den Tempelhofer Benito Gitschel. Er hat bereits 160 Mal Blut gespendet. Dann gibt er seinen letzten Empfang für die Studentenausstausch-Organisation EAP Paris. "Ich heiße sie im Roten Rathaus willkommen", sagt Diepgen. "Und am Montag wird es wohl noch etwas roter werden."
Gestern abend dann Diepgens letzter Auftritt. Er ist Gast der Mitgliederversammlung des Landessportbundes. Ausgerechnet im Rathaus Schöneberg. Sein letzter Arbeitstag endete dort, wo Diepgen seine Karriere als "Bürgermeister der Herzen" am 9. Februar 1984 begann.
Und er arbeitete bis ganz zum Schluss.
Berlin - Reservisten der Bundeswehr standen stramm. Applaudierten minutenlang. Für Eberhard Diepgen, Freitag im Abgeordnetenhaus. Das tat ihm sichtlich gut. Sein Besuch bei der Truppe war Auftakt seines vermutlich letzten Arbeitstages. Mit preußischer Disziplin erledigte er seine Termine. "Sie können stolz darauf sein, in Berlin die Uniform der Bundeswehr tragen zu können."
Mittags dann eine fröhliche Abwechslung im Amtszimmer. Gleich 30 Kinder der Klasse 4a der St.-Alfons-Grundschule aus Marienfelde besuchen den Regierenden Bürgermeister.
Diepgen rückt seinen Sessel zurück. "Im Moment wollen so viele auf meinen Stuhl", lacht er. "Wer will von Euch?" Schnell ist eine Reihe gebildet. "Wie fühlen Sie sich?", will plötzlich jemand wissen. Diepgen schmunzelt: "Es gibt in der Politik auch Freunde, jetzt zum Beispiel." Nächste Frage: "Werden Sie wieder kandidieren?" Diepgen: "Das wollen viele wissen. Ich mache das jetzt seit 16 Jahren. Ich muss mir das gut überlegen."
Gleich darauf rennt Diepgen die Treppe rauf zu seiner Pressekonferenz mit den CDU-Senatoren. Sein Lächeln von eben verfinstert sich: "Die Berliner SPD gibt die Mitte auf", schimpft er. Kurz darauf wedelt er mit der rot-grünen Koalitionsvereinbarung, die er nur mit spitzen Fingern anfaßt: "Ein Papier, wie ich es oberflächlicher noch nie erlebt habe. Worüber sollen die Berliner bei Neuwahlen eigentlich entscheiden?"
Die CDU-Senatoren nicken. Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner: "Ich bin auch für den Verbraucherschutz zuständig und kann nur sagen, diese Vereinbarung ist eine Mogelpackung."
Am Nachmittag ehrt Diepgen den Tempelhofer Benito Gitschel. Er hat bereits 160 Mal Blut gespendet. Dann gibt er seinen letzten Empfang für die Studentenausstausch-Organisation EAP Paris. "Ich heiße sie im Roten Rathaus willkommen", sagt Diepgen. "Und am Montag wird es wohl noch etwas roter werden."
Gestern abend dann Diepgens letzter Auftritt. Er ist Gast der Mitgliederversammlung des Landessportbundes. Ausgerechnet im Rathaus Schöneberg. Sein letzter Arbeitstag endete dort, wo Diepgen seine Karriere als "Bürgermeister der Herzen" am 9. Februar 1984 begann.