Finanzaffäre in der Hauptstadt
Berliner wollen Neuwahlen
Die Zustimmung der Berliner Bevölkerung zu vorgezogenen Neuwahlen als Konsequenz aus der Bankenkrise nimmt zu. Nach zwei am Freitag veröffentlichten Umfragen sprechen sich zwischen 49 und 58 Prozent für einen neuen Wahlgang aus.
Die "Berliner Morgenpost" meldete, nach einer Forsa-Umfrage seien 49 Prozent der 1.1687 befragten Berliner für die Neuwahl. Eine große Mehrheit glaube aber nicht an eine Bewältigung der schweren Finanzkrise. Als sensationelles Ergebnis der Umfrage bewertete das Blatt, dass die FDP erstmals seit 1955 mit sieben Prozent wieder ins Abgeordnetenhaus zurückkehren würde.
Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" meldete unter Berufung auf eine Emnid-Umfrage, 58 Prozent der Befragten wollten die Neuwahl. Rechnerisch wäre den Ergebnissen zufolge sowohl eine Fortsetzung der großen Koalition als auch ein Machtwechsel mit einem Bündnis aus SPD, Grünen und PDS möglich.
Als Wunschkandidaten für die Aufgabe, Berlin aus der Krise zu führen, seien nur noch 33 Prozent für Amtsinhaber Eberhard Diepgen. Ihm folge der PDS-Politiker Gregor Gysi mit 23 Prozent. Der SPD-Hoffnungsträger, Fraktionsvorsitzender Klaus Wowereit, komme danach auf sieben Prozent.
Nach Ansicht von Wowereit geht es für die SPD jetzt um die Frage: "Ist die Regierung unter Eberhard Diepgen in der Lage, zukunftsorientierte Aufgaben wahrzunehmen?" Er habe Zweifel, "ob Eberhard Diepgen das noch packt."
Von einem möglichen Ende der Koalition in Folge von Forderungen der SPD sprach allerdings auch Diepgen. Er sagte im InfoRadio Berlin-Brandenburg, wenn in Bereichen gespart werden solle, wo der Staat wie bei der Verbrechensbekämpfung und bei der Justiz eine Verpflichtung habe, dann "sehe ich die Sollbruchstelle auch".
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Berliner wollen Neuwahlen
Die Zustimmung der Berliner Bevölkerung zu vorgezogenen Neuwahlen als Konsequenz aus der Bankenkrise nimmt zu. Nach zwei am Freitag veröffentlichten Umfragen sprechen sich zwischen 49 und 58 Prozent für einen neuen Wahlgang aus.
Die "Berliner Morgenpost" meldete, nach einer Forsa-Umfrage seien 49 Prozent der 1.1687 befragten Berliner für die Neuwahl. Eine große Mehrheit glaube aber nicht an eine Bewältigung der schweren Finanzkrise. Als sensationelles Ergebnis der Umfrage bewertete das Blatt, dass die FDP erstmals seit 1955 mit sieben Prozent wieder ins Abgeordnetenhaus zurückkehren würde.
Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" meldete unter Berufung auf eine Emnid-Umfrage, 58 Prozent der Befragten wollten die Neuwahl. Rechnerisch wäre den Ergebnissen zufolge sowohl eine Fortsetzung der großen Koalition als auch ein Machtwechsel mit einem Bündnis aus SPD, Grünen und PDS möglich.
Als Wunschkandidaten für die Aufgabe, Berlin aus der Krise zu führen, seien nur noch 33 Prozent für Amtsinhaber Eberhard Diepgen. Ihm folge der PDS-Politiker Gregor Gysi mit 23 Prozent. Der SPD-Hoffnungsträger, Fraktionsvorsitzender Klaus Wowereit, komme danach auf sieben Prozent.
Nach Ansicht von Wowereit geht es für die SPD jetzt um die Frage: "Ist die Regierung unter Eberhard Diepgen in der Lage, zukunftsorientierte Aufgaben wahrzunehmen?" Er habe Zweifel, "ob Eberhard Diepgen das noch packt."
Von einem möglichen Ende der Koalition in Folge von Forderungen der SPD sprach allerdings auch Diepgen. Er sagte im InfoRadio Berlin-Brandenburg, wenn in Bereichen gespart werden solle, wo der Staat wie bei der Verbrechensbekämpfung und bei der Justiz eine Verpflichtung habe, dann "sehe ich die Sollbruchstelle auch".
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