Die Suche nach Reserven und das Streben nach Größe treibt die Übernahmeangebote in der Bergbaubranche in immer gewaltigere Höhen. Sollte Branchenprimus BHP Billiton tatsächlich die Nummer zwei Rio Tinto im Volumen von etwa 170 Milliarden Dollar schlucken, wäre dies sogar die zweitgrößte Fusion aller Zeiten. Dabei profitieren die Unternehmen von den vollen Kassen, die ihnen der jahrelange Rohstoffboom beschert hat - und suchen nun nach Möglichkeiten, ihre Marktmacht weiter auszubauen. Bei einem Zusammenschluss von Rio Tinto und BHP Billiton entstünde ein Unternehmen, das mit Abstand den Markt dominieren könnte. Denn aus Sicht eines Monopolisten ist es interessant, 100 Prozent Marktmacht zu bekommen, und dazu übernimmt man am besten einen großen Wettbewerber.
Eine diebezügliche Entscheidung der Europäischen Komission ist bis spätestens 11.11.08 zu erwarten.
Freitag, 4. Juli 2008
Bedenken aus Brüssel
BHP greift nach Rio Tinto
Die Europäische Kommission hat eine eingehende Prüfung der vom australischen Bergbaukonzern BHP Billiton geplanten feindlichen Übernahme des Konkurrenten Rio Tinto angekündigt. Vorbereitende Untersuchungen hätten schwere Bedenken an den Folgen der 170 Mrd. Dollar (107 Mrd. Euro) schweren Übernahme geweckt, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
Beobachter hatten mit diesem Schritt gerechnet. Insbesondere bei den Märkten für Eisenerz, Kohle, Uran, Aluminium und Mineralsänden bestehe die Gefahr von Preiserhöhungen und weniger Auswahl für die Kunden, hieß es weiter.
Innerhalb von 90 Tagen oder bis zum Stichtag 11. November muss die Kommission eine Entscheidung fällen. Trotz der erwähnten Bedenken sei der Ausgang der Entscheidung offen, betonte die Behörde.
Am Donnerstag hatte das US-Justizministerium einer Übernahme von Rio Tinto zugestimmt. BHP will Rio Tinto gegen den Willen des Konkurrenten übernehmen und bietet 3,4 eigene Aktien pro Rio-Tinto- Papier. Rio Tinto hat die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen.
www.n-tv.de/989565.html?040720082154
P.S.: Trotz aller Einwände hat BHP Billiton seine Preisvorstellungen bei den chinesischen Stahlkochern durchgesetzt.
BHP Billiton verlangt 201,68 US-Cent pro Tonne
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Der größte chinesische Stahlkocher Bao Steel muss für Stückerze nun das Doppelte des bisherigen Preises an BHP Billiton zahlen. Eine Tonne Feinerz kostet 144,66 US-Cent. Dasselbe verlangt Rio Tinto. Dies gilt bis März 2009.
Rio Tinto und BHP verlangen deutlich mehr als Vale und begründen dies damit, dass die asiatischen Kunden für Erz aus Australien geringere Frachtkosten zahlen als für Erz aus Brasilien.
Press Äniki Tukontinju