Bitte anschnallen, wir starten zu Libudas Kursziel

Beiträge: 40
Zugriffe: 4.765 / Heute: 2
Libuda:

Die Lügennummern über die US-Staatsverschuldung

 
14.10.07 22:35
werden durch Wiederholung nicht wahre Geschichten.

Kommen wir zu den Fakten: In den letzten 10 Jahren ist die Staatsverschuldung der USA relativ gesunken, und zwar ohne Unterbrechung in jedem Jahr. Die relevanten Größen, die letztendlich das Maß der Verschuldung widerspiegeln, sind das nominale Bruttoinlandsprodukt eines Landes und die Höhe seiner Schulden. In der Europäischen Währungsunion wird hier eine Unterschreiten der 60%-Marke gefordert, Staaten wie Belgien reißen diese Hürde, auch wenn sie sich schon sehr gebessert haben (Japan übrigens auch, obwohl sich auch dort die Lage sehr stark gebessert hat). Die USA schaffen das locker und haben, wie oben angeführt, ihre Verschuldung in jedem der letzten 10 Jahre in jedem Jahr zurückgeführt, weil durch das hohe Wachstum das nominale Wachstum des BIP immer, Jahr für Jahr, höher war als die Zunahme der Verschuldung. Inzwischen ist die Welt noch besser geworden: Die Neuverschuldung der USA wird jedes Jahr (seit ca. 3 Jahren) um ca. 100 Milliarden absolut kleiner. Dies erklärt auch u.a. die im Vergleich zu vorhergehenden Perioden niedrigen Kapitalmarktzinsen: Die ganze Welt (einschließlich der Chinesen) schlägt sich um die wenigen US-Schuldtitel - ein wichtiger Grund für die niedrigen Kapitalmarktzinsen der letzten Jahre.
relaxed:

#26 Es kann aber auch anders herum sein, dass

 
14.10.07 23:00
aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen die relative Staatsverschuldung sinkt und nicht umgekehrt. ;-)
Stöffen:

Absoluter Quark, Libuda

5
14.10.07 23:02
Am 09.12.06 äußerte sich David Walker, der Oberste Rechnungsprüfer der USA, auf dem Sender C-Span zur desaströsen finanziellen Situation:
www.crooksandliars.com/2006/12/09/...tus-quo-is-unsustainable/

“Und selbst wenn wir es schaffen, die Staatsausgaben der nächsten 10 Jahre an die Inflationsrate anzupassen, was wir schon lange nicht mehr geschafft haben, würden wir in den kommenden Jahren große und wachsende strukturelle Defizite haben. Kurz gesagt, der Status Quo ist inakzeptabel und unhaltbar. Finanziell verhalten wir uns unvernünftig und untragbar. Harte Entscheidungen sind notwendig. Wir werden nicht in der Lage sein, dieses Problem einfach durch Wachstum zu lösen. Jeder der das behauptet hat zwei Probleme. Erstens hat er nicht genug Wirtschaftsgeschichte studiert. Und zweitens kann er wahrscheinlich nicht gut Mathe, weil die Zahlen einfach nicht zusammenpassen.”
(Verkleinert auf 93%) vergrößern
Bitte anschnallen, wir starten zu Libudas Kursziel 125424
Libuda:

Da scheinst Du einen ähnlich senilen Opa wie

 
14.10.07 23:47
in Deutschland den Kirchhof zu zitieren, der trotz seine Ahnungslosigkeit immer noch in Zeitungen dilletanieren darf.

Der Abbau der Neuverschuldung startete in 2005 und man sollte nicht permanent die Helmut-Kohl-Nummer von der der Weihnachtsrede abziehen:

"13.07.2005 17:43
USA wird Haushaltsdefizit senken

US-Präsident Bush kann sich am Mittwoch freuen, denn nach den letzten Schätzungen seines „Office of Management and Budget“ (OMB) wird die Neuverschuldung in den USA stärker zurückgehen als bisher erwartet. Nun mehr sollen in 2005 rund $333 Mrd neue Schulden anfallen. Im Februar war noch eine neue Rekordneuverschuldung für die USA in Höhe von $427 Mrd angenommen worden. Letztes Jahr markierte die Neuverschuldung einen neuen Rekord bei $412 Mrd.

Das OMB führt dies auf höhere Einnahmen zurück. Insgesamt sei das Wirtschaftswachstum robust, und die Steuersenkungen der Bush-Administration wirkten sich günstig auf die wieder steigenden Steuereinnahmen aus, so der US-Präsident.


© 2000-2007 FinanzNachrichten.de"

Und dieser Abbau der Neuverschuldung hat sich auch 2006 und 2007 fortgesetzt - mittlerweise ist man nur noch bei weniger als der Hälfte des für 2005 geplanten Wertes.
Stöffen:

Und David Walker ist nicht irgendein

3
14.10.07 23:49
dahergekommenes schlichtes Gemüt, sondern wahrscheinlich jemand, der wie kein zweiter Einblicke in die Interna der US-Finanzen hat. Seine wiederholt kritischen Statements zu der Situation der US-Finanzen, auch wie z.B. zu den ausufernden Kosten des Irak-Kriegs kann man durchgängig im Netz verfolgen. Seine exponierte Stellung scheint ihm dieses zu ermöglichen.

Das Government Accountability Office (kurz GAO) ist ein unparteiisches Untersuchungsorgan des Kongresses der Vereinigten Staaten. In seinen Aufgaben ähnelt es dem deutschen Bundesrechnungshof. Das GAO wurde durch Bundesgesetz vom 10. Juni 1921 [1] geschaffen mit dem Ziel, „alle Ereignisse in Verbindung mit dem Erhalt, der Verteilung und der Benutzung von Steuergeldern“ zu untersuchen und dem Kongress sowie dem Präsidenten „Bericht zu erstatten, mit Vorschlägen, wie öffentliche Ausgaben effizienter oder kostengünstiger durchgeführt werden können“ [2] .

Das GAO wird vom Comptroller General of the United States (Haupt-Rechnungsprüfer) geleitet, ein einmaliges unparteiisches Amt, dass durch Ernennung vom Präsident unter
Zustimmung des Senats für eine einzelne Amtsperiode von 15 Jahren gefüllt wird. Dazu muss der Präsident einer Kandidaten aus einer Liste von mindestens drei Personen nominieren, welche von einer achtköpfigen Kongresskommission aufgestellt wird. Der Comptroller General kann vom Präsidenten nicht entlassen werden, seine Amtsenthebung ist nur mittels Impeachment oder gemeinsamen Beschluss des Kongresses möglich.

Seit der Ernennung durch Präsident Bill Clinton 1998 leitet David M. Walker, vormals Partner bei der ehemaligen Wirtschatsprüfungsfirma Arthur Andersen und Amtsträger im
Arbeitsministerium unter den Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush, als siebter Comptroller des GAO.
wapedia.mobi/de/Government_Accountability_Office
Libuda:

Weil die Kapitalmarktzinsen

 
14.10.07 23:55
so niedrig sind bzw bleiben und das strukturelle Faktoren bewirkt haben (sehr hohes weltweites Sparaufkommen und niedrige Nachfrage von den potenziellen Nachfragern Staat und Unternehmen, die wie Steinbrück inzwischen Überschüsse fabrizieren oder als Unternehmen Cash Flows vorweisen, die sie eher zu Anleger macht), sollte man sich dringend noch einmal das offensichtlich gezielt "weggepostete" Posting von weiter oben noch einmal genauer ansehen, damit man sieht, wie der Hase läuft.

Seite immer wieder veranstaltende Heulnummer über die zu teuren US-Aktien sind lachhaft, denn wir liegen beim S+P noch erheblich unter dem Durchschnitt der letzten 25 Jahre.

www.comstockfunds.com/files/NLPP00000%5C026.pdf


Und auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn wir müssen die KGV's auch noch in der Relation zu den Kapitalmarktrenditen sehen. Die waren im Schnitt der letzten 25 Jahre höher als heute, sodass sich dadurch weiterer Bewertungsspielraum ergibt.  
Stöffen:

Libuda, zu den Bewertungen von Aktien

3
15.10.07 00:16
Einige eingängige Kennziffern widersprechen dem positiven Bild, das mit dem KGV gezeichnet wird, selbst wenn der Gewinnboom anhält. Teilt man den Aktienkurs nicht durch den Gewinn, sondern durch Umsatz, Buchwert, Cashflow oder Dividende je Aktie, sind die meisten Wertpapiere zurzeit noch deutlich überbewertet.

Das KGV selbst, so leicht es zu berechnen ist, lässt sich auch leicht manipulieren. Das fängt schon mit dem Aktienkurs an - immer mehr Firmen pflegen derzeit ihre Kurse, indem sie eigene Aktien zurückkaufen und anschließend vernichten. Auf diese Weise sinkt die Anzahl der Papiere, auf die der Unternehmensgewinn aufgeteilt werden muss. Dramatischer sind die Abweichungen im Nenner des Bruchs: Nicht jedes Unternehmen weist den Gewinn je Aktie nach Abzug von Steuern, Zinsen und Gewinnanteil unternehmensfremder Eigentümer aus.

Außerdem kann es einen großen Unterschied ausmachen, auf welchen Zeitraum sich die Gewinnangabe bezieht. International verbreitet ist die auch in diesem Text verwendete Methode TTM (Trailing Twelve Months), nach der die Ergebnisse der vergangenen zwölf Monate in die Rechnung eingehen. Verwendet man stattdessen Angaben aus Kalenderjahren oder Schätzwerte für zukünftige Ergebnisse, fällt das Ergebnis ganz anders aus - umso mehr, je stärker die Prognostiker in Finanzabteilungen und Analysehäusern durch die rosa Brille blicken.

Anbei ein kurzer Ausschnitt aus dem mehrseitigen Artikel „Die mageren Jahre“ des manager-magazins, in dem mal die heutige Bewertung der Aktien nach den Modellen von Graham & Dodd vorgestellt wird, übrigens Bewertungskriterien, nach denen sich Warren Buffett ebenfalls ausrichten soll.

Preise fast wie 1929

Die Väter der wertorientierten Anlagetheorie, Benjamin Graham und David Dodd, empfahlen, Aktien nur nach gesichertem Wissen, also nach der Vergangenheit des Unternehmens zu bewerten. Das KGV sollte nach dem durchschnittlichen Gewinn der vergangenen zehn Jahre berechnet werden.

Nach Graham und Dodd steht das KGV der amerikanischen Aktien im Standard & Poor's 500 derzeit bei 27, weit entfernt von den 19,5 nach der TTM-Methode und dem langjährigen Durchschnitt von 16. In der Geschichte des Index waren sie nur zweimal teurer: zu Beginn der Weltwirtschaftskrise nach 1929 und in der New-Economy-Blase um die Jahrtausendwende. Schlechte Nachrichten also für die Bullen, Munition für die Bären.
Diese Methode gilt unter Aktienanalysten und Finanzforschern allerdings als altmodisch. In der Wirtschaftsforschung rechnet nur Nobelpreisträger Robert Shiller noch nach der Graham-Dodd-Methode - und versetzte schon 1996 den damaligen Notenbankchef Alan Greenspan mit seinen Berechnungen derart in Aufregung, dass der seine berühmte Warnung vor "irrationalem Überschwang" ausstieß. Nach heftigen Reaktionen der Börse verkniff sich Greenspan weitere deutliche Warntöne und ließ die Spekulationsblase der New Economy munter wachsen.

Doch unter Profianlegern gibt es noch einige, denen Grahams und Dodds Lehren zur Aktienanalyse als Ersatzbibel dienen. Der Berühmteste von ihnen ist Grahams Schüler Warren Buffett, der es dank phänomenaler Wertsteigerung seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway zu einem der reichsten Männer der Welt gebracht hat. So schlecht scheint die Theorie also nicht auf die Wirklichkeit zu passen.

www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,501687,00.html
wawidu:

GAO

2
15.10.07 00:42
verweigert der Bush-Regierung seit 2003 eine "Haushaltsentlastung". Hauptbegründung: Die horrenden "Entleihungen" aus den staatlichen Pensions- und Gesundheitskassen sind nicht zu vertreten. Nach letzten Informationen soll die Unterdeckung bei den Pensionskassen bei 50 % und die beim den Gesundheitskassen bei über 60 % liegen.  
Libuda:

Wenn man gegen die extreme Unterbewertung

 
15.10.07 10:49
keine Argumente findet (siehe Stöffen), die sich in der niedrigsten Relation von Renten-KGV und Aktien-KGV der letzten 100 Jahre widerspiegelt, versucht man es mit anderen herbeigezauberten Größen wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis oder dem Kurs-Cash-Flow-Verhältnis, ohne auch nur eine Sekunde zu hinterfragen, ob man die Bilanzen von Unternehmen von vor 50 oder 100 Jahren noch mit den heutigen vergleichen kann.

Fangen wir da einmal mit dem Kurs-Buchwert-Verhältnis an. Welche Vermögenswerte werden heute noch auf der Aktiv-Seite einer Bilanz erfasst? Ich bin geneigt zu sagen: wenige - aber lassen wir es doch einmal dabei bewenden: sehr viel weniger als früher. Den Wert eines Unternehmens machen ffimmer weniger seine Maschinen, die Betriebs- und Geschäftsausstattung aus und in Zeiten von Just-in-Time auch immer weniger die Vorräte und Einsatzstoffen und Fertigprodukten - die heute und früher in der Bilanz das Vermögen bildeten. Viele Vermögenswerte werden heute nicht bilanziert, z.B. der Wert der Marke, der mit Werbung und anderen Marketingaufwendungen geschaffen wurde, Investitionen in die Forschung, Investitionen in die Organisation und Vertrieb, Investitionen in selbsterstellte Programme und vieles mehr. Bei einem Software-Unternehmen wie SAP gibt es eben auf der Aktivseite der Bilanz wenig zu bilanzieren - aber keiner kommt auf die Idee, dass SAP eine Unternehmen ohne Wert sei. Selbst bei Unternehmen, die als Industrieunternehmen verstanden werden ist das so: Eine Autohersteller lagert aus, die Fertigungsanlagen tauchen daher weniger in der Bilanz auf - und die Entwicklungskosten für ein Modell eben auch nicht, nicht die Investitioen in Werbung und den Aufbau einer Vetriebsorganisation.

Die Argumentation, dass die KGV's im Vergleich zu früher zwar niedrig seien, dass beim Kurs-Buchwert-Verhältnis nicht so sei, ist daher lächerlich und Zeichen von ökonomischer Ahnungslosigkeit oder gezielter Ignoranz um das eigene Weltbild zu retten.
Libuda:

Teil 2 einer verkorksten Argumenation

 
15.10.07 11:06
Die Argumentation, dass die KGV's im Vergleich zu früher zwar niedrig seien, dass das beim Kurs-Cash-Flow-Verhältnis nicht so sei, ist genau so lächerlich und ein Zeichen von ökonomischer Ahnungslosigkeit oder gezielter Ignoranz um das eigene Weltbild zu retten.

In der gängigsten Definition ist der Cash Flow die Addition des Gewinn (eventuell des Betriebsergebnisses), der Abschreibungen und den Zuführungen zu den langfristigen Rückstellungen, wobei früher die Abschreibungen mit Abstand der größte Posten waren, heute wohl auch noch, aber an Bedeutung verloren haben, da es heute wegen der geringeren Bedeutung von Maschinen und Betriebs- u. Geschäftsausstattung weniger zum abschreiben gibt. Folglich kann ich nicht den Cash Flow in einer wissenbasierten Welt mit dem Cash Flow vergleichen, als Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung die wesentlichen Grundlagen für die Erstellung von Produkten waren. Dienstleister haben nun einmal wenig Maschinen und selbst Güter herstellende Unternehmen agieren heute teilweise nur noch als Systemköpfe.
Anti Lemming:

Libuda

 
15.10.07 11:22
Ich warte noch auf einen Kommentar von Dir zum künstlich gedrückten Renten-KGV (Posting 7), das das Fed-Modell als Bewertungsmaßstab unbrauchbar macht.
Stöffen:

Selten so einen Bockmist gelesen Libuda

4
15.10.07 21:23
Die Bedeutung seriöser Kennziffern scheinen dir vollends abhanden gekommen zu sein. Wird aber auch verständlich, wenn man sich, so wie du, 'ne Tonne Aktien einer Internet-Klitsche mit einem KGV von 126 ins Depot packt, so ist man für vernünftige Relationen wahrscheinlich auch nicht mehr zugänglich.
Wie ist es ansonsten zu erklären, dass du eine anerkannte Kenngröße wie das Kurs-Cash Flow-Verhältnis (KCV) völlig missverstehst und dementsprechend verdreht darstellst?
Der Cash-Flow ist ein betriebswirtschaftlicher Indikator, der die Ertragskraft eines Unternehmens misst, d.h. der Cash-Flow misst einfach die Einnahmen, die das Unternehmen hatte, und zwar bevor diese Einnahmen durch Besteuerung, Rückstellungen und Abschreibungen verzerrt in der Bilanz prangen. Auf diese Weise wird ermittelt, wieviel "Power" wirklich hinter der Geschäftstätigkeit steckt. Das KCV ist nichts anderes als ein unverfälschtes KGV - es berechnet eben nicht die nach der Bilanzierung verbleibenden Gewinne, sondern den vor Bereinigungen erzielten Überschuss, wobei es wurscht ist, ob es sich hier um ein Unternehmen der Informationstechnologie oder um einen Hersteller von Buchsenknöppen handelt.
Ansonsten will ich auch inhaltlich gar nicht weiter auf deine kruden Ausführungen eingehen, Diskussionen erscheinen mir hier komplett sinnfrei.

Sentiment: Wrong Fly       Gedankenking
Libuda:

ich finde es schlimm, wenn man sich in

 
15.10.07 23:54
Allgemeinplätzen über Kennzahlen auslässt, ohne einen Schimmer Ahnung zu haben. Das Posting von Stöffen enttarnt seine Ahnungslosigkeit in Sachen Ökonomie auf das Grausamste. Da kommen so grausame Sprüche eines ökonomischen Laien, der den Aufschneider gnadenlos enttarnt, wie der folgende als Tageslicht: "Der Cash-Flow ist ein betriebswirtschaftlicher Indikator, der die Ertragskraft eines Unternehmens misst." Damit ist die Verblödung des Publikums perfekt - der einzige Indikator, der die Ertragskraft eines Unternehmens misst, ist der Gewinn - über dessen Ausgestaltung man sicher trefflich streiten kann, nämlich was man da alles reinpacken soll, insbesondere wie man einmalige Einflüsse isolieren kann, sodass man da wohl am besten beim Betriebsergebnis landet, das außerordentliche Einflüsse isoliert. Dass sich die Gelehrten darüber streiten, was nun außerordentlich ist oder nicht - das ist nun einmal nicht zu vermeiden und sicher sehr schwierig.

Der Cash Flow gibt an, was ein Unternehmen mehr in der Kasse hat: Gewinn, Abschreibungen und Zuführung zu den langfristigen Rückstellungen - mehr ist damit nicht ausgesagt. Das ist sicher auch eine wichtige Information. Denn wenn mein Cash Flow größer ist als die beabsichtigten Investitioen, liefert er mir die Information, dass ich keine Kapitalerhöhung durchführen muss und auch keinen Kredit aufnehmen muss. Wenn der Cash Flow kleiner ist als die beabsichtigten Investitionen, muss man sich überlegen, ob man die Differenz mit Hilfe eines Kredits überbrückt oder das Eigenkapital über eine Kapitalerhöhung einsetzt. Was sollen deshalb Allgemeinplätze wie: "Der Cash-Flow ist ein betriebswirtschaftlicher Indikator, der die Ertragskraft eines Unternehmens misst." Nicht alles was man von irgendeinem Schwachkopf im Internet kopiert macht auch einen Sinn.

Es geht also nicht darum, mit irgendwelchen Allgemeinplätzen, die an irgendeiner Stelle im Internet immer stehen, zu antworten, sondern konkret zu einem Posting Stellung zu nehmen, wenn man es denn kann, nämlich auf das:

"Die Argumentation, dass die KGV's im Vergleich zu früher zwar niedrig seien, dass das beim Kurs-Cash-Flow-Verhältnis nicht so sei, ist genau so lächerlich und ein Zeichen von ökonomischer Ahnungslosigkeit oder gezielter Ignoranz um das eigene Weltbild zu retten.

In der gängigsten Definition ist der Cash Flow die Addition des Gewinn (eventuell des Betriebsergebnisses), der Abschreibungen und den Zuführungen zu den langfristigen Rückstellungen, wobei früher die Abschreibungen mit Abstand der größte Posten waren, heute wohl auch noch, aber an Bedeutung verloren haben, da es heute wegen der geringeren Bedeutung von Maschinen und Betriebs- u. Geschäftsausstattung weniger zum abschreiben gibt. Folglich kann ich nicht den Cash Flow in einer wissenbasierten Welt mit dem Cash Flow vergleichen, als Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung die wesentlichen Grundlagen für die Erstellung von Produkten waren. Dienstleister haben nun einmal wenig Maschinen und selbst Güter herstellende Unternehmen agieren heute teilweise nur noch als Systemköpfe."

Libuda:

Nur ein totaler ökonomischer Laie

 
16.10.07 11:33
lässt solche Sprüche ab wie Stöffen:

"Das KCV ist nichts anderes als ein unverfälschtes KGV - es berechnet eben nicht die nach der Bilanzierung verbleibenden Gewinne, sondern den vor Bereinigungen erzielten Überschuss, wobei es wurscht ist, ob es sich hier um ein Unternehmen der Informationstechnologie oder um einen Hersteller von Buchsenknöppen handelt."

Stöffen hat noch nicht kapiert, dass Abschreibungen normale Aufwendungen sind, die den Gewinn schmälern. Sie werden in die Preise einkalkuliert, damit man sich, wenn der Anlagegegenstand abgenutzt ist, den Anlagegegenstand wieder kaufen zu können. Wenn man die Rendite berechnet, z.B. die Eigenkapitalrendie oder die Gesamtkapitalrendite, verwendet man logischerweise den Gewinn als Bezugsgröße - und um die Rendite geht es letztlich immer. Wozu der Cash Flow wichtige Information liefert, habe ich in meinem letzten Posting dargelegt. Dem Fass den Boden schlägt, und an Ahnunglosigkeit nicht mehr zu überbieten, ist aber die Behauptung aus, dass es egal sei, ob man einen Unternehmen für Informationstechnolgoie oder einen Hersteller von Buchsenknöppen analysiere.

Gehen wir davon, dass sowohl ein Softwareanbieter als auch ein Hersteller von Buchsenknöppen einen Umsatz von einer Million Euro haben. Es sei weiter unterstellt, dass der Aufwand (ohne Abschreibungen) des Sofwareherstellers bei 600.000 Euro liege und Abschreibungen von 50.000 anfallen (denn außer ein paar EDV-Anlagen wird da kaum was sein), sodass der Gewinn des Softwareherstellers bei 350.000 Euro liegt. Beim Hersteller von Buchsenknöppen liege der Aufwand (ohne Abschreibungen) bei 400.000 und die Abschreibungen für die vollautomatische Fertigungsanlage belaufen sich auf 500.00 Euro, sodass sich ein Gewinn von 100.000 Euro ergibt.

Wie Ihr seht, ist der Gewinn des Softwareunternehmens mit 350.000 Euro dreieinhalbmal so hoch wie der Gewinn Buchsenknöppenherstellers. Vergleichen wir jetzt aber den Cash Flow, der sich aus dem Gewinn und den Abschreibungen zusammensetzt, so haben wir für das Softwareunternehmen einen Cash Flow von 400.000 Euro und für unseren Buchsenknöppenhersteller einen Cash Flow von 600.000 Euro. Nach den Behauptungen von Stöffen, dass der Cash Flow die richtige Maßzahl sei, müsste man jetzt zu dem Ergebnis kommen, dass der Buchsenknöppenhersteller mehr abwerfe. Wie absurd eine derartige Argumenation ist, ist jedem sofort klar. Meine Empfehlung an Stöffen: Einen simplen Anfängerkurs in Buchführung in der Volkshochschule belegen oder nicht zu Themen posten, von denen man nichts versteht - denn so etwas kann Lesern schaden, die auch keine Fachleute sind.
Libuda:

Falls es bei ariva einen Wettbewerb für den

 
16.10.07 22:40
dümmsten Spruch des Jahres gibt, möchte ich hiermit den von folgenden von Stöffen anmelden:

"Das KCV ist nichts anderes als ein unverfälschtes KGV - es berechnet eben nicht die nach der Bilanzierung verbleibenden Gewinne, sondern den vor Bereinigungen erzielten Überschuss."

Warum der einen Preis gewinnen kann? Dazu müsst Ihr nur meinen beiden vorhergehenden Postings lesen.
Es gibt keine neuen Beiträge.

Seite: Übersicht Alle 1 2 ZurückZurück

Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--