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Die Wiedergeburt des Mississippi-Deltas
Natur erholt sich nach der ÖlpestFrisches Grün in den Marschlanden des Mississippi-DeltasJunge Schilfhalme leuchten in sattem Grün im Wasser der Barataria-BuchtFoto: AP1 von 612.08.2010 - 12:53 UHRSattgrüne Halme stehen im Wasser, wiegen sich in der sanften Brise – es ist ein idyllisches Bild, das sich derzeit an vielen Stellen der Barataria Bucht in Louisiana (USA) bietet.
Und erstaunlich obendrein: Denn noch vor wenigen Wochen waren die Marschlande des Mississippi-Deltas schwarz verklebt vom Öl – Folge der Katastrophe vom 20. April, als die Bohrinsel „Deewater Horizon“ explodierte und zwei Tage später in den Fluten des Golfs von Mexiko versank.
Rund 780 Mio Liter Öl flossen ins Meer, verschmutzten Strände und Tiere.
Es war die schlimmste Ölkatastrophe aller Zeiten – doch offenbar erholt sich die Natur schneller als erwartet: „Die Marschen sind wieder da, Halme sprießen wieder“, sagt Alexander S. Kolker, Küstengeologe aus Cocodrie (Louisiana).
Er gehört zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die im Auftrag der National Science Foundation (NSF) die Auswirkungen der Ölpest auf Louisianas Marschlande untersucht. Die von der Regierung eingesetzte NSF betreibt Grundlagenforschung, auch im Bereich von Biologie und Umweltwissenschaften.
Am Dienstag begutachteten die Forscher bei einer Bootsfahrt die Küstenlinie und waren erstaunt über das frische Grün, meldet msnbc.com. „Das war hier alles mal schwarz vom Öl“, sagt Matt Boasso, Mitarbeiter der Behörde für Wild und Fischerei. Selbst bei Mangroven-Bäumen in der Mündung des Mississippi seien neue Triebe erkennbar.
Resultat der Reinigungsanstrengungen – oder ist die Region widerstandsfähiger als zunächst vermutet?
Für die Wissenschaftler ist es jedenfalls ein ermutigendes Zeichen. Schließlich gilt das Mississippi-Delta als Lebensraum und Kinderstube für unzählige Tier- und Pflanzenarten.
Wie groß die Schädigung insgesamt war, muss noch untersucht werden. Ein wichtiger Aspekt dabei sind die Chemikalien, mit denen das Öl auf der Wasserfläche aufgelöst wurde.
Aus dem Bohrloch fließt inzwischen kein Öl mehr: Während es in einem ersten Schritt von oben mit Schlamm und Zement versiegelt wurde, musste der zweite Teil der Operation jetzt wegen schlechten Wetters verschoben werden. Über einen Nebenzugang soll dann die Quelle von unten verschlossen werden.
Foto: dpa, fotolia.com
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