Das das nicht dauerhaft gut ist, ist wohl keine Frage und es wird auch nicht lange halten, weil der Investmentanreiz dann zu groß wird. Je höher es steigt, dest heftiger fällt es dann. Von daher könnte ich sowieso mit 60-70 leben.
Aber, und das ist sachlich gemeint, mit der Argumentation liegst Du leider völlig schief. Preis ist das marginale Destilat von Angebot und Nachfrage. Das Angebot soll ja fallen, das fordern wir ja. Und jeder Euro, der in grün geht, geht nicht in der Aufrechterhaltung des aktuellen Niveaus und allein dafür sind wahnsinnige jährliche Investitionen notwendig, senkt das Angebot. Im Moment sehe ich daher, dass das Angebot schneller fallen kann als die Nachfrage (zumal ja die Nachfrage nicht nur aus Europa kommt und Verhaltensänderungen sind von der Wirkung (leider) überschätzt, der durchschnittliche, auch europäische Bürger sieht Nachhaltigkeit vor allem als Kosten, die er nicht will). Aber lass uns nicht streiten, go green ist richtig, nur kann das genau den Effekt haben, den ich beschreibe. Denn fällt das Angebot, muss im Ernstfall kurzfristig eine sehr teure Quelle aktiviert werden und dann hast Du den Preis bei 100$. Das hat nichts mit Covid, Plastik, E-Autos etc zu tun. Das ist einfach wie Markt funktioniert.
By the way: Den Weg zur Nachhaltigkeit sollte man von den Norwegern lernen. ist Covid vorbei und man ist dort, kann ich nur den Weg ins Ölmuseum von Stavanger empfehlen. Dort erklären sie auch ihre Philosopie. Das Geld aus der Förderung für Nachhaltigkeit. nur so kann es laufen. Von daher ist es langfristig sogar gut, wenn es Unternehmen, die sich wandeln wollen kurzfristig blendend geht. Zumal H2 aus Erdgas eine viel bessere Alternative ist, als viele meinen und ggf. wirklich kurzfristig helfen kann, nachhaltig CO2 runter zu bekommen (denn so schnell bauen sich keine Windparks und grüne H2 Anlagen sind imemr noch im Invest leider ruinös teuer). Damit meine ich garnicht CCS, die Verfahren zur Umwandlung von Erdgas in h2 und festen Kohlenstoff sind eine ernsthafte Alternative, brauchen deutlich weniger Ökstrom und nutzen das bereits verlegte Gasnetz. Die Restemissionen CO2 sind absolut tragbar im Verhältnis zur schnellen, sehr starken und relativ billigen Co2 Reduktion gegenüber der Primärverwendung) und den Kohlenstoff kann man sogar noch für nachhaltige Produkte einsetzen.
Es gibt mehr als nur einen Weg nach Rom und nicht jeder edet mit dem morgigen Tot der Öl- und Gasbranche.