HANDELSBLATT, Samstag, 9. Juni 2007, 15:05 Uhr
Von Sebastian Reimann
Warren Buffett interessiert sich neuerdings fürs Transportgewerbe. Doch Buffett ist weder der erste noch der einzige Investor aus der Beteiligungsbranche, der das Potenzial der Transport- und Logistiktitel auf dem Aktienmarkt entdeckt hat: Transportunternehmen geraten zunehmend ins Visier von Private-Equity-Gesellschaften.
Die deutsch-dänische Scandlines-Reederei weckt Begehrlichkeiten. Foto: Archiv
HAMBURG. Der milliardenschwere US-Investor Warren Buffett hat eine neue Spielwiese für seine Geldanlage entdeckt. Der sowohl für seine Langfristorientierung wie für seinen Blick für interessante Unternehmen bekannte und vom Erfolg verwöhnte Geldverwalter interessiert sich neuerdings fürs Transportgewerbe. Über sein Unternehmen Berkshire Hathaway hat sich der Multimilliardär Buffet vor einigen Wochen mit mehr als drei Mrd. Dollar bei der zweitgrößten Güterbahn der Vereinigten Staaten, der Burlington Northern Santa Fe (BNSF), eingekauft.
Doch Buffett ist weder der erste noch der einzige Investor aus der Beteiligungsbranche, der das Potenzial der Transport- und Logistiktitel auf dem Aktienmarkt entdeckt hat. Nach einem monatelangen Übernahmekampf hat sich beispielsweise vor kurzem das Private-Equity-Unternehmen Apollo Management bei dem US-Speditionskonzern EGL Inc. durchgesetzt. Zwei Mrd. Dollar will Apollo über seine Gesellschaft Ceva Group auf den Tisch legen. Apollo Management ist kein Unbekannter in der Logistikbranche: Denn Ceva war erst vor einigen Monaten durch den Kauf der Logistiksparte des niederländischen TNT-Konzerns durch Apollo entstanden.
Auch in Europa haben Private-Equity-Gesellschaften, Hedgefonds und die Infrastrukturfonds großer Banken wie der australischen Macquarie in jüngster Zeit regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt. Besonders emsig ist der Private-Equity-Investor 3i auf dem alten Kontinent. Im vergangenen Jahr haben die Briten zunächst ABX Logistics von der SNCB gekauft. Anschließend hat sich die Investorengesellschaft (zwar erfolglos) an der Ausschreibung um eine Minderheitsbeteiligung an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beteiligt, bei der Fährreederei Scandlines dagegen ist 3i aber noch im Rennen.
Als Glanzstück eines Beteiligungsengagements im Logistiksektor gilt der Verkauf von ACR (ehemals Hays Logistics) an Kühne & Nagel durch Platinum Equity. Die US-Amerikaner hatten sich den Kontraktlogistiker Anfang 2004 für 150 Mill. Euro gesichert und ihn dann im Herbst 2005 für 490 Mill. Euro – also mehr als das Dreifache des Kaufpreises – an den schweizerischen Dienstleister weiterverkauft. „Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben auch die letzten Finanzinvestoren ihren Bleistift gespitzt“, sagt Markus Hesse, Analyst bei der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim.
Von Sebastian Reimann
Warren Buffett interessiert sich neuerdings fürs Transportgewerbe. Doch Buffett ist weder der erste noch der einzige Investor aus der Beteiligungsbranche, der das Potenzial der Transport- und Logistiktitel auf dem Aktienmarkt entdeckt hat: Transportunternehmen geraten zunehmend ins Visier von Private-Equity-Gesellschaften.
Die deutsch-dänische Scandlines-Reederei weckt Begehrlichkeiten. Foto: Archiv
HAMBURG. Der milliardenschwere US-Investor Warren Buffett hat eine neue Spielwiese für seine Geldanlage entdeckt. Der sowohl für seine Langfristorientierung wie für seinen Blick für interessante Unternehmen bekannte und vom Erfolg verwöhnte Geldverwalter interessiert sich neuerdings fürs Transportgewerbe. Über sein Unternehmen Berkshire Hathaway hat sich der Multimilliardär Buffet vor einigen Wochen mit mehr als drei Mrd. Dollar bei der zweitgrößten Güterbahn der Vereinigten Staaten, der Burlington Northern Santa Fe (BNSF), eingekauft.
Doch Buffett ist weder der erste noch der einzige Investor aus der Beteiligungsbranche, der das Potenzial der Transport- und Logistiktitel auf dem Aktienmarkt entdeckt hat. Nach einem monatelangen Übernahmekampf hat sich beispielsweise vor kurzem das Private-Equity-Unternehmen Apollo Management bei dem US-Speditionskonzern EGL Inc. durchgesetzt. Zwei Mrd. Dollar will Apollo über seine Gesellschaft Ceva Group auf den Tisch legen. Apollo Management ist kein Unbekannter in der Logistikbranche: Denn Ceva war erst vor einigen Monaten durch den Kauf der Logistiksparte des niederländischen TNT-Konzerns durch Apollo entstanden.
Auch in Europa haben Private-Equity-Gesellschaften, Hedgefonds und die Infrastrukturfonds großer Banken wie der australischen Macquarie in jüngster Zeit regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt. Besonders emsig ist der Private-Equity-Investor 3i auf dem alten Kontinent. Im vergangenen Jahr haben die Briten zunächst ABX Logistics von der SNCB gekauft. Anschließend hat sich die Investorengesellschaft (zwar erfolglos) an der Ausschreibung um eine Minderheitsbeteiligung an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beteiligt, bei der Fährreederei Scandlines dagegen ist 3i aber noch im Rennen.
Als Glanzstück eines Beteiligungsengagements im Logistiksektor gilt der Verkauf von ACR (ehemals Hays Logistics) an Kühne & Nagel durch Platinum Equity. Die US-Amerikaner hatten sich den Kontraktlogistiker Anfang 2004 für 150 Mill. Euro gesichert und ihn dann im Herbst 2005 für 490 Mill. Euro – also mehr als das Dreifache des Kaufpreises – an den schweizerischen Dienstleister weiterverkauft. „Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben auch die letzten Finanzinvestoren ihren Bleistift gespitzt“, sagt Markus Hesse, Analyst bei der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim.