Turtle Du gehörst ja zu denjenigen, die allen Ernstes der Meinung sind, dass der BVB eine Investition darstellt, die sich hervorragend für Menschen eignet, die sich der Anlagephilosophie von Warren Buffett verpflichtet fühlen.
Ich fand das immer schon ziemlich belustigend und da mir heute eine Antwort bei Wallstreet Online durch voreilige Moderatoren verwehrt worden ist (ich konnte den Beitrag, auf den ich antworten wollte, nicht zitieren, weil er gelöscht wurde), stelle ich sie hier rein. Hier geht sie wegen der Posting-Frequenzbeschränkung wenigstens nicht so schnell "unter". Und sie passt hier ganz gut rein, weil sie durch den Bezug auf EINEN der Gründe, warum Buffett wohl kaum auf die Idee kommen würde, in den BVB zu investieren, etwas grundsätzlicher ist als viele Beiträge in den stärker frequentierten Threads.
Ich rekonstruiere daher mal hier die Diskussion bei WO vor der Löschung eines Beitrags von Katjuscha
:
Der User NickelChrome hatte - mit der ihm eigenen Neigung zu einem recht schrägen Humor -
gepostet:
"Spätestens in fünf Jahren platzt die Fußballblase Wäre jetzt auch kein Kreuzbandriss Die mit 50 % Depotanteil in BVB Investierten sitzen auf so hohen Gewinnen und können den Totalverlust locker verschmerzen."
Daraufhin antwortete Katjuscha in dem später gelöschten Beitrag, einige User, die dermaßen hohe Depotanteile am BVB gehalten hätten (darunter ich), seien nun ausgestiegen und würden sich etwas niedrigere Kurse zum Wiedereistieg erhoffen.
Hier meine Antwort darauf, bei der Warren Buffett ins Spiel kommt:
Also ICH hoffe nur insofern auf niedrigere Kurse, als man sich natürlich gerne bestätigt findet, wenn man irgendwo ausgestiegen ist. Einen Wiedereinstieg plane ich nicht. Sollte ich - nur als Tradingposition (!) - kurz wieder rein gehen wollen, dann müsste Zeitpunkt und Kurs passen, z.B. NACH den Jahreszahlen UND UNTER 5,40.
Auf längere Sicht neige ich zu der aktuell ja - wie man am Beitrag von NickelChrome beispielhaft sieht - keineswegs originellen Ansicht, dass sich beim Fußball mit einer nicht zu vernachlässigenden Wahrscheinlichkeit (>15%) eine Blase bildet, deren Platzen unkalkulierbare Schäden für die Wertigkeit vieler Vereine nach sich ziehen dürfte und ziehe es daher vor, hier an der Seitenlinie zu verbleiben.
Die hier des öfteren vertretene Ansicht, das möge sein, sei aber egal, weil es nicht für die nächsten 3-4 Jahre gelte, teile ich nicht. Ich schätze vielmehr Warren Buffets Ratschlag sehr, man solle nur in Unternehmen investieren, von deren NACHHALTIGEM, LANGFRISTIGEM Erfolg man überzeugt ist. Bei langfristig denkt Buffett nicht an 3-4, sondern an bis zu 20 Jahre:
"Your goal as an investor should simply be to purchase, at a rational price, a part interest in an easily understandable business whose earnigs are virtually certain to be materially higher 5, 10, and 20 years from now." Buffet, Lessons for Investors and Managers, 4th ed., S. 121