bwin Nettogewinn in 2010 steigt signifikant
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Für die Experten von "TradeCentre.de" ist die Aktie von bwin (ISIN
AT0000767553/ WKN
936172) auf aktuellem Kursniveau kaufenswert.
Der Online-Gaming-Anbieter aus Österreich prüfe den Einstieg in die USA. "Der Weg zur Liberalisierung in Amerika ist weit fortgeschritten. Auch dort ist der Appetit auf Steuern aus diesem Geschäft seitens der Regierung sehr groß". Das sage den Experten bwin-Co-CEO Norbert Teufelberger im Hintergrundgespräch. Vermutlich werde zunächst der Markt für Online-Poker geöffnet. Um den US-Markt aufzurollen suche das Management einen strategischen Partner, der insbesondere bezüglich Reichweite viel Raum für Wachstum ermögliche. "Wir befinden uns bereits in viel versprechenden Gesprächen ", so der Vorstand. Gut möglich, dass ein Partner noch in diesem Jahr präsentiert werde.
Weniger offen habe sich Teufelberger bezüglich einer Fusion oder größeren Übernahme eines Wettanbieters gezeigt. "Dieses Thema verfolgen wir unverändert. Wir verhandeln aus einer Position der Stärke. Wenn eine Fusion uns schneller auf ein höheres Level bringt, machen wir es. Allerdings müssen wir auch nicht zwingend handeln." Nach Informationen der Experten stehe das Unternehmen in finalen Verhandlungen über eine Fusion mit der britischen Partygaming. Die Unternehmen seien in etwa gleich groß.
Angeblich seien nur noch vereinzelte Fragen offen, wie zum Beispiel, wer beim fusionierten Unternehmen den CEO stelle. Teufelberger habe diese Frage nicht kommentieren wollen. Sein Vorstandskollege Manfred Bodner und er hätten nach eigenen Angaben jedoch noch "große Lust " weiter zu machen. "Angesichts der aktuellen Entwicklung und der Dynamik bei der Regulierung von Ländern bereitet uns das Geschäft viel Freude. Warum sollten wir diese Phase in den nächsten Jahren nicht mit gestalten? " Er ergänze aber auch: "Im Falle einer Fusion sind wir nicht vom Machtanspruch getrieben. Wenn ein anderer dafür besser geeignet ist, kleben wir nicht auf unseren Stühlen".
Strategisch freue sich der Manager über die Marktöffnung in Frankreich. "Das Timing war ideal und wir konnten sogar noch vor dem Beginn der WM in Südafrika starten." Dieser Markt habe mittelfristig Potenzial von Bruttoeinnahmen von circa 1,5 Milliarden Euro. bwin sei in Frankreich einer von drei privaten Anbietern mit einer Lizenz. Ab 2011 dürfte Dänemark die regulatorische Öffnung vollziehen. Dann könnten Spanien und Deutschland folgen.
Zum bisherigen Verlauf der WM verrate der Co-CEO: "Das ist ein großes Event und bringt uns viel Aufmerksamkeit. Unsere Kunden sind sehr aktiv. Die WM ist ein zusätzlicher Umsatzmonat für uns." Die Margen seien dann besonders sexy, wenn Favoriten verlieren würden.
Das Beste für bwin in diesem Jahr sei allerdings, dass der Nettogewinn in 2010 signifikant ansteigen werde, da die Abschreibungen deutlicher geringer als in 2009 seien. Beispielsweise würden zehn Millionen Euro an Abschreibungen für den Verkauf von Bundesligarechten entfallen. Zudem würden sich Aufwendungen für Aktienoptionen um die Hälfte auf circa fünf Millionen Euro verringern. Insgesamt dürften sich die Abschreibungen auf rund 25 Millionen Euro belaufen. Das Finanzergebnis sei leicht positiv und die Steuerquote betrage moderate zehn Prozent. Der Nettogewinn könnte sich gegenüber 2009 somit nahezu verdoppeln. Man erwarte einen Überschuss von circa 85 Millionen Euro oder ein Ergebnis je Aktie von mindestens 2,40 Euro nach 1,30 Euro in 2009.
Das mit 1,3 Milliarden Euro kapitalisierte Wettunternehmen sei mit einem KGV von 15 für 2010 sehr günstig zu haben.
Auf aktuellem Kursniveau ist die Aktie von bwin nach Ansicht der Experten von "TradeCentre.de" kaufenswert. (Analyse vom 10.07.2010) (12.07.2010/ac/a/a)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.2010-07-12 11:10:46
Quelle:
nachrichten.boerse.de/...ikant/1ac4fd3c&page=&segment=