Ich wollte am Beispiel Enron lediglich aufzeigen, dass ein Blick in die Bilanzen, die Vermutung, dass bei 22000 Beschäftigten mindestens ein Wistleblower dabei sein wird, die Prüfung des Unternehmens mit einer Heerschar von Wirtschaftsprüfern und kernige Worte des Vorstandes nicht verhindern können, dass der Unternehmenswert gegen Null geht, wenn kriminelle Energie ins Spiel kommt. Im Gegenteil - es sind gerade diese Punkte, die Veranlassung geben, einen Kursrutsch auszusitzen, weil vermeintlich alles in bester Ordnung ist und nur zahlreiche Gewinnmitnahmen oder massive Drückerei den Kurs belasten. Bei einigen Postings habe ich da Paralellen gesehen und deswegen den Hinweis gegeben. Meine Skepsis ist vermutlich etwas ausgeprägter. Als das Orderbuch für einige Zeit keine Daten lieferte, kam mir wegen des vorangegangenen Kursverfalls sogar der Gedanke, dass die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde, weil eine Adhoc-Meldung dies erforderlich machte. Ich war selbst in einem Unternehmen beschäftigt, welches durch kriminelle Energie von Außen nach dem Besuch der Kriminalpolizei einen 3stelligen MillionenDM-Betrag als Verlust erkennen musste und in Folge eine entsprechende Adhoc-Mitteilung an die Börse schickte. Wer das durchlebt hat, denkt da eventuell anders als der Rest. Deswegen möchte ich jetzt keine Warnung aussprechen, weil ich eben auch der Meinung bin, dass, einem Schwarmverhalten ähnlich, zu viele Marktteilnehmer, die Gewinne mitnehmen wollten, auf einem Markt agierten, der keine Käufer vorzuweisen hatte, weil die Käufer, welche vom Unternehmen überzeugt sind, bereist investiert sind und andere potenzielle Käufer der gegensätzlichen Meinung sind, die Aktie sei nämlich viel zu teuer oder habe den Boden noch nicht erreicht. Das ist erst einmal normal. Aber zu viel Blauäugigkeit bewahrt sicher nicht in allen Fällen vor Schaden.