Chartkommentar / Negative Signale für Neuen Markt
Nemax 50 durchbricht Aufwärtstrend
H.-D. SCHULZ, F. PIEPLOW
HANDELSBLATT, 17.12.2001
DARMSTADT. Der Nemax-50-Index des Neuen Marktes war seit seinem Beginn im Januar 1998 bis zum März 2000 um rund 800 % gestiegen. Danach fiel er um knapp 94 %. Das ist mehr als der Kursverlust während der Weltwirtschaftskrise.
Am 21. September war der Markt stark überverkauft, wie zum Beispiel der 14-Tage-RSI und das 100-Tage-Momentum zeigen. Der seit Ende August bestehende, steile, kurzfristige Abwärtstrend wurde damals nach oben durchbrochen. In Folge durchbrach der Index auch den Abwärtstrend, der seit Anfang August bestand. Ein steiler Aufwärtstrend setzte ein (Graifik). Eine sehr eng beieinanderliegende Schulter-Kopf- Schulter-Formation entstand.
Vom Tiefpunkt, der sich aus den variablen Kursen vom 21. September herleiten lässt, bis zum entsprechenden Hochpunkt am 20. November betrug der Anstieg fast 108 %. Inzwischen ist der Index in einer Widerstandszone zwischen 1 320 und 1 420 Punkten stecken geblieben. Diese Widerstandslinien lassen sich aus den Tiefpunkten der unteren Schulter-Kopf-Schulter-Formation vom April dieses Jahres herleiten. Aus dem Tief vom 21. September und den folgenden Zwischentiefs ergibt sich eine Fächerformation, die zeigt, dass der Aufwärtstrend immer schwächer geworden ist.
Mitllerweile hat sich ein Doppel- Top – zwei eng beieinander liegende Spitzen – ausgebildet. Der niedrigste Aufwärtstrend des Fächers ist durchbrochen. Die nächste Unterstützungslinie verläuft bei 1 160, die übernächste bei 1 060, danach bei 1 020, wenn man die variablen Kurse zugrunde legt. Der Markt ist extrem überkauft, wie die Indikatoren zeigen, sogar noch extremer als an den Zwischenhochs von Mai und Januar, auf die jeweils enorme Kursverluste folgten. Ob die Unterstützungslinien halten, lässt sich noch nicht sagen, ebenso wenig das Ausmaß eines Kursrückgangs.
Da die meisten Investoren auf einen Hochpunkt im Januar warten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er erst im Januar kommt, sehr gering. Nach einem so rasanten Anstieg ist zumindest eine starle technische Abwärtsreaktion zu erwarten.
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Dr. Hans-Dieter Schulz ist Experte für technische Analyse und Mitherausgeber der Hoppenstedt- Charts, Felix Pieplow sein Mitarbeiter.
Nemax 50 durchbricht Aufwärtstrend
H.-D. SCHULZ, F. PIEPLOW
HANDELSBLATT, 17.12.2001
DARMSTADT. Der Nemax-50-Index des Neuen Marktes war seit seinem Beginn im Januar 1998 bis zum März 2000 um rund 800 % gestiegen. Danach fiel er um knapp 94 %. Das ist mehr als der Kursverlust während der Weltwirtschaftskrise.
Am 21. September war der Markt stark überverkauft, wie zum Beispiel der 14-Tage-RSI und das 100-Tage-Momentum zeigen. Der seit Ende August bestehende, steile, kurzfristige Abwärtstrend wurde damals nach oben durchbrochen. In Folge durchbrach der Index auch den Abwärtstrend, der seit Anfang August bestand. Ein steiler Aufwärtstrend setzte ein (Graifik). Eine sehr eng beieinanderliegende Schulter-Kopf- Schulter-Formation entstand.
Vom Tiefpunkt, der sich aus den variablen Kursen vom 21. September herleiten lässt, bis zum entsprechenden Hochpunkt am 20. November betrug der Anstieg fast 108 %. Inzwischen ist der Index in einer Widerstandszone zwischen 1 320 und 1 420 Punkten stecken geblieben. Diese Widerstandslinien lassen sich aus den Tiefpunkten der unteren Schulter-Kopf-Schulter-Formation vom April dieses Jahres herleiten. Aus dem Tief vom 21. September und den folgenden Zwischentiefs ergibt sich eine Fächerformation, die zeigt, dass der Aufwärtstrend immer schwächer geworden ist.
Mitllerweile hat sich ein Doppel- Top – zwei eng beieinander liegende Spitzen – ausgebildet. Der niedrigste Aufwärtstrend des Fächers ist durchbrochen. Die nächste Unterstützungslinie verläuft bei 1 160, die übernächste bei 1 060, danach bei 1 020, wenn man die variablen Kurse zugrunde legt. Der Markt ist extrem überkauft, wie die Indikatoren zeigen, sogar noch extremer als an den Zwischenhochs von Mai und Januar, auf die jeweils enorme Kursverluste folgten. Ob die Unterstützungslinien halten, lässt sich noch nicht sagen, ebenso wenig das Ausmaß eines Kursrückgangs.
Da die meisten Investoren auf einen Hochpunkt im Januar warten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er erst im Januar kommt, sehr gering. Nach einem so rasanten Anstieg ist zumindest eine starle technische Abwärtsreaktion zu erwarten.
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Dr. Hans-Dieter Schulz ist Experte für technische Analyse und Mitherausgeber der Hoppenstedt- Charts, Felix Pieplow sein Mitarbeiter.