CS schreibt Quartalsverlust von 2,35 Mrd CHF - Stabile Dividende
14.02.2017 07:27
Zürich (awp) - Die Credit Suisse (CS) hat im vierten Quartal 2016 erneut einen Milliardenverlust verbucht. Die Grossbank weist ein Minus von 2,35 Mrd CHF aus nach einem Verlust von 5,83 Mrd im Vorjahr. Der Vorsteuerverlust beträgt 1,90 Mrd nach 6,44 Mrd im Vorjahr. Damit fiel der Reinverlust höher als aus als von Analysten im Vorfeld im Durchschnitt geschätzt.
2016 sei das erste volle Jahr der Umsetzung der neuen Strategie gewesen, und es seien "gute Fortschritte im Hinblick auf unsere Hauptziele" erzielt worden, lässt sich CEO Tidjane Thiam in der Mitteilung zitieren. Man habe zwölf anspruchsvolle und ereignisreiche Monate hinter sich.
Der Vergleich mit den US-Behörden im Streit über den Verkauf fauler Hypothekenpapiere bescherte der Grossbank bekanntlich eine Busse in Höhe von 2,5 Mrd USD. Im vierten Quartal 2016 wurde deshalb eine Rückstellung von rund 2 Mrd USD zusätzlich zu den bestehenden Rückstellungen für diese Angelegenheit in der Höhe von 550 Mio USD gebildet.
Der Geschäftsertrag lag im vierten Quartal mit 5,18 Mrd höher als im Vorjahr und auch über dem von AWP berechneten Konsens.
Für das Gesamtjahr 2016 ergibt sich ein Verlust von 2,44 Mrd nach einem solchen von 2,94 Mrd 2015. Die Aktionäre sollen dennoch eine unveränderte Dividende von 0,70 CHF pro Aktie erhalten - in bar oder wahlweise in Form neuer Aktien.
Die Vermögensverwaltung verzeichnete im vierten Quartal netto Abflüsse von 6,7 Mrd CHF. Während im Nahen Osten, in Ost- und Westeuropa sowie in der Region Asien-Pazifik hohe Mittelzuflüsse verbucht worden seien, seien hauptsächlich in Lateinamerika und in der Schweiz wegen Regularisierungsmassnahmen Abflüsse verzeichnet worden.
Die Restrukturierung von Global Markets habe indes erste positive Effekte gezeigt mit einem bereinigten Vorsteuergewinn von 284 Mio USD.
Bezüglich Kapitalisierung blieb die Bank noch im für Ende 2016 angestrebten Zielband: Die harte Kernkapitalquote (CET1 nach Basel III) sank auf 11,6% nach 12,0% Ende September. Die Leverage Ratio CET1 erreichte noch 3,3% nach 3,4%. Ohne Berücksichtigung der Auswirkungen des Vergleichs mit dem DoJ im Zusammenhang mit dem RMBS-Geschäft wäre die bisher höchste Quote des harten Kernkapitals (CET1) auf Look-through-Basis von 12,5% erzielt worden, heisst es.
Die bereinigte Fixkostenbasis konnte mit Nettoeinsparungen von 1,9 Mrd CHF deutlich gesenkt werden. Damit wurde das Ziel übertroffen.
Mit Blick auf das neue Jahr gibt sich die Bank zurückhaltend: Viele der positiven Trends des vierten Quartals hätten im Januar angehalten, so die Bank. Und: "Wir sind gut aufgestellt, um unser Restrukturierungsprogramm in den Jahren 2017 und 2018 erfolgreich fortzuführen und an attraktiven Wachstumsmöglichkeiten in unseren verschiedenen Geschäftsbereichen und Regionen zu partizipieren."
Im Januar 2017 seien in allen Vermögensverwaltungsbereichen Zuflüsse erreicht worden. Auch die Dynamik der Division GM habe sich fortgesetzt.
(AWP)