ots: Daimler-Vorstand sorgt sich um niedrige Aktienbewertung und ...
11:01 21.03.08
Daimler-Vorstand sorgt sich um niedrige Aktienbewertung und will mit
einer Vielzahl von Maßnahmen gegenhalten
Köln (ots) - Ehrgeizige Renditeziele, steigende Dividenden und
weitere Aktienrückkäufe sollen Börsenkurs nach oben treiben / Absatz
von Mercedes-Benz und Smart übersteigt 2009 laut Prognose die 1,5
Millionen-Marke / Konzernumsatz soll pro Jahr im Schnitt um mehr als
fünf Prozent zulegen / Vorstand will nach der Trennung von Chrysler
neue Unternehmenskultur
Köln, 21. März 2008 - Angesichts des aktuell mageren Börsenkurses
wächst im Daimler-Vorstand offenbar die Sorge vor unerwünschten
Investoren. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital in seiner
aktuellen Ausgabe (Heft 7/2008). Der Kurs der Daimler-Aktie war nach
Bekanntgabe und Vollzug der Trennung vom maroden US-Autobauer
Chrysler zunächst auf bis zu 78 Euro geklettert. Mittlerweile ist er
wieder dort, wo er herkam: bei rund 53 Euro. Das niedrige Kursniveau
könnte strategische Aktionäre mit hohem Cash flow zum Einstieg
ermuntern, um künftig einen maßgeblichen Einfluss auszuüben wie
beispielsweise im Fall Porsche/VW. "Wir können uns mit der erreichten
Flughöhe nicht zufrieden geben", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche
laut 'Capital' auf einer internen Veranstaltung. "Unsere Investoren
tun es auch nicht. Nur wer ausschöpft, was in ihm steckt, bleibt auf
Dauer unabhängig."
Mit ehrgeizigen Zielen für die Umsatzrendite von im Schnitt zehn
Prozent für Mercedes-Benz Cars und acht Prozent für Daimler Trucks ab
dem Jahr 2010, weiter steigenden Dividenden in den kommenden Jahren
und einem weiteren Aktienrückkauf-Programm, das auf der
Hauptversammlung am 9. April beschlossen werden soll, will der
Vorstand den Aktienkurs nach oben treiben. Der Konzernumsatz soll
künftig pro Jahr um mehr als fünf Prozent zulegen. Zetsche: "Wenn wir
nicht selbst dafür sorgen, dass unsere Performance dauerhaft Spitze
bleibt und dass wir das Potenzial, das wir haben, auch selbst heben,
dann tun das andere früher oder später - aber ohne uns."
Im Gegensatz zu VW, BMW, Peugeot, Renault, Nissan, Toyota, Hyundai
oder Ford, die treue Investoren mit sehr hohen Aktienpaketen im
Rücken haben, ist Daimler nahezu schutzlos. Die Deutsche Bank sowie
Kuwait halten jeweils gut sieben Prozent als reine Finanzbeteiligung.
Vor einem Wachstumssprung steht laut 'Capital' die Sparte
Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes-Benz, dem Kleinwagen Smart
und der Luxuslimousine Maybach. Im Jahr 2007 lag der Absatz bei gut
1,28 Millionen Stück, schon in diesem Jahr steigt er laut Prognose
auf mehr als 1,43 Millionen Stück und überschreitet 2009 klar die 1,5
Millionen-Marke. Dabei helfen vor allem das neue T-Modell der
C-Klasse, der kleine Geländewagen GLK sowie die Neuauflage der
E-Klasse.
Neben den Performance-Zielen will der Vorstand laut 'Capital' nach
der Trennung von Chrysler auch eine neue Unternehmenskultur
etablieren. Dabei beschäftigt die Führungsriege vor allem, wie sich
jeder Einzelne verhalten sollte. In mehreren Klausuren und Workshops
hat sie auf akribische Art und Weise einen Verhaltenskatalog
erarbeitet: 27 "Do's" stehen nun 24 "Don'ts" gegenüber. Die gesamte
Aufzählung umfasst drei Din-A4-Siten. Dabei geht es um Angewohnheiten
und Routinen, die sich, so Zetsche, "eingeschliffen haben und kaum
noch hinterfragt werden". Auf der Tabu-Liste stehen autoritärer
Führungsstil, Besserwisserei, Einzelkämpfertum, Unfähigkeit zu
delegieren, Akzeptieren von Mittelmaß, Ignorieren von Kundenwünschen,
große Visionen statt ständiger Verbesserungen, Aussitzen von
Problemen, Abstimmungsorgien oder die Angewohnheit, mehr zu
versprechen, als man halten kann. Unmissverständlich habe Zetsche, so
'Capital' weiter, alle Führungskräfte aufgefordert, sich strikt daran
zu halten: "Das ist ein Dauerauftrag. Sie können sich darauf
verlassen, dass der Vorstand das außerordentlich ernst nimmt."
11:01 21.03.08
Daimler-Vorstand sorgt sich um niedrige Aktienbewertung und will mit
einer Vielzahl von Maßnahmen gegenhalten
Köln (ots) - Ehrgeizige Renditeziele, steigende Dividenden und
weitere Aktienrückkäufe sollen Börsenkurs nach oben treiben / Absatz
von Mercedes-Benz und Smart übersteigt 2009 laut Prognose die 1,5
Millionen-Marke / Konzernumsatz soll pro Jahr im Schnitt um mehr als
fünf Prozent zulegen / Vorstand will nach der Trennung von Chrysler
neue Unternehmenskultur
Köln, 21. März 2008 - Angesichts des aktuell mageren Börsenkurses
wächst im Daimler-Vorstand offenbar die Sorge vor unerwünschten
Investoren. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital in seiner
aktuellen Ausgabe (Heft 7/2008). Der Kurs der Daimler-Aktie war nach
Bekanntgabe und Vollzug der Trennung vom maroden US-Autobauer
Chrysler zunächst auf bis zu 78 Euro geklettert. Mittlerweile ist er
wieder dort, wo er herkam: bei rund 53 Euro. Das niedrige Kursniveau
könnte strategische Aktionäre mit hohem Cash flow zum Einstieg
ermuntern, um künftig einen maßgeblichen Einfluss auszuüben wie
beispielsweise im Fall Porsche/VW. "Wir können uns mit der erreichten
Flughöhe nicht zufrieden geben", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche
laut 'Capital' auf einer internen Veranstaltung. "Unsere Investoren
tun es auch nicht. Nur wer ausschöpft, was in ihm steckt, bleibt auf
Dauer unabhängig."
Mit ehrgeizigen Zielen für die Umsatzrendite von im Schnitt zehn
Prozent für Mercedes-Benz Cars und acht Prozent für Daimler Trucks ab
dem Jahr 2010, weiter steigenden Dividenden in den kommenden Jahren
und einem weiteren Aktienrückkauf-Programm, das auf der
Hauptversammlung am 9. April beschlossen werden soll, will der
Vorstand den Aktienkurs nach oben treiben. Der Konzernumsatz soll
künftig pro Jahr um mehr als fünf Prozent zulegen. Zetsche: "Wenn wir
nicht selbst dafür sorgen, dass unsere Performance dauerhaft Spitze
bleibt und dass wir das Potenzial, das wir haben, auch selbst heben,
dann tun das andere früher oder später - aber ohne uns."
Im Gegensatz zu VW, BMW, Peugeot, Renault, Nissan, Toyota, Hyundai
oder Ford, die treue Investoren mit sehr hohen Aktienpaketen im
Rücken haben, ist Daimler nahezu schutzlos. Die Deutsche Bank sowie
Kuwait halten jeweils gut sieben Prozent als reine Finanzbeteiligung.
Vor einem Wachstumssprung steht laut 'Capital' die Sparte
Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes-Benz, dem Kleinwagen Smart
und der Luxuslimousine Maybach. Im Jahr 2007 lag der Absatz bei gut
1,28 Millionen Stück, schon in diesem Jahr steigt er laut Prognose
auf mehr als 1,43 Millionen Stück und überschreitet 2009 klar die 1,5
Millionen-Marke. Dabei helfen vor allem das neue T-Modell der
C-Klasse, der kleine Geländewagen GLK sowie die Neuauflage der
E-Klasse.
Neben den Performance-Zielen will der Vorstand laut 'Capital' nach
der Trennung von Chrysler auch eine neue Unternehmenskultur
etablieren. Dabei beschäftigt die Führungsriege vor allem, wie sich
jeder Einzelne verhalten sollte. In mehreren Klausuren und Workshops
hat sie auf akribische Art und Weise einen Verhaltenskatalog
erarbeitet: 27 "Do's" stehen nun 24 "Don'ts" gegenüber. Die gesamte
Aufzählung umfasst drei Din-A4-Siten. Dabei geht es um Angewohnheiten
und Routinen, die sich, so Zetsche, "eingeschliffen haben und kaum
noch hinterfragt werden". Auf der Tabu-Liste stehen autoritärer
Führungsstil, Besserwisserei, Einzelkämpfertum, Unfähigkeit zu
delegieren, Akzeptieren von Mittelmaß, Ignorieren von Kundenwünschen,
große Visionen statt ständiger Verbesserungen, Aussitzen von
Problemen, Abstimmungsorgien oder die Angewohnheit, mehr zu
versprechen, als man halten kann. Unmissverständlich habe Zetsche, so
'Capital' weiter, alle Führungskräfte aufgefordert, sich strikt daran
zu halten: "Das ist ein Dauerauftrag. Sie können sich darauf
verlassen, dass der Vorstand das außerordentlich ernst nimmt."