Bohrfirma.
Herbern/Hamm - Packt da tatsächlich ein „Insider“ Details von angeblichen Schlampereien beim Gasbohren in Nordick aus oder ufert der Widerstand gegen das Projekt im Internet zur verleumderischen Schlammschlacht aus? Über den Facebook-Auftritt der Befürworter-Plattform „Erdöl und Erdgas in Deutschland“ ist jedenfalls eine Auseinandersetzung über die Erkundungsarbeiten an Bohrloch „Herbern 58“ entbrannt.
Das Thema beschäftigt seit gestern auch die Bergbehörde und als nächstes womöglich die Justiz.
Die Vorgeschichte: Mathias Elshoff, Vorsitzender der Initiative gegen Gasbohren in Nordwalde, hat in einem Post den WA-Bericht über den bevorstehenden Testbetrieb an der HammGas-Bohrung verlinkt und in diesem Gästebeitrag darauf verwiesen, dass ihm Unregelmäßigkeiten bei der Ausführung zu Ohren gekommen seien. Quelle ist jemand, der unter dem Namen Silvio Müller im Disput mit den Plattformbetreibern den Eindruck erweckt, von technischen Unzulänglichkeiten auf der Bohrstelle Kenntnis zu haben, die unter anderem zur Folge haben könnten, dass die Bohrung undicht ist.
Darüber ist Montagmorgen auch das Bergamt bei der Bezirksregierung Arnsberg informiert worden, wie Abteilungsleiter Andreas Nörthen auf Anfrage bestätigte. „Wir werden den Hinweisen selbstverständlich nachgehen. Ich kann aber versichern, dass unsere technischen Aufsichtsbeamten die Bohrung enger begleiten als es gemeinhin erfolgt und dabei keine nennenswerten Unregelmäßigkeiten entdeckt haben“, so Nörthen. Er habe erst vergangene Woche bei einem kurzfristigen Besuch auf dem Bohrplatz den Eindruck gewonnen, dass die Arbeiten fachlich korrekt ausgeführt würden, sagte der Bergingenieur weiter.
Die unter anderem in dem im Verlauf des Montags gelöschten Online-Chat in Frage gestellte Verschraubung des Bohrgestänges erfolge durch eine Spezialfirma und sei lückenlos zu dokumentieren – also auch fürs das Amt überprüfbar.
Auf die unabhängigen Sachverständigen, die die Verschraubungen abnehmen, verweist auch Andreas Tönies. Tönies ist Vorstandsmitglied des ausführenden Bohrunternehmens Daldrup & Söhne aus Ascheberg. Die Vorwürfe seien fachlich unversiert und „alles Lügen“. Die Verzögerungen am Bohrloch hätten vielmehr mit der Gründlichkeit zu tun, mit der sein Unternehmen arbeitet. „Gerade weil es viele Kritiker des Projekts gibt, arbeiten wir so genau. Wir prüfen lieber zweimal.“
Das gilt nicht nur für die Bohrung. Derzeit prüft die Rechtsabteilung nach Tönies’ Angaben, ob man gegen „Silvio Müller“ vorgehe. Im Ergebnis könnte eine Anzeige wegen Verleumdung oder aber auch wegen Kreditgefährdung stehen. Der Kurs des börsennotierten Unternehmens gab am Nachmittag um gut vier Prozent nach. Tönies tendiert dazu, die Sache nicht zu ernst zu nehmen. „Die Gegner des Projekts arbeiten mit allen Tricks.“
Ein Eindruck, den auch Norman Edelmann, Sprecher der HammGas teilt. „Wir wissen, dass es Damen und Herren gibt, die versuchen über Fehlinformationen an die Presse die Öffentlichkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken“, so Edelmann. Es herrsche ein reger „Handel mit Fehlinformationen“. Auch die HammGas prüft eigenen Angaben zufolge rechtliche Schritte. Ehe der kürzlich genehmigte Testbetrieb zur Untersuchung des Flözgases und der Lagerstätte beginne, sei in jedem Fall eine Dichtigkeitsprüfung erforderlich, sagte Andreas Nörthen vom Bergamt. Mit einer undichten Leitung ließe sich die geplante Testbesaugung gar nicht erfolgreich durchführen. J bkr/jiz
Quelle: wa.de
www.wa.de/hamm/...up-hammgas-rechtliche-schritte-6666667.html
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