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Die B+S Banksysteme Aktiengesellschaft konnte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 einen Umsatz von TEUR 1.703 verzeichnen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden TEUR 2.093 Umsatzerlöse realisiert. Bei den Umsätzen des ersten Quartals handelt es sich im Wesentlichen um Umsätze aus bestehenden Wartungs- und ASP-Verträgen. Im zweiten und dritten Quartal dieses Geschäftsjahres werden diese fixen Umsätze durch diverse Projektabrechnungen und noch erwartete erlöswirksame Lizenzaufträge ergänzt, so dass aus dem Ergebnis des ersten Quartals keine Änderung der Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr abgeleitet werden kann. Im Berichtsquartal wurde verstärkt in die strategische Produktentwicklung investiert, um weitere Aufträge im Bereich Neukunden sicherzustellen und das Bestandskundengeschäft auf eine breitere Basis zu stellen. Die getätigten Investitionen werden sich in den kommenden Quartalen positiv auf den Geschäftsverlauf auswirken, so dass ein nachhaltiges Wachstum für kommende Geschäftsjahre erzielt werden kann.
Die Aufwendungen für Materialeinsatz in Höhe von TEUR 27 (Q1 2009/10: TEUR 0) betreffen eine Softwarelizenz und die bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 21 (Q1 2009/10: TEUR 13) betreffen Fremdleistungen. Die Personalkosten lagen im Berichtsquartal bei TEUR 1.092 (01.07. - 30.09.2010: TEUR 1.135). Die Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahresquartal (TEUR 190 adj.*) im ersten Quartal 2010/11 mit TEUR 174 geringer ausgefallen. Mit TEUR 63 (Q1 2009/10: TEUR 94) wurden die aktivierten Softwarenutzungsrechte abgeschrieben und mit TEUR 39 (Q1 2009/10: TEUR 39) das Bürogebäude in Salzburg. Die Abschreibungen auf Anlagevermögen beliefen sich im Zeitraum 01.07. - 30.09.2010 auf TEUR 54 (01.07. - 30.09.2009: TEUR 39). Die Abschreibungen auf den bei der Reverse Acquisition aktivierten Kundenstamm und die Marke betrugen sowohl im Vorjahreszeitraum als auch im ersten Quartal 2010/11 TEUR 18. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit TEUR 483 (Q1 2009/10: TEUR 449) enthalten im Wesentlichen Fuhrparkkosten im Teilkonzern Salzburg, Mietaufwendungen und Instandhaltungskosten, Kommunikationskosten sowie Beratungs- und Prüfungskosten.
Im Berichtsquartal wurde ein operatives Ergebnis (EBIT - Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von TEUR -45 (Q1 2009/10: TEUR 344 adj.) und ein EBITDA von TEUR 128 (Q1 2009/10: TEUR 534 adj.) erzielt. Das Finanzergebnis ist bedingt durch die Fremdfinanzierung und die Verbindlichkeiten für das Finanzierungsleasing der Immobilie im Teilkonzern Salzburg negativ (TEUR -159 im Berichtsquartal und TEUR -174 in der Vergleichsperiode). Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) des Berichtsquartals hat sich mit TEUR 204 gegenüber dem Vorjahresquartal (TEUR 170) verschlechtert. Unter Berücksichtigung der latenten Steuern und der Steuern von Einkommen und Ertrag, ergibt sich ein Periodenergebnis von TEUR 196 (Q1 2009/10: TEUR 136 adj.).
Veränderungen in der Vermögensstruktur gab es im Bereich des langfristigen Vermögens durch die Umgliederung von als Finanzinvestition gehaltene Immobilie aus dem Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 1.153 und durch die planmäßigen Abschreibungen. Im kurzfristigen Vermögen wurden im Berichtszeitraum keine noch nicht abgerechneten Leistungen aktiviert (Vergleichsperiode: TEUR 87). Zum Bilanzstichtag ist ein Anstieg im Bereich der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen zu verzeichnen. Die Bilanzsumme mit TEUR 26.814 ist nahezu unverändert zum Vorjahresstichtag (TEUR 26.999 adj.).
In der Kapitalstruktur gab es im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 kaum Veränderungen. Das Eigenkapital hat sich im Vergleich zum angepassten Vorjahresbetrag* um das Periodenergebnis verringert. Die langfristigen Verbindlichkeiten (TEUR 7.405, 30.09.2009: TEUR 7.482) haben sich aufgrund der etwas geringeren Rückstellung für Abfertigung und dem nahezu unveränderten Gebäudeleasing im Teilkonzern Salzburg leicht reduziert. Im Bereich der kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten ergab sich eine Erhöhung in den erhaltenen Anzahlungen (+ TEUR 22) und eine Reduzierung in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, aus Lieferungen und Leistungen und aus dem Finanzierungsleasing um TEUR 316. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten sind annähernd gleich geblieben.
Die Liquidität hat im Berichtszeitraum in moderatem Umfang zugenommen (+ TEUR 145) und ist im Geschäftsjahr 2010/11 auf Basis der Verträge mit Bestandskunden als gesichert anzusehen.
Die Mitarbeiterzahl betrug im Durchschnitt im ersten Quartal 68 Mitarbeiter sowie 2 Vorstände. In allen Bereichen der B+S Gruppe ist, einhergehend mit dem angestrebten Umsatzwachstum, eine Personalaufstockung geplant.
Durch die neue Positionierung der B+S Banksystemen Aktiengesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das im Markt etablierte Kerngeschäft weiter ausgebaut werden.
Das weitere zukünftige Wachstum der Unternehmensgruppe soll zunächst über die regionale Ausschöpfung der vorhandenen Märkte im deutschsprachigen Raum stattfinden. Der Konzern kann mit seinen Kooperationspartnern das komplette Spektrum der Bankenanwendungen abbilden und damit Gesamtbankenanwendungen aus einer Hand anbieten und sich somit im Verdrängungswettbewerb behaupten. Das Leistungsportfolio deckt z.B. die Komplettabwicklung für den Zahlungsverkehr einer Bank ab. Somit kann auch ein komplettes Outsourcing angeboten werden. Zudem ist durch das breite Produktangebot die Möglichkeit, neue Kunden und weitere Märkte zu gewinnen, erheblich gestiegen. Der Ausbau des B+S-eigenen Rechenzentrums, die Erweiterung des Angebotsportfolios und die Gewinnung neuer Kunden im Bereich Hosting/ Application-Service-Providing (ASP) führt zu Skaleneffekten im Rahmen des Rechenzentrumsbetriebs. Generell profitieren die Produkterlöse der B+S Banksysteme Aktiengesellschaft von der hohen Nachfrage infolge eines hohen Kostendruckes im IT Bereich bei Banken und Finanzdienstleister, da Kernbankprozesse nicht mehr bei den Banken selbst ablaufen, sondern über das ASP Modell kostengünstig bei B+S abgewickelt werden können.
Mit der neuen Zahlungsverkehrsplattform 'BV Clearing Solutions' ist im November die erste Bank mit ihrem Zahlungsverkehr termingerecht in Produktion gegangen. Ziel der B+S Banksysteme ist es, das Lizenz- und ASP-Geschäft im laufenden Jahr weiter voranzutreiben und somit nachhaltiges Umsatz- und Gewinnwachstum zu erreichen
Risiken der künftigen Entwicklung resultieren auch weiterhin aus einer starken Konzentration im Finanzdienstleistungsbereich und aus der bei weitem noch nicht bewältigten Finanzmarktkrise und der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Prognosen zur weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt können seriöser Weise nur sehr schwer getroffen werden. Während in Deutschland das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften in dem für die B+S Banksysteme Aktiengesellschaft relevanten Bereich aufgrund vieler Fusionen wieder größer geworden ist, ist die Anzahl der am Arbeitsmarkt verfügbaren IT-Spezialisten in Österreich und in der Schweiz weiterhin niedrig. Wie bereits erwähnt, hat B+S Banksysteme Aktiengesellschaft die betriebsinterne Ausbildung ihrer IT-Spezialisten verstärkt und erfolgreich in die Ausbildung von Datenverarbeitungskaufleuten investiert. Engpässe sind aufgrund der guten Mitarbeiterbindung nicht zu erwarten.
Die B+S Banksysteme Aktiengesellschaft strebt für das laufende Geschäftsjahr ein moderates Umsatzwachstum und eine Gewinnsteigerung an. Die Realisierung dieser Zielsetzung ist auch von äußeren Faktoren, wie beispielsweise dem Kunden- oder dem Marktumfeld, deren zukünftige Entwicklung nicht exakt vorhergesehen werden kann, abhängig.