Wie es aussieht, fällt auch der Krieg aus, weil die Amis kein Geld mehr haben:
Atomstreit
Iran will mit Washington verhandeln
27 Jahre lang gab es keine direkten diplomatischen Kontakte zwischen Iran und den USA. Jetzt signalisierte Teheran die Bereitschaft, mit Washington zu verhandeln - über sein Atomprogramm. US-Präsident Bush will im Atomstreit weiter auf Diplomatie setzen.
Washington - US-Präsident George W. Bush setzt im Streit über das iranische Atomprogramm zunächst weiter auf diplomatische Methoden. Die Diplomatie müsse Vorrang haben, um eine Konfrontation zu vermeiden, schreibt Bush in einem Bericht zur Nationalen Sicherheit, der heute der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte. Auch aus Teheran kamen überraschende Signale der Gesprächsbereitschaft: Iran sei bereit, in Dialog mit den USA zu treten, erklärte Ali Laridschani, iranischer Chef-Unterhändler im Atomstreit. Als Reaktion auf den Appell des irakischen Schiitenführers Abdul Aziz al-Hakim an Iran, Gespräche mit Washington zu beginnen, sagte Laridschani: "Wir akzeptieren diesen Vorschlag und werden bald eine Verhandlungsdelegation benennen." Es wäre das erste Mal seit der Islamischen Revolution 1979, dass Iran den USA, die von der iranischen Führung zuvor stets als "Großer Satan" bezeichnet wurden, offiziell ein Gesprächsangebot macht.
Bush betonte in dem 49-seitigen Strategiebericht des Weißen Hauses zugleich, seine Regierung werde an der sogenannten Präventivschlag-Doktrin festhalten. "Wenn nötig, schließen wir den Einsatz von Gewalt, noch ehe Angriffe (auf die USA) erfolgen, nicht aus - selbst wenn Ungewissheit über den Zeitpunkt und den Ort des feindlichen Angriffs bleibt", schreibt Bush in dem Strategiebericht des Weißen Hauses. Allerdings gibt die US-Regierung darin der internationalen Zusammenarbeit zur Beilegung von Krisen den Vorzug. Es solle "vor allem mit den ältesten und nächsten unserer Freunde und Verbündeten" zusammengearbeitet werden, unter ihnen auch Gegner des Irak-Kriegs.
Bereits im vorangegangenen Strategiepapier war von einem Recht auf präventive Angriffe auf Staaten, von denen Bedrohungen ausgehen, die Rede gewesen. Dazu heißt es nun in dem neuen Dokument: "Die Stellung der Prävention bleibt unverändert in unserer nationalen Sicherheitsstrategie." Die USA verdächtigen Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Nukleartechnik am Bau der Atombombe zu arbeiten. Der Uno-Sicherheitsrat wird erstmals am Freitag formelle Beratungen über den Atomstreit mit Iran aufnehmen.
US-Außenministerin Condoleezza Rice und der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen hatten zuvor den Ton gegenüber Teheran verschärft. Rice bezeichnete Iran bei einem Besuch in Australien als "Zentralbanker des Terrorismus". Teheran habe die Welt über ihre nuklearen Aktivitäten belogen und handle entgegen den Verpflichtungen des Atomwaffensperrvertrags, so Rice. Der Iran werde "von ein paar Nicht-Gewählten regiert, die die Wünsche der Bevölkerung unterdrücken".
Bolton verglich die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm mit den Anschlägen vom 11. September 2001. "Genau wie am 11. September - nur dieses Mal mit Atomwaffen - darin besteht die Bedrohung", sagte Bolton gestern dem US-Sender ABC mit Blick auf die Islamische Republik.
Im Uno-Sicherheitsrat konnten sich die fünf ständigen Mitglieder erneut nicht auf eine gemeinsame Erklärung zum iranischen Atomprogramm einigen. Angesichts der Widerstände Russlands und Chinas sollte ein Text formuliert werden, der den atomaren Ambitionen Irans Einhalt gebietet, ohne dass Sanktionen oder Strafmaßnahmen angedroht werden. Die USA und andere westliche Staaten vermuten, dass Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich Nuklearwaffen entwickeln will.