Berlin (wc) – Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat den USA mit "ernsthaften diplomatischen Folgen" gedroht, falls die US-Regierung sich weiter in interne Belange der Bundesrepublik einmische. "Es kann nicht angehen, dass sich die USA als Saubermann der Welt aufspielen und eigenmächtig über die globale Verteilung von feuchtem Toilettenpapier entscheidet", sagte der Kanzler vor Journalisten. Sollte sich herausstellen, dass die US-Regierung hinter dem Lieferstopp der Firma Hakle stecke, müsse die Bundesrepublik ihren Botschafter aus Washington abziehen und werde den US-Botschafter in Deutschland ebenfalls auffordern, das Land zu verlassen. "Jedes Land hat das Recht, souverän darüber zu entscheiden, wie es sich den Hintern abputzt", sagte der sichtlich erboste Kanzler.
Der Toilettenpapier-Hersteller Hakle hatte am Morgen angekündigt, künftig kein feuchtes Klopapier mehr an das Bundeskanzleramt und den Bundestag zu liefern. Am Samstag werde die letzte Ladung von 2.500 Päckchen "Hakle soft" nach Berlin geschickt, danach sei Schluss. Beobachter sehen dies im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den USA und Deutschland. Hakle liebäugele mit einem Großauftrag vom Weißen Haus, heißt es. Allerdings habe sich US-Präsident Bush ausbedungen, dass Hakle die Lieferung an die deutsche Politik einstelle. Andernfalls sei ein Vertragsabschluss für ihn unvorstellbar.
Während die Grünen Schröder aufforderten, sich nicht erpressen zu lassen und die Gelegenheit zu ergreifen, um in Bundestag und Kanzleramt auf chlorfrei gebleichtes und unparfümiertes Klopapier aus Altpapier umzustellen, kündigte FDP-Chef Westerwelle an, am Wochenende nach Washington zu fliegen und in Verhandlungen mit den USA zu treten. "Es bringt uns nicht weiter, wenn wir jetzt auf Konfrontationskurs gehen", sagte Westerwelle. In seinem Reisegepäck befinde sich ein Lösungsvorschlag. "Wir streben einen Kompromiss nach Vorbild des "Lebensmittel für Öl"-Programm im Irak an". Vorstellbar sei, dass Deutschland im Gegenzug für feuchtes Toilettenpapier deutsche Autos in die USA liefere. "Nach wie vor sind Autos aus Deutschland in den USA sehr begehrt. Das sollten wir für unsere Zwecke nutzen", sagte Westerwelle. Die CDU/CSU-Fraktion signalisierte Unterstützung für diesen Vorschlag. "Wir müssen etwas dagegen tun, dass in Deutschland nur noch rote Ärsche rumlaufen", sagte die Fraktionsvorsitzende Angela Merkel. Widerspruch kam jedoch aus Bayern. "Wir können in Bayern besseres Feuchtpapier herstellen, als es jetzt auf dem Markt ist. Wer sich die Statistik anschaut, erkennt, dass Bayern sich seit mehr als dreißig Jahren auf diesem Gebiet hervorgetan hat", grunzte Fast-Kanzler Edmund Stoiber und forderte Subventionen für die heimischen Toilettenpapier-Hersteller und Pissbuden-Betreiber.
Mit Bestürzung reagierten die Märkte auf den neuerlichen transatlantischen Streit. "Das gibt dem Konflikt eine neue Dimension", sagte ein Aktienhändler in Frankfurt. Der Dax fiel nach ersten Meldungen über den Papier-Boykott auf den tiefsten Stand seit 17 Jahren. Im späteren Handel weiteten sich die Verluste noch aus. Aktuell notiert der deutsche Leitindex bei 1.833 Punkten. Auch der Euro brach im frühen Geschäft ein. "Die Panik geht um: Wer jetzt noch in Euro sitzt, flüchtet in sichere Währungen", kommentierte ein Devisenspezialist das Marktgeschehen. Der Dollar kletterte auf ein neues Jahreshoch bei 0,976 Euro. Noch stärker stiegen der Schweizer Franken und der arabische Dirham, die als traditionelle Sicherheitshäfen im Währungsspektrum gelten.
Die Bundesregierung hat für 16.00 Uhr eine weitere Pressekonferenz angekündigt, aktuell sitzt das Kabinett mit den außenpolitischen Beratern zusammen. US-Präsident Bush wird am späten Abend Stellung zu dem Konflikt nehmen, verlautete aus Washington.
Der Toilettenpapier-Hersteller Hakle hatte am Morgen angekündigt, künftig kein feuchtes Klopapier mehr an das Bundeskanzleramt und den Bundestag zu liefern. Am Samstag werde die letzte Ladung von 2.500 Päckchen "Hakle soft" nach Berlin geschickt, danach sei Schluss. Beobachter sehen dies im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den USA und Deutschland. Hakle liebäugele mit einem Großauftrag vom Weißen Haus, heißt es. Allerdings habe sich US-Präsident Bush ausbedungen, dass Hakle die Lieferung an die deutsche Politik einstelle. Andernfalls sei ein Vertragsabschluss für ihn unvorstellbar.
Während die Grünen Schröder aufforderten, sich nicht erpressen zu lassen und die Gelegenheit zu ergreifen, um in Bundestag und Kanzleramt auf chlorfrei gebleichtes und unparfümiertes Klopapier aus Altpapier umzustellen, kündigte FDP-Chef Westerwelle an, am Wochenende nach Washington zu fliegen und in Verhandlungen mit den USA zu treten. "Es bringt uns nicht weiter, wenn wir jetzt auf Konfrontationskurs gehen", sagte Westerwelle. In seinem Reisegepäck befinde sich ein Lösungsvorschlag. "Wir streben einen Kompromiss nach Vorbild des "Lebensmittel für Öl"-Programm im Irak an". Vorstellbar sei, dass Deutschland im Gegenzug für feuchtes Toilettenpapier deutsche Autos in die USA liefere. "Nach wie vor sind Autos aus Deutschland in den USA sehr begehrt. Das sollten wir für unsere Zwecke nutzen", sagte Westerwelle. Die CDU/CSU-Fraktion signalisierte Unterstützung für diesen Vorschlag. "Wir müssen etwas dagegen tun, dass in Deutschland nur noch rote Ärsche rumlaufen", sagte die Fraktionsvorsitzende Angela Merkel. Widerspruch kam jedoch aus Bayern. "Wir können in Bayern besseres Feuchtpapier herstellen, als es jetzt auf dem Markt ist. Wer sich die Statistik anschaut, erkennt, dass Bayern sich seit mehr als dreißig Jahren auf diesem Gebiet hervorgetan hat", grunzte Fast-Kanzler Edmund Stoiber und forderte Subventionen für die heimischen Toilettenpapier-Hersteller und Pissbuden-Betreiber.
Mit Bestürzung reagierten die Märkte auf den neuerlichen transatlantischen Streit. "Das gibt dem Konflikt eine neue Dimension", sagte ein Aktienhändler in Frankfurt. Der Dax fiel nach ersten Meldungen über den Papier-Boykott auf den tiefsten Stand seit 17 Jahren. Im späteren Handel weiteten sich die Verluste noch aus. Aktuell notiert der deutsche Leitindex bei 1.833 Punkten. Auch der Euro brach im frühen Geschäft ein. "Die Panik geht um: Wer jetzt noch in Euro sitzt, flüchtet in sichere Währungen", kommentierte ein Devisenspezialist das Marktgeschehen. Der Dollar kletterte auf ein neues Jahreshoch bei 0,976 Euro. Noch stärker stiegen der Schweizer Franken und der arabische Dirham, die als traditionelle Sicherheitshäfen im Währungsspektrum gelten.
Die Bundesregierung hat für 16.00 Uhr eine weitere Pressekonferenz angekündigt, aktuell sitzt das Kabinett mit den außenpolitischen Beratern zusammen. US-Präsident Bush wird am späten Abend Stellung zu dem Konflikt nehmen, verlautete aus Washington.