Angesichts der anhaltenden Sorgen um den Zustand von Banken und Gesamtwirtschaft droht an der Wall Street in der kommenden Woche ein Rutsch unter das Zwölf-Jahres-Tief vom Freitag. Nach der Teilverstaatlichung der Citigroup warten die Anleger gespannt auf weitere Nachrichten, wie die US-Regierung dem schwer angeschlagenen Finanzsystem auf die Beine helfen will.
HB NEW YORK. Anfang der Woche will die Notenbank Fed Details zu ihren Plänen veröffentlichen, mit einem umfangreichen Kreditprogramm Verbraucher und kleine Firmen zu unterstützen. Der Finanzstabilitätsplan TALF gilt als wesentlicher Bestandteil der Bemühungen, die Auswirkungen der Kredit- und Immobilienkrise einzudämmen. Das Programm könnte auf eine Größe von bis zu einer Billion Dollar anschwellen.
Die in der kommenden Woche erwarteten Konjunkturzahlen dürften Analysten zufolge ein tiefes Abrutschen der weltgrößten Volkswirtschaft in die Rezession aufzeigen. So rechnen Analysten bei der Veröffentlichung der Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft mit einem Anstieg der Arbeitslosenrate auf 7,9 Prozent. "Wir werden täglich von schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft bombardiert", sagte Michael Sheldon von RDM Financial in Westport, Connecticut. In welche Richtung der Markt gehe, werde entscheidend von dem TALF-Programm sowie von der Zukunft der Banken abhängen.
Die Teilverstaatlichung der Citigroup am Freitag verstärkte Ängste, dass noch mehr große Banken Hilfe benötigen könnten, um sich über Wasser zu halten. Bei weiteren Geldspritzen der Regierung könnten die gegenwärtigen Aktionäre der Banken schlecht wegkommen. Zum Wochenausklang ging der Dow-Jones-Index der Standardwerte mit einem Abschlag von 1,66 Prozent bei 7062 Punkten aus dem Handel. Das war der niedrigste Schlusskurs seit Mai 1997. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel 2,36 Prozent auf 735 Zähler, dem niedrigsten Stand seit Dezember 1996. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 0,98 Prozent auf 1377 Punkte.
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-Charles de Gaulle-